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Zentrale Stelle für Flüchtlingsverteilung im norddeutschen Raum am Bahnhof Laatzen

Das Land Niedersachsen richtet am Bahnhof Laatzen eine zentrale Verteilstelle für Flüchtlinge ein. Die Menschen werden von hier aus von Bayern kommend an Aufnahmeeinrichtungen und Notunterkünfte in Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern weitergeleitet. Die Region Hannover wird im Auftrag des Landes die Organisation und Betreuung der ankommenden Flüchtlinge übernehmen. Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat außerdem die Bundeswehr um Unterstützung gebeten, so wie bereits an diversen Standorten von Notunterkünften in Niedersachsen.

Neben der Verpflegung und der medizinischen Akutversorgung, falls dies notwendig ist, geht es in der Verteilstelle vor allem darum, die Flüchtlinge auf kurzen Wegen zu den bereit gestellten Reisebussen zu bringen, die sie dann zu den verschiedenen Zielorten im norddeutschen Raum bringen. Derzeit fährt täglich ein Sonderzug aus Süddeutschland einen Bahnhof in Niedersachsen an, diese Fahrten sollen jetzt alle standardmäßig über den Bahnhof Laatzen abgewickelt werden. Der Empfang und Transfer der Flüchtlinge dauert in der Regel wenige Stunden. Insgesamt nimmt das Land aktuell durchschnittlich mehr als 1000 Menschen pro Tag auf, ein Teil davon kommt mit den Sonderzügen.

Bereits in den vergangenen Wochen diente Laatzen neben anderen niedersächsischen Bahnhöfen mehrfach als temporäre Verteilstelle. Nun soll der Standort in der Region Hannover diese Funktion fest und auf Dauer einnehmen, wobei die Zeiträume der größeren Messen wie der Hannover-Messe oder der CeBiT natürlich ausgenommen werden, wenn das etwa durch starken Publikumsandrang erforderlich sein sollte. Die Niedersächsische Landesregierung und die Region Hannover verhandeln derzeit über die genauen Modalitäten der Zusammenarbeit.

Der Staatssekretär im Innenministerium, Stephan Manke: „Wir haben mehrere Optionen eingehend geprüft und haben uns letztlich in Abstimmung mit der Region Hannover für diesen Standort entschieden, da hier sehr gute logistische und personelle Voraussetzungen bestehen. Wir sind der Region Hannover sehr dankbar dafür, dass sie das Land mit der Organisation der Verteilstelle unterstützt. Das gilt in gleichem Maße natürlich auch für das bisherige große Engagement der Stadt Laatzen. Im Übrigen gilt unser Dank natürlich auch jenen Kommunen und Bahnhöfen, die in den vergangenen Wochen abwechselnd diese Funktion übernommen haben wie etwa Uelzen, Lehrte, Elze und Celle. Dies stellt eine gewaltige Leistung mit einem ganz überragenden Engagement vieler ehrenamtlicher Kräfte, aber auch der Bundeswehr dar, die ebenfalls mit zahlreichen helfenden Händen beteiligt war.“

Die Region Hannover, die bereits in den vergangenen beiden Wochen die Umsteigesituation am Laatzener Bahnhof koordiniert hat, hat signalisiert, dass sie für die neue Aufgabe gerüstet ist. „Wir sehen als Region Hannover, dass der Messebahnhof in Laatzen für diese Aufgaben am besten geeignet ist“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau. „Dieser Bahnhof wurde im Vorfeld der Expo geschaffen, um eine große Anzahl von Menschen aufzunehmen. Dank der geschlossenen Halle können dort auch Wartezeiten überbrückt werden, wenn sich der Anschlusstransport leicht verzögert.“ Die Region Hannover sei dabei, Strukturen aufzubauen, damit eine tägliche Abwicklung möglich ist. Dabei sei es notwendig zu prüfen, welche Aufgaben weiterhin ehrenamtlich geleistet werden können und welche Aufgaben auf bezahlte Kräfte übertragen werden. „Das ist keine Frage der Qualität der Leistung, sondern eine Frage der zeitlichen Belastung“, betonte Jagau. Gleichzeitig hob er das hervorragende Engagement freiwilliger Helferinnen und Helfer hervor. „Sie haben schon enorm viel geleistet.“

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erstellt am:
20.10.2015

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