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Fachinformationstag Katastrophenschutz

Die vielfältigen Themenbereiche einer schnelllebigen Gesellschaft bewirken auch eine geänderte Gefahrensituation für die Bürgerinnen und Bürger in Niedersachen. Seien es Klimawandel, Energiewende oder Großveranstaltungen, immer wieder sehen sich die Gefahrenabwehrbehörden in Niedersachsen mit ihren Partnern im Katastrophenschutz neuen Fragestellungen gegenüber. Niedersachsen ist mit seinem Aufbau der Gefahrenabwehrorganisation in der Vorbereitung auf Katastrophenszenarien gut aufgestellt und hat ein besonderes, auf ehrenamtlichem Engagement beruhendes, Leistungspotential.
Die Steigerung der Leistungsfähigkeit der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr in Prävention und Vorbereitung kann nur über einen regelmäßigen Austausch und die ständige Überprüfung bestehender Methoden erreicht werden.

Damit alle Akteure in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr die Möglichkeit bekommen sich miteinander auszutauschen und aktuelle Problemstellungen zu diskutieren, wurde ein gemeinsamer Fachinformationstag geschaffen. Innerhalb dieses Forums sollen einmal jährlich interessierte Vertreter aus den einschlägigen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zusammenkommen. Dabei wird zu jedem Fachinformationstag ein Schwerpunktthema gewählt. Es werden Experten aus den verschiedenen Fachdisziplinen, Vertreter unserer Länderkollegen sowie Vortragende aus Wissenschaft und Forschung eingebunden. Zudem wird es einen Part, nach dem Motto: best practice geben, der veranschaulicht, was (in Niedersachsen) bereits umgesetzt wurde und soll damit einen Anreiz für andere Beteiligte schaffen, sich auch mit diesem Thema zu befassen und ein Beispiel zur Umsetzung im eigenen Zuständigkeitsbereich an die Hand geben.

Der Fachinformationstag ist für einen beschränkten Personenkreis eingerichtet worden und richtet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung in der Gefahrenabwehr sowie befasster anderer Fachbereiche und Behörden, Führungskräfte der Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz, in der Feuerwehr und im Rettungsdienst sowie politisch Verantwortliche ausschließlich aus Niedersachsen. In einzelnen Fachpanels sollen die Teilnehmer die Möglichkeit zum Austausch mit den Referentinnen und Referenten sowie auch untereinander bekommen.
Hochwasser- und Sturmflutschutz - Niedersachsen tauscht sich aus

Mit dem zweiten Fachinformationstag Katastrophenschutz wurde in Niedersachsen das Thema Hochwasser- und Sturmflutschutz auf die Agenda gesetzt. Bereits im Jahr 2015 wurde mit diesem Forum ein breites Publikum aus niedersächsischen Fachvertretern aus der Gefahrenabwehr erreicht. In diesem Jahr war neben dem federführenden Innenministerium, der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz und der Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Spitzenverbände die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Partner und Austragungsort.

Ziel dieses besonderen und exklusiv auf Niedersachsen zugeschnittenen Formates ist, aktuelle Inhalte, den Stand der Technik und Erkenntnisse aus der Wissenschaft an die zuständigen Fachleute vor Ort weiterzutragen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf dem Austausch untereinander. So werden ausreichend Zeiträume für Fragen und Diskussion mit den Referenten vorgesehen. Weiterhin hat es sich bereits bewährt einen Vortragsblock mit der Überschrift "best practice" einzuplanen. Hier geben Experten aus den örtlich zuständigen Bereichen Hinweise, wie sie in ihrem Zuständigkeitsbereich bestimmte Inhalte umgesetzt oder Lösungen für Aufgabenstellungen gefunden haben.
Teilnehmer KatS-Infotag 2016  
Teilnehmer am 2. Fachinformationstag Katastrophenschutz Niedersachsen
Über 100 Fachvertreter aus den niedersächsischen Katastrophenschutzbehörden, den Gemeinden, den unteren und oberen Wasserbehörden, den Deichverbänden, Ministerien, Feuerwehren, Hilfsorganisationen und weiteren Fachbereichen haben sich in den Austausch und die Diskussion mit eingebracht. Zahlreiche Fachvorträge zu den aktuellen Grundlagen des Hochwasserschutzes, dem Übergang zu besonderen Katastrophenabwehrmaßnahmen und den Besonderheiten im Sturmflutschutz wurden den Teilnehmern vermittelt. Ganz praktisch wurden die Leistungspotentiale der Wasserrettung dabei ebenso thematisiert wie das abstrakte Krisenmanagement auf Bund/Länder-Ebene bei einer Jahrhundertsturmflut, wie sie bei der LÜKEX 2015 geübt werden sollte (die LÜKEX 2015 wurde bis kurz vor den Übungstermin vorbereitet, aber auf Grund der Flüchtlingskrise und der damit verbundenen Bindung sämtlicher Krisenreaktionsmitarbeiter abgesagt). Ein weiteres wichtiges Thema, war der Austausch über Alternativen zum Sandsackverbau. Hier wurde über die Möglichkeiten des Einsatzes mobiler Hochwasserschutzsysteme berichtet und auch ein Mobildeichsystem vor Ort präsentiert.
Mobildeichsystem  
Mobildeichsystem
Das System wurde für das Land Niedersachsen beschafft und wird beim Landkreis Lüchow-Dannenberg vorgehalten und ggf. in den Einsatz gebracht. Das System ist Teil der Landesvorhaltung Katastrophenschutz Niedersachsen und ist somit landesweit auf Anforderung einsetzbar. In der örtlichen Anschauung war zudem ein mobiles Stromaggregat 40kvA, ebenfalls aus der Landesvorhaltung - stationiert bei den Johannitern in Northeim, ausgestellt.
mobiles Stromaggregat  
mobiles Stromaggregat
Die Resonanz auf die Veranstaltung zeigt, dass es für diesen face-to-face Austausch immer noch einen hohen Bedarf gibt und nicht durch Smartmedia u.ä. abgelöst wurde. So läuft bereits die Planung für den dritten Fachinformationstag Katastrophenschutz Niedersachsen im Jahr 2017. Das Thema wird aller Voraussicht nach "Katastrophenschutz in Niedersachsen - Alles Neu?" lauten und sich mit den umfassenden Änderungen im niedersächsischen Katastrophenschutzsystem befassen.
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