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Vorstellung Jahresbilanz 2024: Deutlicher Anstieg bei der Mitgliederzahl in den niedersächsischen Kinder- und Jugendfeuerwehren

Ministerin Behrens: „Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sichern die Zukunft des flächendeckenden Brandschutzes in Niedersachsen“

Die Niedersächsische Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens, hat am heutigen Mittwoch (02.07.2025) gemeinsam mit dem Landesbranddirektor Dieter Rohrberg die „Jahresbilanz Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst 2024“ vorgestellt.

Das Ergebnis ist durchweg positiv. Insgesamt ist die Zahl der Mitglieder, die sich in den Feuerwehren im Land engagieren, im vergangenen Jahr sehr hoch gewesen. Zudem ist der Anteil der Frauen in den Einsatzabteilungen gewachsen. Erneut ist 2024 deutlich die Mitgliederzahl in den Kinder- und Jugendfeuerwehren gestiegen: weitere 442 Mädchen und Jungen sind dazugekommen. Insgesamt sind es nun 31.635 Mitglieder in 1.920 Jugendfeuerwehren, von denen sich 43 neu gegründet haben.

Innenministerin Behrens sagt dazu: „Die Einsatzbereitschaft und das Engagement der Menschen in Niedersachsen im Brand und Katastrophenschutz sowie im Rettungsdienst ist herausragend. Dafür bedanke ich mich herzlich. Und es freut mich sehr, dass die Kinder- und Jugendfeuerwehren so einen hohen Zuwachs haben. Denn diese Mädchen und Jungen sichern die Zukunft des flächendeckenden Brandschutzes in Niedersachsen. Diesen Anstieg haben wir dem Einsatz der Betreuerinnen und Betreuer und ihrer hervorragenden Kinder- und Jugendarbeit zu verdanken. Um dieses Engagement für andere Menschen zu würdigen und zu unterstützen, hat die Niedersächsische Landesregierung entschieden, dass Jugendleiterinnen und Jugendleiter für ihre Tätigkeit in der Jugendarbeit vom Arbeitgeber freigestellt werden können.“

Nicht nur der Klimawandel und seine Auswirkungen sorgen für steigende Herausforderungen, auch Weltereignisse sorgen für weitere Anforderungen. Auf diese werden die Einsatzkräfte auch in Zukunft gut vorbereitet sein.

Dafür sorgen unter anderem eine kontinuierliche Beschaffung moderner Technik und Fahrzeuge sowie eine gute und bedarfsgerechte Ausbildung, die immer stärker digitalisiert wird.

Ein Meilenstein für die Ausbildung ist dabei die neu errichtete Lehrleitstelle am Standort Celle-Scheuen mit einem Investitionsvolumen von 9,2 Millionen Euro. An diesem modernen Lernort können Leitstellenbedienstete unter realistischen Bedingungen üben, um mit einem ständig wachsenden Notrufgeschehen, zunehmenden Unwetterlagen bis hin zu Katastrophenereignissen adäquat umgehen zu können.

Innenministerin Behrens betont: „Mit noch besseren Rahmenbedingungen möchten wir künftig noch mehr Menschen für ein Ehrenamt im Brand- und Katastrophenschutz begeistern. Auch in Zukunft brauchen wir eine hohe Anzahl an Einsatzkräften. Denn die Herausforderungen im Brand- und Katastrophenschutz verändern sich und nehmen zu. Ich denke dabei beispielsweise an die Folgen des Klimawandels mit zunehmenden Dürren bzw. Überschwemmungen durch Starkregen – aber auch an unsere immer älter werdende Bevölkerung, die zunehmend mehr auf Hilfe angewiesen ist. Wie stark ein Extremwettereignis die Strukturen im Brand- und Katastrophenschutz fordern kann, hat nicht zuletzt die noch nie dagewesene Hochwasserlage zum Jahreswechsel 2023/ 2024 gezeigt. Unter schwierigsten Bedingungen waren damals mehr als 55.000 Einsatzkräfte im Einsatz, um Menschen in Niedersachsen zu retten sowie ihr Hab und Gut zu sichern.“

Die Niedersächsische Landesregierung hat zum Zeichen der besonderen Wertschätzung im vergangenen Jahr mit der Hochwasser-Ehrennadel 2023 eine besondere Auszeichnung für diese außergewöhnliche Leistung gestiftet und den 49 unteren Katastrophenschutzbehörden zur Aushändigung übersandt.

Gleichzeitig hat das Land Niedersachsen im vergangenen Jahr erhebliche Finanzmittel für Fahrzeuge und Geräte in die Hand genommen, um die Katastrophenschutzbehörden auch zukünftig für diesen Einsatz zu stärken.

Hierzu gehören unter anderem zentrale Technikbeschaffungen für 13 Löschgruppenfahrzeuge für den Einsatz im Katastrophenschutz, vier Hochleistungsfördersysteme und vier Abrollbehälter zur Vegetationsbrandbekämpfung sowie acht sogenannte Führungszüge Land, welche die Katastrophenschutzbehörden und Einsatzleitungen bei der Koordinierung von Einsatzmaßnahmen unterstützen.

In den kommenden Monaten werden weitere Einsatzfahrzeuge und -geräte aus dem Ad-hoc-Paket zur Stärkung des Katastrophenschutzes ausgeliefert und an die Träger übergeben werden. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Niederachsen wurden mobile Hochwasserschutzsysteme, Sandsackfüllmaschinen und Zubehör sowie Hochleistungsförderpumpen nebst Trägerfahrzeugen bereits im vergangenen Jahr zur Beschaffung in Auftrag gegeben. Die Einsatzmittel werden in diesem Jahr ausgeliefert. In Summe hat die Landesregierung innerhalb kurzer Zeit mehr als 15 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.

Durch zunehmende Wetterextreme verzeichnen auch die Kommunen in Niedersachsen hohe Investitionsbedarfe. Das Land Niedersachsen investiert in den Brandschutz vor Ort und unterstützte im vergangenen Jahr im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs 33 besonders finanzschwache Landkreise, Städte, Gemeinden und Samtgemeinden mit 22,8 Millionen Euro bei Investitionen in die Feuerwehrinfrastruktur.

„Die Investitionssumme unterstreicht deutlich, wie wichtig ein funktionierender Brandschutz für die Sicherheit der Menschen in Niedersachsen ist. Und ganz klar ist: Wir lassen die Kommunen mit diesen Kosten nicht allein. Ehrenamtliche Arbeit im Brand- und Katastrophenschutz ist anspruchsvoll und herausfordernd. Die Einsatzkräfte können daher zu Recht erwarten, dass sie für diesen wichtigen Auftrag zeitgemäß ausgestattet und untergebracht sind. Die getätigten Investitionen in die Ausrüstung und Fahrzeuge des Brand- und Katastrophenschutzes haben sich bereits bewährt und werden auch künftig fortgeführt werden müssen. Damit einhergehen muss eine stärkere Finanzierung des Zivilschutzes durch den Bund“, so Niedersachsens Innenministerin.

Die daraus gewonnenen Erfahrungen sind für ein organisches Aufwachsen weiterer Telenotarzt-Standorte von großer Bedeutung. Den Grundstein für die Einführung dieses landesweiten Systems hat der Niedersächsische Landtag im Mai vergangenen Jahres gelegt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.07.2025

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