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Polizeiakademie Niedersachsen nimmt Arbeit auf

Schünemann: Neue Qualität für Aus- und Fortbildung


NIENBURG. Die Polizeiakademie Niedersachsen, mit der die polizeiliche Aus- und Fortbildung umfassend neu ausgerichtet wird, hat am Montag in Nienburg ihre Arbeit aufgenommen. "Damit haben wir die Grundlage geschaffen für eine wissenschaftsbezogene und zugleich stärker praxisorientierte Qualifizierung aller Polizeibeschäftigten", sagte Innenminister Uwe Schünemann anlässlich der Akademie-Gründungsfeier, an der unter anderem 520 am selben Tag neu eingestellte Studentinnen und Studenten teilnahmen. Unter dem Dach der Akademie werden die bisherige Ausbildung an der Fakultät Polizei der Hildesheimer Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege sowie die bislang vom Bildungsinstitut der Polizei in Hann. Münden durchgeführte Fortbildung zusammengefasst.

Schünemann betonte, das duale Modell der Polizeiakademie ermögliche es, mit einem geringeren Ressourcenansatz die Qualität der Aus- und Fortbildung noch weiter zu steigern. So würden die Kosten der polizeilichen Mitarbeiterqualifizierung in der neuen Struktur dauerhaft um mehr als 20 Prozent reduziert - das entspreche gut drei Millionen Euro jährlich.

Mit dem Start der Polizeiakademie wird die Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst ("Kommissar") auf den Bachelor-Studiengang umgestellt. Der akademische Grad "Bachelor", so Schünemann, sei den Bachelorabschlüssen anderer Hochschulen gleichgestellt. Die Durchlässigkeit an die Deutsche Hochschule der Polizei sei damit gewährleistet. Auch die internationale Vergleichbarkeit des erworbenen Abschlusses sei sichergestellt, da die Polizeiakademie die europäischen Anforderungen der Bologna-Erklärung erfülle.

Der Minister hob hervor, dass mit der Neustrukturierung des Studienganges der Bedarf einer noch professionelleren Kriminalitätsbekämpfung aufgegriffen werde. Künftig würden die Studentinnen und Studenten im letzten Studienabschnitt eine Qualifizierung erhalten, die dichter an der konkreten Verwendung ausgerichtet sei. So werde ein Teil von ihnen über das Schwerpunktstudium "Ermittlungen" auf eine Tätigkeit in den polizeilichen Ermittlungsbereichen vorbereitet.

Die Verbindung von Wissenschaft und Praxis spiegelt sich nach den Worten des Ministers auch in der Struktur des Lehrkörpers der Akademie wieder. Professoren, Dozenten mit Erfahrungen im Polizeiberuf und Polizeitrainer für den eher praktischen Anteil würden hier Hand in Hand die notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln. "Und das nicht nur in der Ausbildung, sondern auch in der Fortbildung: Das Know-how des Lehrkörpers wird für beide Aufgaben genutzt", sagte Schünemann.

Die Polizeiakademie hat ihren Sitz hier in Nienburg in der ehemaligen Liegenschaft der Fachhochschule Bau. Die bisherigen Standorte in Hann. Münden und Oldenburg bleiben als Zweigstellen der Akademie bestehen. Neben dem Studienbetrieb wird in Hann. Münden weiterhin schwerpunktmäßig zentrale Fortbildungsarbeit geleistet; zudem ist dort die Nachwuchsgewinnung konzentriert.

Direktor der Polizeiakademie ist Johannes-Jürgen Kaul, der vom Innenminister im Rahmen der Feierstunde in sein Amt eingeführt wurde. Kaul war im August 2005 mit den Planungen für den Aufbau einer Polizeiakademie beauftragt worden. Der 54-Jährige war zuvor unter anderem Abtei-lungsleiter für Personal und länderübergreifende Zusammenarbeit im Landeskriminalamt, Polizeichef für den Bereich der ehemaligen Bezirksregierung Hannover und Referatsleiter für Kriminalitätsbekämpfung im Innenministerium.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.10.2007
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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