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Sicherheit Kritischer Infrastruktur: Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter bei gemeinsamer Informationsveranstaltung in Hannover

Manke: „Der Schutz von KRITIS-Einrichtungen muss höchste Priorität bei allen Verantwortlichen haben“


Am Dienstag dieser Woche (21.02.2023) kamen auf Einladung des Nds. Ministeriums für Inneres und Sport rund achtzig Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Behörden sowie Fachexpertinnen und -experten aus verschiedenen Bereichen der Kritischen Infrastrukturen (KRITIS) zu einer Informationsveranstaltung in Hannover zusammen. Auch ein Vertreter des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das mit seiner bundesweiten Ausrichtung und Federführung bei der Initiative Allianz für Cybersicherheit den Austausch zwischen Staat und Wirtschaft fördert, nahm an dem Treffen teil. Themen waren u. a. analoge und digitale Risiken wie große Betriebsstörungen, Cyberangriffe auf Anlagen der KRITIS und mögliche Domino- oder Kaskadeneffekte sowie Angriffsszenarien auf Lieferketten. Gleichzeitig wurde die Veranstaltung für einen intensiven gemeinsamen Austausch genutzt, um gegenseitig von Best-Practice-Erfahrungen profitieren zu können.

Niedersachsens Staatssekretär für Inneres und Sport, Stephan Manke, sagt: „Ausfälle der KRITIS haben für unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und unser alltägliches Leben unmittelbare und gravierende Auswirkungen. So können beispielsweise Stromausfälle oder Hackerangriffe weitreichende Störungen auslösen bzw. zu Notfällen oder Krisenlagen führen, unabhängig davon ob diese durch Technikversagen, menschliches Versagen oder vorsätzliche Manipulation verursacht werden. Der Schutz von KRITIS-Einrichtungen muss daher höchste Priorität bei allen Verantwortlichen in Staat, Unternehmen und Gesellschaft haben. Deshalb freue ich mich, dass wir den Austausch in diesem Format fortsetzen konnten.“

Im Rahmen der Informationsveranstaltung gab der IT-Bevollmächtigte der Landesregierung, Dr. Horst Baier, einen Überblick zur der aktuellen Bedrohungslage in Niedersachsen und über Angebote des Landes zur Unterstützung bei der Prävention und im Schadensfall.

Unter anderen informierte das Brandenburgische Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS) über Sabotageschutzmaßnahmen und Abhängigkeiten in Lieferketten. Das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit mit seiner Außenstelle in Hannover stellte seine Forschungen zu sicherer Softwareentwicklung, Gefahren durch Schadsoftware bei der zunehmend automatisiert erfolgenden Programmierung von Software und auch über die Rolle des Menschen als Sicherheitsfaktor zum Schutz vor Cyberbedrohungen vor.

Mit der Veranstaltung setzte das Niedersächsische Innenministerium das im Jahr 2019 begonnene Gesprächsformat fort. Viele der diesjährigen Teilnehmenden begrüßten die Initiative des Landes als wichtige Austauschplattform in Niedersachsen, um branchenübergreifend die Bedeutung der Gesamtthematik in der heutigen angespannten Zeit diskutieren zu können und wünschten sich eine Fortführung in regelmäßigen Abständen. Die Veranstaltung wurde für intensive Dialoge untereinander und mit den Referentinnen und Referenten genutzt.

Die zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) im Niedersächsischen Landeskriminalamt (LKA - https://www.zac-niedersachsen.de/) sowie der Fachbereich Wirtschaftsschutz des Niedersächsischen Verfassungsschutzes (https://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/startseite/wirtschafts_geheimschutz/wirtschaftsschutz/wirtschaftsschutz-aufgaben-und-ansprechpartner-54330.html) stehen den Wirtschaftsunternehmen und auch den Betreiberinnen und Betreibern Kritischer Infrastrukturen in Niedersachsen beratend und unterstützend zur Verfügung.

Hintergrund:

KRITIS sind Einrichtungen und Anlagen, die für die Daseinsvorsorge sowie für die Funktionsfähigkeit des Landes und für die Bürgerinnen und Bürger von elementarer Bedeutung sind. Dazu zählen unter anderem die Strom-, Wasser- und Gasversorgung, die Telekommunikation, die Transport- und Verkehrssysteme, die Banken, die Versicherungen und Finanzdienstleistenden sowie die Gesundheitsversorgung und Teile der öffentlichen Verwaltung. Insbesondere im Zusammenhang mit dem andauernden Krieg in der Ukraine sowie aufgrund der Erfahrungen aus der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 stehen die Betreiber Kritischer Infrastrukturen in der Verantwortung, die Funktionsfähigkeit auch in Krisensituationen sicherzustellen.


Artikel-Informationen

erstellt am:
23.02.2023
zuletzt aktualisiert am:
01.03.2023

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