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Schünemann: Dokumentarfilm soll dem Vergessen entgegenwirken


Hannover. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat gestern den Film „Das Archiv des Unrechts – Die zentrale Erfassungsstelle in Salzgitter“ vorgestellt. Der Dokumentarfilm über die Arbeit der früheren Erfassungsstelle in Salzgitter wurde vom Innenministerium in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Auftrag gegeben. „Der Film soll allen Bestrebungen entgegentreten, das Bild des DDR-Regimes im Nachhinein zu verharmlosen. Viele Zeitzeugen tragen dazu bei, dass die Erinnerung an die wichtige Arbeit der Erfassungsstelle für DDR-Unrecht für die nachfolgenden Generationen bewahrt wird“, sagte Schünemann. Produziert wurde der Film von der S/O Filmproduktion GmbH aus Braunschweig.

Die 1961 von den Justizministern geschaffene Einrichtung der Erfassungsstelle Salzgitter hatte den Auftrag, die in Ost-Berlin und der DDR begangenen politischen Straftaten gegen die Freizügigkeit und die Grundrechte zu dokumentieren. Die DDR-Führung bezeichnete die Tätigkeit der Zentralen Erfassungsstelle damals als eine grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten und forderte vehement ihre Auflösung. Für viele Menschen in der DDR war die Erfassungsstelle jedoch ein Hoffnungsschimmer. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands dienten die Akten aus der Zentralen Erfassungsstelle zur Dokumentation von Straftaten in zahlreichen Strafprozessen. Heute befinden sie sich im Bundesarchiv in Koblenz.

Zu der Filmpremiere im Künstlerhaus in Hannover waren rund 150 Teilnehmer aus der Bildungs- und Kulturarbeit, von Museen und Gedenkstätten, der Opferverbände, Zeitzeugen, Vertreter aus Erwachsenenbildung, Verwaltung, Wissenschaft und Politik gekommen. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen der Innenminister, die Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Anna Kaminsky sowie der Oberstaatsanwalt a.D. und frühere stellvertretende Leiter der Zentralen Erfassungsstelle in Salzgitter, Dr. Hans-Jürgen Grasemann, teil. Schünemann betonte, dass das große Interesse eine gute Voraussetzung sei, um einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über das Thema zu führen. „Wir wollen mit dem Film die Erinnerung lebendig halten und uns dem Vergessen in den Weg stellen“, so der Minister.

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erstellt am:
13.11.2012

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