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Preisverleihung in Breslau: Ministerin Behrens übergibt am Samstag, 7. Oktober, den 47. Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen


Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens wird den Preis gemeinsam mit dem Vizemarschall der Woiwodschaft Niederschlesien, Krzysztof Maj, übergeben. Im Nationale Forum für Musik in Breslau werden am Samstag (7.10.) bis zu 900 Gäste erwartet. Mit dem Preis werden die Leistungen von Kunstschaffenden gewürdigt, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren auszuzeichnendes Werk Bezüge zu Schlesien haben. Gegenstand der Preisverleihung sind hervorragende Einzel- oder Gesamtleistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik.

Die Preisträger dieses Jahr:

Hauptpreisträger: Dr. Marek Krajewski

Dr. Marek Krajewski ist ein polnischer Schriftsteller. Bekannt wurde Krajewski durch seine Kriminalromane, deren Handlung in Breslau spielen. Er entwirft darin verschiedene Kriminalfälle im deutschen Breslau bis 1945. Bisher sind neun Bücher auf Polnisch erschienen, sechs davon wurden ins Deutsche übersetzt. Krajewski verbindet stilistische Elemente des Schauerromans mit denen des Krimis. Im Januar 2006 erhielt er u. a. den von der Wochenzeitung „Polityka“ vergebenen Literaturpreis Paszport Polityki. Zudem wurde Krajewski mit der silbernen Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste, dem Ehrenabzeichen Grato Animo von Wratislavia und der Medaille zum hundertjährigen Jubiläum der wiedergewonnenen Unabhängigkeit ausgezeichnet. Er erhielt zahlreiche renommierte Kulturpreise, darunter den deutschen Georg-Dehio-Buchpreis und den SILESIA-Kulturpreis.

Hauptpreisträger: Dr. Matthias von Hülsen

Dr. Matthias von Hülsen ist ein deutscher Mediziner. 1985 gründete von Hülsen das Schleswig-Holstein Musik Festival und prägte es als Vorstandsmitglied bis 1994 maßgeblich mit. 1990 gründete er zudem die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und hatte bis 2013 eine Leitungsfunktion inne. Hierfür wurde er 2010 mit dem Europäischen Kultur-Projekt-Preis ausgezeichnet. 2013 gründete er zusammen mit der deutschen Violinistin Viviane Hagner das internationale Kammermusik-Festival Krzyżowa-Music. Von Hülsen erhielt sowohl den Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern als auch das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Sonderpreisträgerin: Karolina Kuszyk

Karolina Kuszyk ist eine polnische Autorin. Als freie Autorin und Übersetzerin arbeitete sie u. a. bei ZEIT ONLINE, Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel Berlin, Tygodnik Powszechny, Le Monde Diplomatique Polska, Notes Wydawniczy und dem Goethe Institut Warschau. Seit 2010 ist Kuszyk Trainerin für interkulturelle Kompetenzen im deutsch-polnischen Berufskontext und bis 2012 hat sie mit dem osteuropäischen Nachrichtenportal n-ost e.V. und der Bundeszentrale für politische Bildung zusammengearbeitet. Von 2014 bis 2017 war Kuszyk Lehrbeauftragte an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Seit 2023 arbeitet sie als Vermittlerin im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin. Für ihre Arbeit als Autorin wurde sie u. a. mit dem Arthur-Kronthal-Preis, dem Liegnitzer Buch des Jahres und dem Literaturfest-Preis Meißen ausgezeichnet.

Der Kulturpreis Schlesien besteht aus zwei gleichwertigen Hauptpreisen, die mit je 4.000 Euro dotiert sind. Zusätzlich wird dieses Jahr ein Sonderpreis mit 3.000 Euro verliehen. Weitere Informationen zu den Preisträgern und der Preisträgerin finden Sie in der Festbroschüre, die unter folgendem Link abrufbar ist: https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/themen/sport_kultur_soziales/kultur/kulturpreis_schlesien/kulturpreis-schlesien-des-landes-niedersachsen-62610.html

Hintergrundinformationen zum Kulturpreis Schlesien:

Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. In Niedersachsen hatten besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, Aufnahme gefunden und wesentlich zum Wiederaufbau des Landes beigetragen. Daher hatte die Niedersächsische Landesregierung seinerzeit diesen Preis gestiftet als Zeichen der Verbundenheit des Landes Niedersachsen mit den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schlesierinnen und Schlesiern.

Seit 1991 hat sich die Niedersächsische Landesregierung, getragen von dem Gedanken der Versöhnung und Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen, das geänderte Ziel gesetzt, mit der Verleihung des Kulturpreises Schlesien zur gemeinsamen Pflege und Weiterentwicklung des Kulturguts Schlesien und des Kulturschaffens der Schlesierinnen und Schlesier beizutragen. Seitdem können auch polnische Künstlerinnen und Künstler, die in Schlesien wohnen, den Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik erhalten. Außerdem kann der Preis für besondere Verdienste um die Erhaltung, Weiterentwicklung und Verbreitung des Kulturguts Schlesiens vergeben werden. Mit dieser Neuausrichtung wurde die Erwartung verbunden, dass die öffentliche Ehrung von Preisträgerinnen und Preisträgern aus Deutschland und Polen die Begegnung von Menschen ermöglicht, die durch ihre Herkunft oder ihr Schaffen der europäischen Kulturlandschaft Schlesien verbunden sind.

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.10.2023

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