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Land Niedersachsen gründet Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz in der Verwaltung

Baier: „Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist essenziell, um die öffentliche Verwaltung modern aufzustellen“


Das Land Niedersachsen gründet ein Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz (KI) in der Verwaltung. Unter dem Dach des sogenannten KI-Kompetenzzentrum für die niedersächsische Verwaltung (KiKoN) sollen die bereits vorhandenen Fähigkeiten im Land Niedersachsen gebündelt und weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, den Einsatz von KI zu fördern und zu beschleunigen.

Der IT-Bevollmächtigte und CIO des Landes Niedersachsen, Dr. Horst Baier, sagt: „Schon heute wird KI in den verschiedensten Bereichen angewendet: von Bilderkennungssoftware im Landeskriminalamt oder im Landesamt für Geoinformationen bis hin zu Spracherkennung in der Justiz. Der Einsatz von KI ist daher essenziell, um die öffentliche Verwaltung modern aufzustellen. Es freut mich daher sehr, dass wir mit dem Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz eine Plattform geschaffen haben, die den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung vorantreiben wird. Ein Schwerpunkt sollte dabei die Automatisierung von Routineprozessen sein. So haben beispielsweise intelligente Assistenten zur Fragenbeantwortung, sogenannte ChatBots, das Potential, die Beschäftigten in der Landesregierung erheblich zu entlasten. Auch Verwaltungsabläufe würden hierbei beschleunigt werden.“

Ein gutes Beispiel ist der Einsatz von ChatBots bei der Ausfüllung von Onlineformularen. Bei Fragen zu Begriffen oder Hintergründen können Antragsteller mit diesen digitalen Assistenten kommunizieren und müssen keine Hotline anrufen. Ein weiteres Anwendungsfeld wäre die Kategorisierung von Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, die oft per Brief oder Mail an die Verwaltung gerichtet werden und über eine Texterkennung automatisiert an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden können.

Der Vorstand bei Dataport für digitale Transformation, Torsten Koß, sagt: „Der Einsatz von KI-Technologien ermöglicht den Übergang zu einer datengetriebenen Verwaltung, die ihre Ressourcen noch zielgerichteter und effizienter einsetzt und ihren Bürgerinnen und Bürger so den bestmöglichen Service bietet. Doch damit KI den Beschäftigten in der Verwaltung einen echten Mehrwert bringt, muss sie zu ihren Bedürfnissen passen. Dafür braucht es den engen Austausch und Praxisbezug, wie ihn das geplante KiKoN ermöglicht. Ich freue mich, dass Dataport die öffentliche Verwaltung in Niedersachsen dabei unterstützen kann, das große Potenzial von KI zu nutzen.“

Das KiKoN ist ein offenes Angebot an alle IT-Dienststellen, eigene Projekte und Personal einzubringen. In einer durch das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport durchgeführten Auftaktveranstaltung am 23.01.2023 wurde die Idee Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Landesressorts vorgestellt. Neben der fachlichen Vernetzung innerhalb Niedersachsens sollen auch Kooperationen mit norddeutschen Bundesländern vorangebracht werden.

In einem ersten Schritt werden in 2023 mögliche Anwendungsfälle durch das KiKoN identifiziert, kategorisiert und dann auf ihre Eignung als Pilotprojekte geprüft. In der zweiten Phase startet die Projektumsetzung. Die Dauer des Programms ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. Beim Aufbau des Kompetenzzentrums setzt Niedersachsen auf die Expertise von Dataport, dass bereits diverse KI-bezogene Projekte in anderen Bundesländern umgesetzt hat.

Für die erste Phase der Ermittlung von geeigneten Projekten, die sich über einen Zeitraum von sechs Monaten erstrecken wird, wurde ein Budget von 1 Mio. Euro bereitgestellt. Aus der Stabsstelle CIO im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport werden zwei Personen die Geschäftsführung übernehmen. Dataport stellt aus seinem KI-Kompetenzzentrum bis zu sechs Personen zur Verfügung. Insgesamt können in der Aufbauphase bis zu zehn Personen in dem Kompetenzzentrum tätig sein. Wenn sich die Strukturen verfestigt haben und Projekte definiert sind, ist die Anmietung oder Einrichtung von konkreten Flächen (Coworking-Space) geplant. Bis dahin wird das KiKoN in virtueller Form und natürlich in Form regelmäßiger Treffen in Hannover zusammenarbeiten. In einem ersten Schritt wird Dataport nunmehr auf die Landesverwaltung zugehen und über Interviews geeignete Felder für die Anwendung von KI-Technologie identifizieren. Danach erfolgt eine Umsetzungsplanung unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeitsaspekten.



Artikel-Informationen

erstellt am:
07.02.2023

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