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Kulturpreis Schlesien 2021: Erste digitale Jurysitzung – einmalig zwei Sonderpreisträger

Pistorius: „Wir hoffen gemeinsam, dass in diesem Jahr wieder eine Preisverleihung möglich sein wird“


Die diesjährige Jurysitzung des Kulturpreises Schlesien hat erstmals digital stattgefunden. Die Jurymitglieder aus Deutschland und Polen trafen sich bereits am 15.04.2021 unter dem Vorsitz des Niedersächsischen Ministers für Inneres und Sport, Boris Pistorius, um die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2021 zu bestimmen. Zugleich wurde auch der Termin für die mögliche Preisverleihung festgelegt: Am 02.10.2021 sollen sowohl die Preisträgerinnen und Preisträger 2020 als auch 2021 ausgezeichnet werden – nach Möglichkeit im Rahmen eines Festaktes in Breslau/Wrocław (Polen). Ob sich eine große Festveranstaltung mit zahlreichen Gästen tatsächlich realisieren lässt, hängt jedoch von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius: „Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr wieder verdiente Preisträgerinnen und Preisträger des Kulturpreises Schlesien auszeichnen werden. Auch wenn derzeit unser aller Fokus auf der Bekämpfung der Pandemie liegt, dürfen wir andere, ebenso wichtige Bereiche unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht aus dem Blick verlieren. Und dazu zählen unbedingt die Kultur, unsere gemeinsame Geschichte und die vielen verbindenden Elemente Schlesiens und Niedersachsens. Deshalb hoffe ich sehr, dass ein persönliches Wiedersehen und eine feierliche Preisverleihung im Oktober in Breslau möglich sein werden. Das kann natürlich nur unter dem Gesichtspunkt einer positiven Entwicklung passieren. Gleichzeitig erarbeiten wir aktuell zusammen mit der Woiwodschaft Niederschlesien auch verschiedene Alternativen für die Verleihungszeremonie. Eine endgültige Entscheidung treffen wir dann gemeinsam in einigen Wochen.“

Cezary Przybylski, Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien: „Die letzten anderthalb Jahre haben gezeigt, wie schwierig es ist, in einer Pandemie zu funktionieren. Auch in diesen Zeiten ist die Bedeutung der Kultur nicht zu unterschätzen. Künstlerische Kreativität ist ein Träger von Werten und Emotionen, der es zu benennen hilft, was wir in uns tragen. Schlesien als Gebiet, als Kultur, als Erbe mit all seinen Menschen bleibt ein großartiger Raum, um das Einzigartige, das Schlesische, zu benennen, das zugleich auch als universell gilt. Ich hoffe, dass die Situation in Polen und Deutschland es uns ermöglicht, die Verleihung des Kulturpreises Schlesien in diesem Jahr zu organisieren und wir uns in Breslau treffen werden.“

Gleich zu Beginn der Jurysitzung begrüßte Minister Pistorius ein neues Jurymitglied: Krzysztof Bramorski wird in seiner Funktion als Bevollmächtigter für Internationale Beziehungen des Marschalls der Woiwodschaft Niederschlesien zukünftig in der Jury vertreten sein. Darüber hinaus gab Lavinia Francke, Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen, einen Einblick in das Stiftungsleben des vergangenen Jahres und die äußerst schwierige Situation, in der sich viele Kulturschaffende seit Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres befinden.

Ebenso wurde die Preisverleihung 2020 thematisiert. Auf Grund der Corona-Pandemie konnte diese bislang nicht – wie seit Jahrzehnten im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung üblich – durchgeführt werden. Anstelle dessen wurde eine Briefwahl durchgeführt. Eine Hauptpreisträgerin des Jahres 2020 ist die Opern- und Operettensängerin Aleksandra Kurzak. Als weiteren Hauptpreisträger 2020 wählte die Jury den Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Prof. Dr. Matthias Weber. Sonderpreisträger des Jahres 2020 ist die Stiftung zum Schutz des industriellen Erbes Schlesiens. Beabsichtigt ist, die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger im Rahmen der diesjährigen Feierlichkeiten vorzunehmen.

Der Kulturpreis Schlesien wird im jährlich wechselnden Turnus jeweils in Niedersachsen oder in Niederschlesien verliehen. Da im vergangenen Jahr die Preisverleihung in Breslau/Wrocław nicht stattfinden konnte, erklärte sich der Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien, Cezary Przybylski, bereit, auch in diesem Jahr die Veranstaltung erneut in der Hauptstadt der Woiwodschaft zu planen.

In der Jurysitzung am 15.04.2021 hatten die Jurymitglieder aus insgesamt acht Vorschlägen die Preisträgerinnen und Preisträger zu bestimmen. Der Film- und Fernsehregisseur Sylwester Chęciński wurde durch die Jury als ein Hauptpreisträger bestimmt. Nach ausführlicher Diskussion und Wortmeldungen zahlreicher Jurymitglieder wurde Roswitha Schieb, Autorin und Schriftstellerin, als weitere Hauptpreisträgerin 2021 bestimmt. Im Rahmen der Diskussion um den Sonderpreisträger 2021 wurde entschieden, in diesem Jahr ausnahmsweise zwei Sonderpreisträger zu bestimmen.

Als Sonderpreisträger 2021 wurden das Deutsch-Polnische Jugendjazzorchester sowie das Festiwal Góry Literatury (Festival Berge der Literatur) gewählt. Minister Pistorius: „Bereits an dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an alle gewählten Preisträgerinnen und Preisträger. Ich freue mich besonders über die Wahl von gleich zwei Sonderpreisträgern in diesem Jahr. Das ist für mich in Zeiten der Pandemie ein umso wichtigeres Zeichen, gerade in Richtung der Kulturschaffenden – denn die Menschen und Institutionen, die länderübergreifend tätig sind, werden durch die Pandemie in besonderem Maße eingeschränkt.“

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.05.2021

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