Keine Gästefans bei den Derbys zwischen dem VfL Osnabrück und Preußen Münster
Pistorius: „Schade für alle friedlichen Fußballfans“
In dieser Saison finden die beiden Derbys zwischen dem VfL Osnabrück und Preußen Münster ohne Gästefans statt. Die Vereine und der DFB haben sich gemeinsam mit den zuständigen Polizeibehörden auf diesen Weg verständigt. „Angesichts der langen Liste von Vorfällen bei zurückliegenden Begegnungen ist die Entscheidung einerseits absolut nachvollziehbar und verständlich“, so Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius. Die Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher im Stadion und dessen Umfeld sowie auf den Reisewegen müsse natürlich immer im Vordergrund stehen.
„Andererseits hätte die Entscheidung auch anders ausfallen können“, so der Minister. Erfahrungsgemäß kommt es bei eintretender Dämmerung häufiger zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Störungen als tagsüber. Insofern war die Ansetzung eines solchen Risikospiels an einem Wochentag und noch dazu in den Abendstunden von vornherein denkbar ungünstig. „Darum hatte ich den Präsidenten des DFB schriftlich gebeten, das Spiel in die Länderspielpause zu verlegen“, so Pistorius. Hierauf konnten sich die Vereine nicht verständigen. Eine Verlegung hätte zudem verbunden werden können mit Maßnahmen, von denen in erster Linie die Verursacher von Gewalt und Störungen und damit die Auslöser betroffen gewesen wären. Das wäre das „Niedersächsische Modell“ gewesen, welches den friedlichen Fans durch eine personalisierte Ticketabgabe und eine organisierte Anreise aus Münster den Weg in das Osnabrücker Stadion ermöglicht hätte. Ein Verfahren, mit dem das Land in der vorletzten Bundesligasaison bei der Partie Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Gleichermaßen hätte diese Maßnahmen auch für das Rückspiel in Münster greifen können.
Dies wäre aus Sicht des Innenministeriums und der Polizei auch eine Alternative bei Beibehaltung des abendlichen Austragungstermins gewesen – und das kleinere Übel für die friedlichen Fans als der Ausschluss vom Besuch des Spiels. Hierauf konnten sich die beteiligten Parteien leider nicht einigen.
„Die Entscheidung ist sehr schade für alle friedlichen Fußballfans. Mich ärgert das und ich hoffe, dass zukünftig andere Lösungen gefunden werden“, so Minister Pistorius. „Es kann nicht sein, dass wenige Idioten und Krawallmacher allen friedlichen Fans den Spaß an Fußball derart verderben und dem Fußball in Deutschland solchen Schaden zufügen, dass es am Ende keine andere Lösung mehr gibt, als Gästefans generell auszuschließen.“