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Innenministerin Behrens empfängt Löschflugzeuge zur Vegetationsbrandbekämpfung

Behrens: „Eine aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte niedersächsische Einheit von Löschflugzeugen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer schnelleren und effektiveren Bekämpfung dieser zerstörerischen Waldbrände“


Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat heute (19.06.2023) die beiden Löschflugzeuge sowie die Crew, die im Rahmen der rescEU-Flotte zukünftig auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg stationiert sind, in Empfang genommen. Die zwei Löschflugzeuge des Typs AT 802, mit einem Gesamtgewicht inkl. Löschwasser von 7,5 Tonnen, werden von dem Unternehmen „Titan firefighting company sl“ mit Sitz in Spanien betrieben und instandgehalten. Die Crew besteht aus vier Piloten und vier Mechanikern, die von 10 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang an sieben Tagen die Woche am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg für initiale Starts einsatzbereit zur Verfügung stehen.

Ministerin Behrens sagt: „Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels und der extremen Hitze werden Vegetationsbrände auch in Deutschland von Jahr zu Jahr verheerender. Diese flächendeckenden Brände machen keinen Halt vor Grenzen und können nur gemeinschaftlich bekämpft werden. Wir als niedersächsische Landesregierung haben uns deshalb zum Ziel gesetzt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz zu institutionalisieren. Eine aus EU-, Bundes- und Landesmitteln finanzierte niedersächsische Einheit von Löschflugzeugen ist ein wichtiger Schritt hin zu einer schnelleren und effektiveren Kontrolle dieser zerstörerischen Brände. Das wir in Deutschland nun erstmals zwei Löschflugzeuge für die rescEU-Flotte vorhalten, freut mich sehr. Niedersachsen als deutsches Bundesland im Herzen Europas eignet sich perfekt für die Stationierung einer Löschflugzeugstaffel. Die Crew der beiden Flugzeuge – davon konnte ich mich heute in Gesprächen persönlich überzeugen - ist feuererprobt und hochmotiviert. Sie bilden eine perfekte Ergänzung zu den engagierten Feuerwehreinheiten am Boden, die in dieser schwierigen Zeit alles dafür tun, Vegetationsbrände unter Kontrolle zu halten.“

Neben der sogenannten main base auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg, wird es zwei weitere Standorte als secondary bases in Niedersachsen geben, von denen die beiden Flugzeuge bei Bedarf starten und landen können. Eine der beiden secondary bases ist auf dem Flugplatz Leer-Papenburg, wo zusammen mit der örtlichen Feuerwehr im Alarmfall die Flugzeuge mittels eines installierten Wasserbehälters von 50.000 Litern befüllt werden können. Die weitere secondary base soll zukünftig der militärische Standort Faßberg werden. Hierzu steht das Innenministerium mit dem Landeskommando Niedersachsen zwecks Mitnutzung in engem Austausch.

Die Crew der beiden Löschflugzeuge wird in den nächsten Wochen Vorbereitungen und Übungen für zukünftige Einsätze in Niedersachsen, Deutschland und Europa durchführen. Soweit keine Einsatzanforderungen existieren, kann es somit im Rahmen von Ausbildungs- und Übungsflügen dazu kommen, dass die Flugzeuge am Himmel über Niedersachsen zu sehen sein werden. Der Einsatz der Löschflugzeugstaffel in Niedersachsen ist zunächst bis zum 31. Oktober 2023 vorgesehen. Dies deckt sich mit dem Förderzeitraum der EU, welcher 4,5 Monate beträgt. Die Ausschreibung durch das Land Niedersachsen ist für das Jahr 2023 mit der Option der Verlängerung für 2024 erfolgt.

Zum Hintergrund:

Die Europäische Gemeinschaft erhöht im rescEU Verfahren u. a. die vorzuhaltenden Kapazitäten zur Brandbekämpfung aus der Luft mittels Löschflugzeugen und Löschhubschraubern. Die für Niedersachsen vorgesehene Stationierung einer Löschflugzeugstaffel, bestehend aus zwei kleinen, nichtamphibischen Löschflugzeugen ist Bestandteil dieser Erhöhung.

Die Übergabe des Zuwendungsbescheides für die zwei Löschflugzeuge durch die EU an das Land Niedersachsen erfolgte am 30. Mai 2023 in Brüssel und wurde durch Ministerin Behrens persönlich entgegengenommen. Die Finanzierung ist für das Jahr 2023 durch die Förderung von 75% der Vorhaltekosten (netto) durch die EU und die Zufinanzierung der restlichen Kosten durch den Bund und das Land Niedersachsen sichergestellt. Das Volumen des Projekts wird ca. 2,4 Millionen Euro (brutto) für das Jahr 2023 betragen.

Technische Details der Löschflugzeuge:


Flugzeugtyp

AT 802


Motortyp

PT6A-67AG


Spannweite

18.1 Meter


Länge

10,88 Meter


Flügelfläche

37,25 Quadratmeter


Propellerdurchmesser

3 Meter


Gesamtgewicht inkl. Löschwasser

7,5 Tonnen


Löschwasserbe­hälterkapazität


ca. 3100 Liter

Fassungsvermögen Schaumtank


ca. 68 Liter


Treibstoffkapazität

ca. 962 Liter


Foto Löschflugzeuge   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Gruppenbild mit Innenministerin Daniela Behrens, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Thorsten Kornblum und der Crew der Löschflugzeuge
Löschflugzeug Seitenansicht   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Löschflugzeug Air Tractor AT-802
Löschflugzeug linke Seite   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Löschflugzeug Air Tractor AT-802
Löschflugzeug rechte Seite   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Löschflugzeug Air Tractor AT-802
Innenministerin Behrens im Gespräch mit der Löschflugzeug-Crew   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Innenministerin Behrens im Gespräch mit der Löschflugzeug-Crew
Cockpit Löschflugzeug   Bildrechte: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
Cockpit Löschflugzeug Air Tractor AT-802

Eintreffen der Löschflugzeuge am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Eintreffen der Löschflugzeuge am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.06.2023
zuletzt aktualisiert am:
21.06.2023

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