Innenminister Schünemann übergibt der ZPD neuen Wasserwerfer 10000
HANNOVER. „Eine dauerhaft erfolgreiche Polizeiarbeit setzt neben einer zukunftsfähigen Sicherheitsarchitektur eine sehr moderne und innovative technische Ausstattung voraus. Mit dem neuen Wasserwerfer 10000 steht der Zentralen Polizeidirektion in der Zukunft für eine weitere Professionalisierung der Aufgabenbewältigung ein hervorragendes Einsatzmittel zur Verfügung,“ sagte Innenminister Uwe Schünemann.
Die Polizei Niedersachsen hat die Fahrzeugflotte der Bereitschaftspolizei mit absoluter Hightech aufgestockt: Seit Ende September ergänzt der Wasserwerfer 10000 (WaWe 10), derzeit weltweit das modernste Modell seiner Art, die Spezialfahrzeugflotte der Technischen Einsatzeinheit (TEE) bei der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen. Dort wird der WaWe 10 zukünftig neben drei Modellen der 9000-Serie eingesetzt. Das neue Einsatzmittel, das bis Ende des Jahres an sieben weitere Bundesländer ausgeliefert wird, soll zukünftig bei Demonstrationen, Fußballspielen oder ähnlichen Anlässen eingesetzt werden. Darüber hinaus kann der Wasserwerfer zur Bekämpfung von Bränden bei polizeilichen Einsätzen oder im Katastrophenfall auch zur Sicherung der Trinkwasserversorgung genutzt werden.
Neben der strategischen Ausrichtung „Sicheres Niedersachsen 2015“ der Polizei mit den wesentlichen Handlungsfeldern wie der Kriminalitätsbekämpfung und der Verkehrssicherheitsarbeit hat sich die niedersächsische Polizei parallel dazu mit der „Innovationsoffensive – Polizei 2015“ durch eine Vielzahl von innovativen Maßnahmen und Initiativen technisch hervorragend aufgestellt. „In diesem Zusammenhang hat die Landesregierung umfassende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Die wesentlichen Eckpunkte dieser Modernisierungsoffensive erstrecken sich von der Beschaffung von technischem Gerät wie Sphaeronkameras oder Fingerabdruckscannern, der Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs bei Verwarnungen, Sicherheitsleistungen und der Abwendung von Haftbefehlen über eine nachhaltige Verjüngung des Fuhrparks der Polizei und der Modernisierung der IT - Ausstattung bis hin zur Einführung der Elektronischen Kriminalakte.
Der neue Wasserwerfer stammt aus Österreich von der Firma Rosenbauer AG und hat einen Anschaffungswert von rund 900.000 Euro, die durch den Bund finanziert werden. Er hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 33 Tonnen, ist knapp zehn Meter lang und rund 3,7 Meter hoch. Der Fahrzeugmotor hat eine Leistung von 408 PS und kann das Fahrzeug auf 110 Stundenkilometer beschleunigen. Der Wassertank fasst analog zum Namen 10.000 Liter. Die Fensterscheiben bestehen aus bruchsicherem Kunststoff (Lexan). Die markante Vorderfront soll verhindern, dass Randalierer auf den Wasserwerfer klettern oder dort Gegenstände wie beispielsweise Molotow-Cocktails liegen bleiben.
Besonderes Highlight ist die Wasserabgabetechnik des neuen Wasserwerfers. Bis zu 65 Meter Reichweite haben die drei Werfermonitore, zwei im Frontbereich und einer am Heck. Darüber hinaus gibt es diverse Varianten der Wasserabgabe. Neben dem klassischen Strahl können die drei Monitore aufgrund von fünfstufigen Hohlstrahldüsen zum Bespiel einen feinen Sprühnebel erzeugen. Bei Bedarf können die Werfermonitore zudem eine undurchsichtige Wasserwand aufbauen, die Randalierer auf Abstand hält.
Zur Beweissicherung und Dokumentation ist das Fahrzeug mit mehreren Kameras und hochauflösender Video-Technik ausgestattet. Damit kann jede Aktion am und um den Werfer herum detailliert festgehalten werden.
„Ich habe mit meinen Ministerkollegen der Länder und des Bundes schon frühzeitig ent-schieden, mit dem Austausch der alten Wasserwerfer 9000 die Bereitschaftspolizei für diese Einsatzanlässe noch zukunftsfähiger aufzustellen. Die vier mittlerweile bis zu 25 Jahre alten Wasserwerfer werden spätestens bis zum Jahr 2019 durch die neuen Modelle ersetzt.
Neben einer noch professionelleren Einsatzbewältigung dient er insbesondere auch dem Schutz der Gesundheit der eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten bei der oft gefährlichen Aufgabenwahrnehmung,“ so Innenminister Uwe Schünemann abschließend.