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Erneute Ankunft von weiteren behandlungsbedürftigen Flüchtlingskindern und ihren Familien aus den griechischen Flüchtlingscamps in Hannover

Boris Pistorius: „Aufnahme aus Lesbos muss weiter fortgesetzt und verstärkt werden. Niedersachsen ist bereit.“


Am heutigen Dienstag (15.09.2020) sind weitere behandlungsbedürftige Flüchtlingskinder mit ihren Eltern und Geschwistern aus den Flüchtlingscamps der griechischen Ägäis-Inseln am Flughafen Hannover gelandet. Insgesamt waren 109 Personen an Bord des Flugzeuges, das am Vormittag in Athen gestartet war. Seit Ende Juli findet in enger Absprache mit den Bundesländern sowie den internationalen und europäischen Institutionen (IOM, UNHCR, EASO) der Transfer von 243 behandlungsbedürftigen Kindern und deren Familienangehörige – insgesamt etwa 930 Personen – zur Durchführung des Asylverfahrens nach Deutschland statt. Diese werden auf unterschiedliche Bundesländer verteilt, Niedersachsen ist bei diesem Transfer nicht mit dabei.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, der bereits im Herbst 2019 das Flüchtlingslager auf Lesbos besucht und sich seitdem für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder unermüdlich stark gemacht hatte, sagte: „Gerade nach dem katastrophalen Brand in Moria ist es wichtig, ein weiteres Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. Dieser Transfer zeigt, wie gut sich inzwischen ein Verfahren etabliert hat, um Menschen aus den erbärmlichen Zuständen von Lesbos und anderen Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln herausholen, um ihnen hier ein Asylverfahren unter menschenwürdigen und vernünftigen Bedingungen hier in Deutschland zu ermöglichen. Angesichts der Brandkatastrophe von Moria müssen wir dieses Engagement fortsetzen, alles andere wäre eine Schande für Europa.“

Nachdem das Lager Moria durch einen Brand in der vergangenen Woche weitestgehend zerstört worden war, hatte sich der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, erneut an Bundesinnenminister Horst Seehofer gewandt und seine Unterstützung bei der Aufnahme weiterer Personen aus Moria angeboten. Boris Pistorius: „Wir müssen die schwierige humanitäre Lage für die betroffenen Flüchtlinge jetzt rasch verbessern und die für Europa unwürdige Situation schnell beenden. Es kann nicht sein, dass einige wenige europäische Staaten die gesamte Flüchtlingspolitik der EU blockieren. Deswegen habe ich angeboten, dass Niedersachsen kurzfristig weitere 500 Personen aufnehmen kann. Auch bei der jetzt geplanten Aufnahme der unbegleiteten Minderjährigen wird sich Niedersachsen engagieren.“

Bereits im Frühjahr konnten insgesamt 53 unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Griechenland nach Niedersachsen ausgeflogen und dann auf andere Bundesländer und niedersächsische Kommunen verteilt worden. Niedersachsen hat bislang insgesamt 43 Personen aus den Flüchtlingslagern in Griechenland aufgenommen.


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erstellt am:
15.09.2020

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