43. Sportministerkonferenz in Bremerhaven: Niedersachsen bringt erfolgreich Beschluss zum Thema Mikroplastik auf Kunststoffrasenplätzen ein

Der Niedersächsische Innen- und Sportminister, Boris Pistorius, hat sich auf der 43. Sportministerkonferenz in Bremerhaven für einen Bestandsschutz von Kunststoffrasenplätzen mit Kunststoffgranulat sowie für eine ausreichende Übergangsfrist für den fachgerechten Betrieb eingesetzt. Hintergrund ist ein mögliches Verbot auf europäischer Ebene in den nächsten Jahren.

„Mikroplastik schadet erwiesenermaßen der Umwelt und damit auch den Menschen. Deshalb unterstütze ich grundsätzlich die Ziele der Europäischen Kunststoffstrategie, den Austrag von Kunststoffgranulaten auf Kunststoffrasenplätzen zu reduzieren“, sagte Sportminister Pistorius. „Wir müssen aber auch bedenken: Kunststoffrasenplätze haben in Deutschland aufgrund der intensiven Nutzbarkeit eine große Bedeutung. Die Plätze sind das ganze Jahr über annähernd wetterunabhängig bespielbar, das macht sie vor allem in Großstädten und Ballungsräumen unverzichtbar. Allein mit Naturrasenplätzen oder Tennenplätzen ist der derzeitige Trainings- und Spielbetrieb – insbesondere bei Kinder- und Jugendmannschaften – nicht aufrechtzuerhalten. Dieser muss weiter gewährleistet sein!“

Der Beschluss begrüßt den sofortigen Einsatz von Maßnahmen, die den Austrag von ungebundenen Kunststoffgranulaten auf Kunststoffrasenplätzen reduzieren. „Darüber hinaus erwarten wir insbesondere von den Herstellern innovative Lösungen, die am besten vollständig ohne Mikroplastik auskommen“, so der Minister.

Einiges soll den betroffenen Kommunen und Vereinen jetzt schon mit auf den Weg gegeben werden. Dies betrifft insbesondere Hinweise zur Pflege, zu Filtersystemen, zur Weiterentwicklung von alternativen, umweltverträglichen Verfüllungen sowie Handlungsempfehlungen beim Bau von neuen Kunststoffrasenplätzen. Der Deutsche Olympische Sportbund hat hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Länder begleiten werden.

Weitere Themen der Sportministerkonferenz waren die Umsetzung der Leistungssportreform, die Weiterentwicklung von Sportgroßveranstaltungen sowie der Kampf gegen Doping.