Nds. Ministerium für Inneres und Sport Niedersachsen klar Logo

Innenminister Schünemann gibt Preisträger bekannt

Kulturpreis Schlesien 2011 geht an den Schriftsteller Matthias Kneip und den Bildhauer Stanislaw Wysocki


HANNOVER. Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, hat die Preisträger des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen 2011 bekannt gegeben. Der Schriftsteller Matthias Kneip und der Bildhauer Stanislaw Wysocki wurden von einer unabhängigen Jury aus Deutschland und Polen gewählt. Einen Sonderpreis erhält der Journalist und Herausgeber Alfred Theisen. Minister Schünemann wird die Preisträger am 3. September 2011 in Goslar auszeichnen.

Der 1977 ins Leben gerufene Kulturpreis Schlesien dient der Würdigung von Künstlern, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren Werk Bezüge zu Schlesien aufweist. Die beiden Hauptpreise sind mit je 4000 Euro und der Sonderpreis mit 3000 Euro dotiert.

Schünemann zeigte sich über die Wahl der Jury hoch erfreut: „Die Preisträger haben auch im Rahmen der vorherigen Preisverleihungen wichtige Beiträge geleistet und somit zur deutsch-polnischen Verständigung beigetragen.“

Dr. Matthias Kneip gehört zu jener Generation von Deutschen, deren Familien eine Prägung im ostdeutschen Kulturraum durch Vertreibung oder Spätaussiedlung erhalten haben. Seine Eltern stammen aus Oberschlesien und kamen in den fünfziger Jahren in die Bundesrepublik Deutschland. Kneip wurde 1969 in Regensburg geboren. Er studierte Germanistik, Russisch und Politologie an der Universität Regensburg. 1995/96 arbeitete er als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Oppeln. 1999 erfolgt die Promotion an der Universität Regensburg zum Thema „Die politische Rolle der deutschen Sprache in Oberschlesien 1921-1999“. Seit März 2000 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Polen-Institut in Darmstadt. Kneip hat eine Vielzahl von Büchern mit Gedichten, Aphorismen und Erzählungen veröffentlicht, sowohl in deutscher als auch in polnischer Sprache. Seine Lesungen und Vorträge an polnischen und deutschen Schulen sind ein wichtiger Beitrag zur Verständigung zwischen Deutschen und Polen.

Stanislaw Wysocki, 1949 in Elk geboren, studierte an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Posen und an der Hochschule der Künste in Westberlin bei Prof. J.H. Lonas. Zu seinen prägenden Erlebnissen gehörte die vom Bildhauer Henry Moore ausgesprochene Einladung, für ein Jahr in Pery Green (London) zu arbeiten. Er präsentierte seine Werke seit 1984 in 90 Aus-stellungen in Deutschland, Polen, Dänemark, Schweden, Österreich, Tschechien, England, Italien, Türkei und Frankreich. Von Beginn an formt der Künstler weibliche Körper. Seine Figuren tragen Frauennamen oder heißen wie verschiedene Lebenssituationen: Verlangen, Berührung, Erwartung. Wysocki hat auch die Skulptur „Silesia“ geschaffen, die bei der Verleihung des Kulturpreises Schlesien verliehen wird.

Alfred Theisen wurde 1959 in Volkesfeld in der Eifel geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Bonn Pädagogik, katholische Theologie und Politikwissenschaft. Von 1982 bis 1990 war er zunächst enger Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Herbert Hupka und später in der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien tätig. Von 1996 bis 1998 arbeitete Theisen als Chefredakteur des Goldammer-Verlages in Würzburg, wo er für die inhaltliche Gestaltung von 14 schlesischen Heimatzeitungen verantwortlich war.

1998 zog er mit seiner Familie nach Görlitz und gründete den Senfkorn-Verlag, der die unabhängige Zeitschrift „Schlesien heute“ herausgibt. In St. Annaberg wird seit 1999 von ihm die Zeitschrift „Oberschlesien“ veröffentlicht. Mit seiner von großem Idealismus getragenen Arbeit ragt er nicht nur in der Berichterstattung, sondern auch in der so wichtigen Meinungsbildung heraus. Mit seinem nachhaltigen Engagement hat er sich für die deutsch-polnische Verständigung in hohem Maße verdient gemacht.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
10.12.2010

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln