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10 Jahre Regionale Beratungsstellen in der Polizei Niedersachsen

Zwischen Unglücksfällen und zunehmender Gewalt: "Wir helfen weiter!"


HANNOVER. „Wir lassen die Polizeibeschäftigten in Niedersachsen nach belastenden Einsätzen nicht allein“, betonte Innenminister Uwe Schünemann heute anlässlich eines Empfangs der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen in Hannover. „Seit zehn Jahren verfügt die Polizei mit den Regionalen Beratungsstellen (RBS) über hervorragend vernetzte Einrichtungen, die traumatisierten Betroffenen helfen – beispielsweise nach gewaltsamen Übergriffen, schweren Unfällen und anderen extrem belastenden Einsätzen“. Gemeinsam mit den Behördenchefs der niedersächsischen Polizei dankte Schünemann im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung persönlich den anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RBS für ihr großes und unermüdliches Engagement.

Vier der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kehren gerade von den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Bremen zurück, wo sie einen Teil der niedersächsischen Bürgerdelegation gebildet haben und auch von Bundespräsident Christian Wulff empfangen wurden. "Ihre Nominierung als Repräsentanten des Landes Niedersachsen ist ein kleines Dankeschön für die aufopferungsvolle Arbeit in extremen Situationen.“

Die psychologisch geschulten Spezialisten stehen den rund 20.000 Beschäftigten in den sechs Flächenpolizeidirektionen, dem Landeskriminalamt Niedersachsen sowie der Zentralen Polizeidirektion rund um die Uhr als persönliche Berater und Betreuer für Betroffene in einer persönlich belastenden Krisensituation zur Verfügung.

Wenn Polizeibeamte zu einem Einsatz gerufen werden, setzen sie oft ihre eigene körperliche Unversehrtheit, manchmal sogar ihr Leben für andere ein. Dass sie dabei selbst auch psychisch verletzbar sind, passt offensichtlich nicht in das Berufsbild, so der Minister.

Die Rollenerwartung scheint klar: Ordnungshüter sind professionell, stark und jeder Situation gewachsen. Dennoch, nach Extremsituationen beispielsweise 2008 dem Businferno auf der Autobahn 2 bei Hannover oder 2010 der Bombenexplosion in Göttingen ist manches Mal das Leben eines Beamten nicht mehr dasselbe. Die Person ist nicht mehr dieselbe. Belastende Ereignisse können krank machen.

In solchen Situationen werden die RBS um Unterstützung ersucht – von den Betroffenen selbst oder von deren Vorgesetzten. Sie werden aber auch selbst aktiv und bieten ihre Hilfe an. Die dezentral organisierten RBS selbst werden dabei fachlich unterstützt von den acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialwissenschaftlichen Dienst (SWD) in der Zentralen Polizeidirektion.

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erstellt am:
04.10.2010

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