Startschuss für „Landesprojekt Rettungsring“
Schwimmförderung für Kinder und Jugendliche
BRAMSCHE. Innen- und Sportminister Uwe Schünemann hat heute zusammen mit dem Direktor des LandesSportBundes, Reinhard Rawe, das „Landesprojekt Rettungsring“ zur Schwimmförderung sozial Benachteiligter und Menschen mit Migrationshintergrund gestartet.
„Eine Grundsäule von Integration ist der Sport. Sport kann mit seinen vielfältigen Möglichkeiten Menschen zusammenbringen und Barrieren überwinden. Dies belegen mittlerweile weit über 200 Projekte und Initiativen, die in die Projektdatenbank Integration und Sport eingeben sind“, sagte Schünemann bei der Vorstellung des landesweiten Projektes.
Schwimmen zu können ist heute nicht mehr selbstverständlich. Nach einer Studie aus dem Juni 2009 sollen 30 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter in Deutschland nicht oder nur unzureichend schwimmen können. Dieser Umstand trifft vor allem auf sozial benachteiligte Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund zu. Die individuelle Schwimmfähigkeit spielt nicht nur unter Sicherheitsaspekten eine große Rolle. Fehlende Schwimmfähigkeit erschwert auch die Teilhabe an Freizeit- und Sportaktivitäten. Und das wiederum ist hinderlich, um soziale Kontakte zu knüpfen.
„Diesem Besorgnis erregendem Zustand müssen wir entgegenwirken. Dazu ist es höchste Zeit. Deshalb hat das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport in Zusammenarbeit mit dem LandesSportBund Niedersachsen, dem Schwimmsportverband Niedersachsen, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und dem Kreissportbund Osnabrück das „Landesprojekt Rettungsring“ ins Leben gerufen. Die genannten Kooperationspartner sind Spezialisten in ihrem jeweiligen Fachbereich. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu bündeln, verspricht einen erfolgreichen und nachhaltigen Projektverlauf“, so der Sportminister.Als Vorreiter des landesweiten Projekts gilt ein Pilotprojekt im Osnabrücker Land. „Bereits 2008 konnte dort das erfolgreiche Modellprojekt „Aktion Rettungsring“ über 500 Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Verhältnissen das Schwimmen beibringen“, sagte der Innenminister. Zwölf Vereine hatten 42 Schwimmkurse zu einem Drittel des Normalpreises angeboten. Über 130 Kinder konnten sogar nachhaltig durch eine Mitgliedschaft in die teilnehmenden Vereine integriert werden. Das sei ein schönes Signal, was Hoffnung mache, so Schünemann.
„Im besten Fall können wir rund 6.000 betroffene Kinder in Niedersachsen erreichen und ihnen die Schwimmgrundlagen, d. h. das Seepferdchen-Abzeichen beibringen. Aber unser Ziel ist es aus Integrationsgründen auch, diese Gruppe für den organisierten Sport zu gewinnen. Sport ist Integration pur“, sagte der Innenminister. Mit der Spitzensportlerin Sandra Wallenhorst konnte für dieses Projekt eine außergewöhnliche Botschafterin gewonnen werden. Als amtierende Triathlon-Europameisterin, Mutter eines kleinen Jungen und Mitarbeiterin des Ministeriums für Inneres und Sport, liegt ihr der Schwimmsport nicht nur aus diesen Gründen besonders am Herzen. Das Interesse der niedersächsischen Sportbünde (47 Stadt- und Sportbünde gibt es landesweit) sei da. Schon rund die Hälfte habe eine Beteiligung an dem Projekt angekündigt.
Die gesamte Projektabwicklung und Koordination wird vom Kreissportbund Osnabrück-Land übernommen. Die teilnehmenden Sportbünde sind aufgerufen ihre Schwimmvereine, Kommunen und DLRG-Ortsgruppen für dieses Projekt zu gewinnen, um Kurse anzubieten.
Über die Richtlinie Integration und Sport des LandesSportBundes stellt die Landesregierung dem organisierten Sport jährlich 500.000 Euro für Integrationsaktivitäten zur Verfügung.
Durch Vereine und Landesfachverbände werden diese Mittel nahezu vollständig ausgeschöpft. Über 200 Projekte und Initiativen sind in der Projektdatenbank Integration und Sport eingestellt. Bei der Projektdatenbank handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Inneres und Sport, des LandesSportBundes, der Deutschen Sport Jugend sowie des Instituts für Sportwissenschaften der Leibnitz Universität in Hannover. Diese Datenbank finden Sie unter der Adresse www.sport-integriert-niedersachsen.de . Sie ist ein hervorragendes Forum, um eigene Aktivitäten vorzustellen oder sich über die anderer Projektträger zu informieren.
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