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Innenminister zieht vorsichtig positive Bilanz der abgelaufenen Fußballsaison

Schünemann: Vorbereitungen für WM laufen in Niedersachsen an


HANNOVER. "In Niedersachsen sind die Vorbereitungen der Polizei für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika angelaufen", sagte Innenminister Uwe Schünemann am Montag in Hannover. Nach heutigem Stand seien im Land 33 Public-Viewing-Veranstaltungen mit jeweils mehr als 1000 Zuschauern geplant. Grundlage für die polizeiliche Arbeit während der Fußball-WM seien die Erfahrungen aus den Sicherheitskonzepten der WM 2006 in Deutschland. "Allerdings müssen wir auch mit Aktivitäten der gewaltbereiten Fußballszene rechnen, sowohl für die WM selbst, als auch bereits für das Vorbereitungsspiel gegen Ungarn in Budapest", hob der Minister hervor. So habe es im Vorfeld durch die Polizeidirektionen auf Basis entsprechender Erkenntnisse bereits in 185 Fällen Gefährderansprachen gegeben.

Für das Spiel Ende Mai in Ungarn seien bislang 31 passrechtliche Beschränkungen oder Meldeauflagen erlassen worden.

Für die abgelaufene Fußballsaison in Niedersachsen zog der Innenminister eine vorsichtig positive Bilanz. "In unmittelbarem Zusammenhang mit Fußballspielen in niedersächsischen Spielstätten sind in der vergangenen Saison 370 Straftaten registriert worden. Das entspricht einem Rückgang um etwa 25 Prozent." Auch bei den verletzten Personen sei ein Rückgang um rund 21 Prozent auf 82 Personen zu verzeichnen. "Darunter waren aber auch 16 Polizeibeamtinnen und -beamte, die bei der Ausübung ihres Dienstes verletzt wurden", so der Minister. Insgesamt seien den niedersächsischen Vereinen 990 "Gewalttäter Sport" zuzuordnen. Gegen 288 Personen davon bestehe ein bundesweit wirksames Stadionverbot. Die niedersächsische Polizei sei bei insgesamt 245 Spielen eingesetzt gewesen, so der Minister. "Dabei wurden rund 143.000 Einsatzstunden für die Polizei mit Einsatzkosten in Höhe von 7,6 Millionen Euro geleistet", sagte der Innenminister.

Schünemann verwies auf die Maßnahmen gegen Gewalt in Niedersachsen mit drei Fanprojekten an den Standorten Hannover, Braunschweig und Wolfsburg. Ein weiteres Fanprojekt sei derzeit in Osnabrück geplant. "Außerdem gibt es in Niedersachsen seit gut zwei Jahren die gemeinsame Rahmenkonzeption ‚Sicherheit bei Fußballspielen niedersächsischer Vereine im Amateurbereich’.

"Anfang des Jahres fand in Niedersachsen eine Zukunftswerkstatt mit dem Thema ‚Fußballfans und Polizei – Abbau von Feindbildern’ statt. Aus dieser erfolgreichen Zukunftswerkstatt heraus wurden an acht Standorten in Niedersachsen Runde Tische mit Vertretern der örtlichen Polizeidienststellen sowie der unterschiedlichen Fangruppierungen und Ultraszenen eingerichtet", sagte Schünemann.

Auf Bundesebene wurde ein Runder Tisch vereinbart, an dem Vertreter der IMK und der Sportministerkonferenz, des nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit (NASS) sowie des DFB und der DFL teilnehmen. An den bisherigen Gesprächen in Frankfurt und Berlin war auch Niedersachsen beteiligt.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.05.2010
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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