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Rettungsmedaille und Öffentliche Belobigungen

Schünemann zeichnet Lebensretter aus


HANNOVER. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat im vergangenen Jahr 14 Personen für ihren vorbildlichen Einsatz für das Leben anderer ausgezeichnet. Eine Rettungsmedaille (sie wird verliehen, wenn die Rettungstat unter Einsatz des eigenen Lebens erfolgte) erhielten:

Torben Breden, Buchtstraße 6, 27711 Osterholz-Scharmbeck

Max Rinke, Osterweder Str. 8, 27726 Worpswede

Nejat Üsküplü, Schäferstraße 23 c, 38159 Vechelde

Eine öffentliche Belobigung (sie wird ausgesprochen, wenn sich der Lebensretter bei der Rettungstat nicht selbst in Lebensgefahr befunden hat) erhielten:

Thomas Gottschall, Berliner Str. 126, 99091 Erfurt

Mathias Heinemann, Fünfhausen 4, 27726 Worpswede

Dennis Hilke, Friwoler Str. 27, 37181 Hardegsen

Daniel Köhler, Kornstraße 6, 27726 Worpswede

Stefan Lange, Hörenberg 1, 27726 Worpswede

Heino Plate, Jungfernstieg 18, 27726 Worpswede

Henfried Randersen, Friwoler Str. 25, 37181 Hardegsen

Lena Teuber, Falkenweg 18, 28865 Lilienthal

Bayram Üsküplü, Schäferstraße 23 c, 38159 Vechelde

Alfons Ziehms, Meisenweg 58, 23795 Bad Segeberg

Jürgen Teier, Steinweg 36, 39356 Weferlingen

Am 13. August 2008 kam es in der Gemeinde Worpswede zu einem folgenschweren Bootsunglück. Ein für touristische Ausflüge auf der Hamme genutzter Torfkahn kenterte beim Anlegemanöver und begrub die Fahrgäste unter sich. Der Kahn war unter anderem mit 15 Frauen des Landfrauenverbandes aus Schleswig-Holstein besetzt; eine Frau kam hierbei zu Tode.

Durch das entschlossene Handeln aller Helfer als Team konnte Schlimmeres verhindert werden. Torben Breden war als Rettungsassistent vor Ort und begab sich vor dem Eintreffen der Spezialkräfte für Wasserrettung ohne zu zögern direkt in das Wasser. Der Torfkahn schwamm kopfüber. Er rettete die Frauen jeweils einzeln durch Tauchmanöver unter dem Torfkahn nach draußen. Max Rinke, Eigner des Ausflugsdampfers "MS Sansibar", passierte zum Zeitpunkt des Unfalls die Unfallstelle. Als er die Situation erkannte, sprang er sofort mit in die Hamme und half dabei, die Frauen zu bergen. Mit Hilfe einer Pressluftflasche von Bord der "Sansibar" leitete er Luft unter den Kahn. Die Eingeschlossenen konnten somit bis zu ihrer Rettung mit Sauerstoff versorgt werden. Zudem erhielt der Kahn Auftrieb. Herr Breden und Herr Rinke erhielten für ihren vorbildlichen und beispielhaften Einsatz unter eigener Lebensgefahr eine Rettungsmedaille. Thomas Gottschall, Mathias Heinemann, Daniel Köhler, Stefan Lange, Heino Plate, Lena Teuber sowie Alfons Ziehms erhielten zudem eine öffentliche Belobigung. Sie haben sich bei der Hilfeleistung und Erstversorgung in besonders beachtenswerter Weise hervorgetan.

Kurz nach dem schweren Busunglück am 4. November 2008 auf der BAB 2 nahe Garbsen, bei dem 20 Tote zu beklagen waren, passierten Nejat Üsküplü und seine Familie mit ihrem Auto die Unfallstelle. Das Heck des Busses brannte, einige Businsassen liefen bereits verletzt und orientierungslos auf die Straße. Ohne zu zögern hielt Familie Üsküplü an. Nejat Üsküplü rannte sofort auf den brennenden Bus zu, aus dem es stark qualmte. Unter Einsatz des eigenen Lebens und ohne Rücksicht auf die Gefährdung seiner eigenen Gesundheit begann Nejat Üsküplü umgehend mit den Rettungsmaßnahmen. Mutig zog er mehrere bereits erheblich verletzte Personen aus dem vorderen Teil des in Flammen stehenden Busses. Auch sein damals 17-jähriger Sohn, Bayram Üsküplü, machte sich bei dieser Rettungsaktion mit vorbildlicher Hilfe verdient und erhielt hierfür eine öffentliche Belobigung. Er alarmierte sofort nach dem Eintreffen am Unfallort mit dem Handy die Rettungskräfte, unterstütze bei der Bergung und versorgte die geretteten Personen anschließend fürsorglich mit Trinkwasser aus dem eigenen Pkw.

Henfried Randersen und Dennis Hilke bewahrten am 9. Juli 2008 durch ihr schnelles und tatkräftiges Handeln sowie durch ihre absolut mustergültige Hilfe einen Nachbarn vor dem Ertrinken. Der 71-jährige Nachbar war beim Kirschenpflücken aus einem Baum in einen 2,50 m tiefen Fischteich gefallen. Der Mann lag bereits leblos und mit dem Gesicht nach unten im Wasser des Gartenteichs. Herrn Randersen sprang ohne zu zögern in das Wasser und versuchte zunächst vergeblich, den Ohnmächtigen zu bergen. Schnell war aber Dennis Hilke zur Stelle, der sofort mit in den Teich sprang. Gemeinsam gelang es den beiden Rettern schließlich, den bewusstlosen Nachbarn an Land zu ziehen, wo sie bis zum Eintreffen des Rettungswagens und eines Notarztes sachkundig Erste Hilfe leisteten. Der vorbildliche und beherzte Einsatz von Henfried Randersen und Dennis Hilke rettete dem Nachbarn das Leben. Hierfür erhielten Henfried Randersen und Dennis Hilke eine öffentliche Belobigung.

Nur durch das geistesgegenwärtige und konsequente Eingreifen von Jürgen Teier konnte das Leben eines 70-jährigen Mannes gerettet werden. Dieser war am 13. September 2008 auf der Neumärker Straße in Helmstedt zusammengebrochen und bewusstlos auf der Straße liegen geblieben. Der zufällig anwesende Jürgen Teier, damals erst 18 Jahre alt, erkannte sofort, dass der Mann in Lebensgefahr schwebte. Unverzüglich begann er, den Bewusstlosen zu beamten. Unermüdlich setzte er die lebenserhaltenden Maßnahmen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte fort. Nach Auskunft der behandelnden Ärzte ist es nur dem unbeirrten Eingreifen von Jürgen Teier zu verdanken, dass der verunglückte Mann keine gesundheitlichen Schäden davongetragen hat. Für dieses in besonderer Weise anerkennenswerte Handeln wurde gegenüber Herrn Jürgen Teier eine öffentliche Belobigung ausgesprochen.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.02.2010
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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