1. Spatenstich in Wunstorf
Schünemann: Ausbau wichtig für Standortsicherung des Militärflugplatzes
WUNSTORF. "Die Landesregierung begrüßt ausdrücklich den Ausbau des Militärflugplatzes. Der heutige Tag ist ein bedeutendes Ereignis für den Bundeswehrstandort Wunstorf," sagte Innenminister Uwe Schünemann am Freitag beim Start der Baumaßnahmen. Der erste Spatenstich ist der Auftakt für umfangreiche Ausbaumaßnahmen. Mit ihnen wird der Militärflugplatz Wunstorf zur Stationierung des Transportflugzeuges Airbus A 400 M erweitert. "Dieses Transportflugzeug ist von strategischer Bedeutung für die Bundeswehr. Es ersetzt die veraltete C-160 Transall. Das ist für die Mobilität und Sicherheit unserer Streitkräfte im Auslandseinsatz ein entscheidender Faktor", so Schünemann.
Grundlage ist die im November 2004 getroffene Stationierungsentscheidung des Bundesministeriums der Verteidigung. "Hierdurch haben Wunstorf und das hier stationierte Lufttransportgeschwader 62 Standortsicherheit erhalten. Das ist ein wichtiges Signal für eine zukunftsfähige Bundeswehr, aber auch für die Region und ihre Wirtschaftskraft", sagte der Innenminister.
Niedersachsen war durch Standortschließungen in den vergangenen Jahren stark betroffen. Der Ausbau des Flugplatzes Wunstorf und die beabsichtigte Stationierung von 30 Lufttransportflugzeugen vom Typ Airbus 400 M sind für das Land eine bedeutsame und erfreuliche Maßnahme.
Voraussetzung für den Ausbau des Standortes Wunstorf war die Durchführung eines Anhörungsverfahrens nach dem Landbeschaffungsgesetz in Verbindung mit dem Luftverkehrsgesetz.
Die Landesregierung hat in Ihrer Stellungnahme gegenüber der Wehrbereichsverwaltung gefordert, die berechtigten Belange der Bürger zum Schutz der Umwelt und zum Lärmschutz sowie die Auswirkungen auf den Betrieb des Zivilflughafens Hannover-Langenhagen klar zu berücksichtigen.
Diese vorgetragenen Belange sind bei Erteilung der Genehmigung durch die Wehrbereichsverwaltung Nord vom 1. Dezember 2008 hinreichend beachtet worden. Die Niedersächsische Landesregierung geht davon aus, dass es zu keinen negativen Auswirkungen im Umfeld des Militärflugplatzes Wunstorf kommt. Dazu hat auch die Bereitschaft der Wehrbereichsverwaltung Nord beigetragen, trotz des großen Zeitdrucks im Vorfeld der Genehmigung in einen intensiven Dialog mit der Landesregierung einzutreten.
Außerdem wird das Niedersächsische Umweltministerium zum verbesserten Lärmschutz noch eine Rechtsverordnung der Landesregierung mit der Festsetzung von Lärmschutzzonen nach dem Fluglärmschutzgesetz bis Ende dieses Jahres erlassen. Nach Einschätzung des Ministeriums wird es möglich sein, zumindest den stärker betroffenen Anwohnern einen Anspruch auf passiven Lärmschutz zu geben.
Das Umbauvorhaben ist eines der größten Bundeswehr-Projekte in Niedersachsen. Es umfasst umfangreiche Bautätigkeiten bis 2015 mit einem Bauvolumen von ca. 200 Millionen Euro. Außerdem erhöht sich das Personal von zurzeit ca. 1.900 Soldaten und Zivilbeschäftigten am Standort nach Abschluss der Bauarbeiten auf ca. 2.150. "Das stärkt die heimische Wirtschaft. Die Bundeswehr ist damit ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Standortes und der Region", so der Innenminister.
Schwerpunkte der Bauprojekte sind die Anpassung der Start- und Landebahn, der Abstellflächen und der Rollbahnen, der Neubau von Wasch- und Wartungshallen, der Luftfahrzeughalle, von Flugeinsatzgebäuden und von Ausbildungsanlagen sowie die Errichtung von Simulationsgebäuden. Aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes und dem Sonderprogramm des Bundesministeriums der Verteidigung "Sanierung Kasernen – West" fließen ebenfalls Gelder in den Standort Wunstorf.
Die Projektleitung für sämtliche Baumaßnahmen liegt beim staatlichen Baumanagement Niedersachsen. Dies sind die Oberfinanzdirektion Hannover (Landesbauabteilung) und das regional zuständige Baumanagement Weser-Leine. Unterstützt werden sie durch zahlreiche Planungsbüros. Der erste Bauauftrag umfasst ein Volumen von ca. 30 Millionen Euro
Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Militärflugplatzes hat auch die geplante Errichtung eines "Logistik Support Centers" besondere Bedeutung. Durch den Bau dieses Logistikcenters zur Wartung und Instandhaltung des A 400 M könnten am Standort Wunstorf voraussichtlich ca. 400 Arbeitsplätze neu geschaffen werden, darunter viele hochwertige Arbeitsplätze.
"Die Niedersächsische Landesregierung allen voran Ministerpräsident Christian Wulff wird alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür tun, dass die Entscheidung für den Standort Wunstorf und damit für Niedersachsen getroffen wird", sagte der Innenminister in Wunstorf.
Artikel-Informationen
erstellt am:
04.09.2009
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010
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