Neuer Rettungshubschrauber in Dienst gestellt
Schünemann: Christoph 4 mit 50.000 Einsätzen ein Erfolgsmodell
HANNOVER. "Die Rettungshubschrauber sind ein wesentlicher Bestandteil des niedersächsischen Rettungswesens. Ohne ihren schnellen Einsatz wäre die lebensrettende Arbeit von hoch qualifiziertem Personal oftmals nicht möglich." Dies sagte Innenminister Uwe Schünemann am Donnerstag in Hannover aus Anlass der feierlichen Indienststellung des Zivilschutz-Hubschraubers Christoph 4. Den vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe übergebenen, von der Johanniter-Unfall-Hilfe betriebenen und an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) stationierten Helikopter bezeichnete Schünemann als Erfolgsmodell. Vorgängermaschinen und Besatzungen hätten in den letzten 35 Jahren 50.000 Rettungseinsätze für Schwersterkrankte und Schwerstverletzte geleistet. Jedes Jahr kämen über 1.400 Einsätze hinzu.
Der Minister zeigte sich erfreut, dass Christoph 4 trotz der bundesweiten Reduzierung der Standorte im Zuge der Einsparmaßnahmen des Bundes im Zivilschutz weiterhin seine Heimat an der MHH habe. "Mit der Investition in ein neues Hubschraubermodell unterstreicht der Bund die Schlüsselbedeutung des Standortes Hannover, dessen Luftrettungszentrum weltweiten Modellcharakter hat." Luftrettung sei Hochleistungsmedizin, zum Teil auf engsten Raum. Sie stehe wegweisend für die Symbiose aus neuester Technik und hervorragend ausgebildetem Personal.
Schünemann unterstrich, dass gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen die Luftrettung eine besondere Bedeutung besitze. Daher sei ihre Trägerschaft auch direkt dem Innenministerium zugeordnet. Die Landesregierung sei dabei, die Weichen für ein noch wirtschaftlicheres und qualitativ hochwertigeres Rettungsdienstsystem zu stellen. Mit der zurzeit im Parlament beratenen Gesetzesnovelle würden wichtige Neuerungen eingeführt, die direkt dem Rettungsdienst und damit den Patienten zugute kämen, sagte der Minister.
So werde das Rettungsdienstgesetz den Kommunen zukünftig eine ausdrückliche Grundlage bieten für den freiwilligen Zusammenschluss zu gemeinsamen Leitstellen. Ziel sei es, die derzeitige Anzahl von 47 Rettungsleitstellen und 28 Polizeileitstellen auf ein sachlich gebotenes und wirtschaftlich notwendiges Maß zu verringern. Von der Bündelung der Kräfte werde auch die Luftrettung unmittelbar profitieren. Die Zahl der Ansprechpartner in den Leitstellen verringere sich insgesamt und ermögliche einen noch effektiveren Einsatz der Rettungshubschrauber.
Einen weiteren Schwerpunkt, so Schünemann, setze die Novellierung auf eine verbesserte Intensivtransport-Verlegung. Vor diesem Hintergrund werde die Kombination aus Luftrettung und bodengebundenen Intensivtransporten über größere Distanzen stetig an Bedeutung gewinnen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
05.07.2007
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010