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Streetworker Fanprojekt Wolfsburg

Innenminister Uwe Schünemann beantwortet die Kleine Anfrage des Abgeordneten Viereck (SPD); Es gilt das gesprochene Wort!


Der Abgeordnete hatte gefragt:

Die Stadt Wolfsburg betreibt in der VW-Arena das Streetworker Fanprojekt Wolfsburg zur sozialpädagogischen Betreuung von jugendlichen Fans des VfL Wolfsburg. Das Streetworker Fanprojekt Wolfsburg ist ein von der Deutschen Fußball Liga (DFL), dem Land Niedersachsen und der Stadt Wolfsburg gefördertes Fußball-Fanprojekt. Die Fördersummen betragen im Jahr 2006: DFL 51 130 Euro, Land Niedersachsen 30 677 Euro (50 % Innen-, 50% Sozialministerium) sowie Stadt Wolfsburg 99 000 Euro. Das Team Fanprojekt Wolfsburg besteht seit 1997. Mit dem Aufstieg des VfL Wolfsburg in die erste Fußball Bundesliga konnte das Projekt, das seinen Ursprung in der aufsuchenden, lebensweltorientierten und akzeptierenden Arbeit der Streetworker des Jugendamtes fand, sei-ne Arbeit im Rahmen des Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit auf-nehmen. Die Ziele des Fanprojekts Wolfsburg leiten sich aus dem 1993 vorgestellten Bericht der Arbeitsgruppe "Nationales Konzept Sport und Sicherheit" ab. Zu ihnen gehören z. B. die Steigerung von Selbstwertgefühl und Verhaltenssicherheit bei jugendlichen Fans, die Stabilisierung von Gleichaltrigengruppen und nicht zuletzt auch der Abbau extremisti-scher Orientierungen. Die Zielgruppe umfasst Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 27 Jahren.

Ich frage die Landesregierung:

  1. Wie ist es angesichts der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegründeten Task Force (dort sind die Fanprojekte durch einen Vertreter eingebunden worden) zum Thema Gewalt und Rechtsradikalismus in Fußballstadien zu erklären, dass sich das Innenministerium ab 2007 komplett aus der Finanzierung der beiden Fanprojekte in Niedersachsen in Hannover und Wolfsburg zurückzieht?
  2. Wie passt der Rückzug des Innenministeriums aus der Förderung der Erstligisten mit der Absichtserklärung des Ministerpräsidenten zusammen, ein Fanprojekt beim Zweitligisten Braunschweig unterstützen und einführen zu wollen?
  3. Wieso positioniert sich das Innenministerium in der Frage der Sicherheit der Stadien nicht deutlich zu dem mindestens vom DFB und dem Innenminister des Bundes priorisierten Thema?

Innenminister Uwe Schünemann beantwortete namens der Landesregierung die Kleine Anfrage wie folgt:

Die Arbeit der beiden niedersächsischen Fanprojekte in Hannover und Wolfsburg wird vom Land Niedersachsen entsprechend den Abreden im "Nationalen Konzept Sport und Sicherheit" finanziell unterstützt. Wie ich bereits in der 105. Plenarsitzung des Niedersächsischen Landtages am 10. November zu Frage 2 der Fragestunde ("Gewaltsame Ausschreitungen in Fußballstadien") ausgeführt habe, ist die finanzielle Unterstützung der beiden Fanprojekte auch für die Zukunft beabsichtigt.

Das Thema "Sport und Sicherheit" wird nicht nur vom deutschen Fußballbund und vom Bundesminister des Innern, sondern von allen Innenministern priorisiert und ist während der Innenministerkonferenz (IMK) am 16./17.11.2006 eingehend erörtert worden.

Gemäß dem in der IMK gefassten Beschluss wird die aktuelle Sicherheitslage im Zusammen-hang mit Fußballspielen auch in unteren Spielklassen durch eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe, an der auch Niedersachsen beteiligt ist, analysiert. Der Arbeitskreis II der IMK wird sich in einer Sondersitzung am 11.01.2007 mit der Thematik befassen und weitere Maßnahmen initiieren.

Darüber hinaus habe ich mich deutlich zu diesem Thema positioniert, insbesondere gegenüber den Medien am 06.11.2006 sowie mit der Beantwortung zu Frage 2 am 10.11.2006 (s. oben).

Wegen dieser besonderen Priorisierung werde ich am 13.12.2006 mit Vertretern des Niedersächsischen und des Norddeutschen Fußballverbandes, den Polizeipräsidenten und weiteren Fachleuten das Thema umfassend, und nicht nur fokussiert auf den Teilaspekt Sicherheit der Stadien, erörtern. Auch auf diesen Runden Tisch bin ich bereits am 10.11.06 im Plenum eingegangen.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.:

Es kann keine Rede davon sein, dass sich das Ministerium für Inneres und Sport ab 2007 aus der Förderung der beiden Fanprojekte in Niedersachsen zurückzieht.

Zu 2.:

Ministerpräsident Wulff hat keine materielle Erklärung abgegeben, ein Fanprojekt beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig unterstützen und einführen zu wollen.

Zu 3.:

s. Vorbemerkung.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
08.12.2006
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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