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Polizei und Handel gemeinsam gegen EC-Kartenbetrug

Schünemann: EC-Karten für Straftäter wertlos machen


HANNOVER. Innenminister Uwe Schünemann hat im Kampf gegen EC-Kartenbetrug ein neues Meldesystem für gestohlene EC-Karten vorgestellt. Schünemann sagte am Mittwoch in Hannover, mit der Einführung Anfang April werde die Polizei die Daten abhanden gekommener EC-Karten direkt an eine zentrale Meldestelle beim EuroHandelsInstitut (EHI) übermitteln. "Nach Verlust der EC-Karte sperren die beteiligten Unternehmen die Daten der Karte in ihren Systemen. Betrügerische Einkäufe mit EC-Karte und gefälschter Unterschrift sind dann nicht mehr möglich", so der Innenminister. Voraussetzung sei die Einwilligung der Betroffenen.

Die Zahl der Betrugsfälle mit abhanden gekommenen – zumeist gestohlenen – EC-Karten, die ohne Geheimzahl für einen Zahlungsvorgang eingesetzt werden konnten, sei bundesweit deutlich angestiegen: von 40.346 Fällen im Jahre 2002 bis auf 67.591 Fälle im Jahr 2004. In Niedersachsen sei die Anzahl der Betrugsfälle von 3.194 im Jahr 2002 auf 7.221 im Jahr 2004 gestiegen.

Schünemann bedauerte, dass sich das sichere PIN-Verfahren, die Authentifizierung des Karteninhabers über eine Geheimzahl, aus Zeit- und Kostengründen nicht flächendeckend durchsetzen lasse. Hierdurch wäre der Diebstahl einer Karte noch unattraktiver.

"Das häufig gängige Verfahren, vom Käufer lediglich eine leicht fälschbare Unterschrift zu verlangen, lässt eine Sicherheitslücke entstehen, die zu den genannten Straftatenanstiegen beiträgt", so der Innenminister. Mit der Einführung des Meldesystems KUNO (Kriminalitätsbekämpfung im unbaren Zahlungsverkehr unter Nutzung nicht polizeilicher Organisationsstrukturen) werde die Sicherheit für die Kunden, den Handel und die Kreditwirtschaft erhöht sowie finanzielle Schäden verhindert. "Ich denke dabei auch an die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft in unserem Lande. Das Motto - Die Welt zu Gast bei Freunden - muss uns auch Verpflichtung sein, unsere Gäste vor kriminellen Machenschaften im unbaren Zahlungsverkehr nach Kräften zu schützen."

Der Einführung des Meldeverfahrens waren Pilotprojekte in Hannover und Braunschweig vorausgegangen, die nach Aussagen von Schünemann insgesamt als Erfolg gewertet werden konnten.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.03.2006
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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