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Nachwuchsgewinnung

Schünemann: Polizei setzt verstärkt auf Realschüler


HANNOVER. Niedersachsen setzt bei der Gewinnung seines Polizeinachwuchses jetzt verstärkt auf Realschülerinnen und Realschüler. Innenminister Uwe Schünemann sagte am Montag in Hannover, angesichts der Notwendigkeit, jährlich zwischen 350 und 500 Polizeianwärter einzustellen, intensiviere das Land ab sofort seine Bemühungen, für den Polizeiberuf nicht überwiegend nur bei Abiturienten, sondern insbesondere bei Realschülern zu werben.

Schünemann wies darauf hin, dass bereits zum 1. August bis zu 100 Realschüler eingestellt würden, die nach bestandenem Eignungsauswahlverfahren eine Einstellungszusage für den Polizeivollzugsdienst zum 1.10.2008 erhalten. Zum 1. Oktober suche das Land weitere 250 zukünftige Polizistinnen und Polizisten, in diesem Fall sowohl Abiturienten, als auch Realschüler mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und Fachhochschulreife.

Nach Angaben Schünemanns sind es folgende Zielgruppen, die angesprochen werden sollen:

  • Realschülerinnen und Realschüler (Voraussetzungen: Notendurchschnitt 3,3; Mathematik und Deutsch mindestens Note 3).

Ausbildung: Zweijährige Fachoberschule Polizei (Klassen 11 und 12) mit einer gleichzeitigen Einstellungszusage (unter Vorbehalt), anschließend dreijähriges Studium an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Fakultät Polizei (FH-Studium; zukünftig: Berufsakademie).

  • Ehemalige Realschülerinnen und Realschüler mit abgeschlossener Berufsausbildung.

Ausbildung: Einjährige Fachoberschule Polizei (Klasse 12) mit einer gleichzeitigen Einstellungszusage (unter Vorbehalt), anschließend dreijähriges FH-Studium (zukünftig: Berufsakademie).

  • Ehemalige Realschülerinnen und Realschüler mit abgeschlossener Berufsausbildung und nachträglich erworbener Fachhochschulreife (z. B. Immaturenkurs, Volkshochschule).

Ausbildung: Dreijähriges FH-Studium (zukünftig: Berufsakademie).

  • Personen mit Fachhochschulreife oder allgemeiner Hochschulreife (Abiturienten).

Ausbildung: Dreijähriges FH-Studium (zukünftig: Berufsakademie).

Die Standorte der Fachoberschulen befinden sich in Braunschweig, Hann. Münden, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück. Alle Personen werden nach erfolgreichem Abschluss des dreijährigen Studiums als "Polizeikommissar/in zur Anstellung" in den gehobenen Polizeivollzugsdienst übernommen.

Der Innenminister kündigte an, dass am 21. Januar in über 60 Tageszeitungen Niedersachsens eine Werbeanzeige erscheinen werde, die sich im Hinblick auf die diesjährigen Einstellungstermine 1. August und 1. Oktober gezielt auch an junge Menschen mit Realschulabschluss wende. Über das gesamte Wochenende und in der darauf folgenden Zeit werde dann eine Hotline geschaltet und besetzt sein (05 11 / 123 56 290), über die sich Interessierte melden und beraten lassen könnten. Auch die Anforderung von Bewerbungsunterlagen werde auf diesem Weg möglich sein. Bewerbungsschluss für beide Einstellungsstichtage ist der 28. Februar.

Daneben, so Schünemann, bestehe die Möglichkeit, sich über das Internet unter der Adresse www.polizei-studium.de zu informieren oder Bewerbungsunterlagen herunter zu laden.

Anlagen

Einstellungszahlen in den gehobenen Vollzugsdienst der Polizei des Landes Niedersachsen

Jahr Einstellungen gesamt davon sog. "1000-Programm" davon Frauen davon Männer davon Fachoberschüler/-schülerinnen
1995 202 32 128 -
1996 267 84 183 -
1997 344 120 224 52
1998 461 158 303 61
1999 314 120 194 56
2000 471 182 289 36
2001 497 175 322 33
2002 593 244 349 53
2003 822 250 304 518 62
2004 586 250 267 319 41
2005 468 178 290 73
2006 325 100 75
Prognose:
2007 400 100 100
2008 350 100 100
2009 350 100
2010 400 100

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.01.2006
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010

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