Fußball-Weltmeisterschaft 2006
Rede von Innenminister Uwe Schünemann zum Antrag der Fraktion der FDP; Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede,
die Fußball-Weltmeisterschaft ist zweifellos das Ereignis, insbesondere auch das Medienereignis des Jahres 2006. Die ganze Welt wird während der Fußball-Weltmeisterschaft auf Deutschland blicken. Das Bild Deutschlands in der Welt wird damit stark von der Fußball-Weltmeisterschaft geprägt werden. Neben spannenden Fußballspielen wünsche ich mir vor allem eine friedliche WM mit einer fröhlichen weltoffenen Atmosphäre. Dies ist auch für Niedersachsen nicht nur eine große Herausforderung, sondern eine ebenso große Chance.
Entscheidend ist für mich, dass alle handelnden Akteure, die unmittelbar oder mittelbar mit der Vorbereitung auf die WM zu tun haben, konstruktiv zusammenarbeiten. Wenn alle ihren Beitrag leisten, werden wir auch die mit der Fußball-WM verbundenen Chancen für unser Land nutzen.
Wir sind in Niedersachsen nicht nur mit dem WM-Stadion in Hannover, das von der Stiftung Warentest insgesamt positiv bewertet worden ist, gut aufgestellt. Hannover bietet als Spielort mit Expo-erprobter Verkehrs- und Hotel- sowie Gaststätteninfrastruktur und einem auch mit erheblichen Landesmitteln (ca. 10,7 Mio. Euro) modernisierten Stadion perfekte Rahmenbedingungen.
Die Landeshauptstadt Hannover bringt zudem nicht nur ihre Expo- und Messe-Erfahrung in die Vorbereitung auf die Fußball-WM ein, sie wird auch während der Fußballspiele eine attraktive Übertragung der Spiele auf einer Großbildleinwand auf dem Waterlooplatz wie auch ein weiteres Rahmenprogramm in der Innenstadt zusammen mit privaten Sponsoren organisieren. Die Landesregierung ist in der Arbeitsgruppe des örtlichen Organisationskomitees der Fußball-WM vertreten.
Das Sicherheitskonzept für die Fußballweltmeisterschaft hat während des Konföderationenpokals im letzten Jahr einen ersten Belastungstest erfahren und wie ich meine, auch gut bestanden.
Eine unbeschwerte und fröhliche Weltmeisterschaft in einem weltoffenen Gastgeberland wird das Erscheinungsbild auch Niedersachsens in den internationalen Medien wesentlich mit prägen. Diese Chance gilt es gerade als Tourismusland zu nutzen. Fünf Gastmannschaften werden ihr Quartier in Niedersachsen beziehen: Angola in Celle, Frankreich in Aerzen, Mexiko in Göttingen, Trinidad/Tobago in Rothenberg/Wümme sowie Polen in Barsinghausen. Auch diese betroffenen Kommunen werden im Blickfeld insbesondere der Medienöffentlichkeit stehen. Gleichzeitig wird dadurch aber auch das gute Hotel- und Sportstättenangebot in Niedersachsen deutlich.
Ich werde alle fünf Quartiere besuchen und mit den Quartieren und Kommunen abstimmen, ob und wie wir hier als Land Unterstützung gewähren können.
Mit der Änderung der Sportanlagen-Lärmschutzverordnung wird eine reibungslose Durchführung der Fußballspiele in Hannover auch in den Abendstunden ermöglicht. Insbesondere für die Landeshauptstadt, aber auch vielleicht für die Kommunen, die eine an der WM teilnehmende Mannschaft zu Gast haben werden, gilt es, die Möglichkeiten des Ladenschlussgesetzes zu nutzen, um während der WM zu veränderten Ladenschlusszeiten zu kommen. Es gilt, mit flexiblen Regelungen eine von Weltoffenheit geprägte und unbeschwerte Atmosphäre zu schaffen.
Im Rahmen der von der Bundesregierung und der Deutschen Wirtschaft zur WM gestarteten Standort- und Imageinitiative "Deutschland – Land der Ideen" ist Niedersachsen mit seiner Vielfalt ebenfalls gut vertreten. In diesem Projekt werden 365 Orte, die besonders interessant sind oder besondere gesellschaftliche oder technologische Bedeutung haben, vorgestellt. Die Jury hat 31 Orte aus Niedersachsen ausgewählt, die dem Anspruch, Stärken und Potenzial Deutschlands aufzuzeigen, in besonderer Weise gerecht werden. So sind zum Beispiel die Autostadt Wolfsburg, die Kunsthalle in Emden und die Erlebniswelt Renaissance in Hameln ausgewählt worden.
Die TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) und ihre Gesellschafter werden sich sowohl an der von der Bundesregierung und der Deutschen Zentrale für Tourismus gestarteten nationalen Service- und Freundlichkeitskampagne beteiligen als auch das eigene Auslandsmarketing intensiv nutzen, um das positive Image des Reiselandes Niedersachsen nachhaltig zu stärken und neue Gäste zu gewinnen.
Die Landesregierung wird die Landeshauptstadt Hannover als Ausrichterstadt, die übrigen Kommunen, den Fußballverband sowie die sonstigen gesellschaftlichen Organisationen im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Ich bin sicher, dass es uns allen gemeinsam gelingen wird, sichere, fröhliche Spiele zu organisieren und Niedersachsen als modernes weltoffenes Land zu präsentieren.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Artikel-Informationen
erstellt am:
25.01.2006
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010