„Sportkarriere im Landesdienst“
Schünemann: Jährlich fünf Spitzensportler bekommen berufliche Perspektive im Polizeidienst
HANNOVER. Niedersachsens Innen- und Sportminister Uwe Schünemann will ab 2007 jährlich fünf Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportlern im Polizeidienst eine besondere berufliche Perspektive geben. "Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, dass diese Sportler berufliche Ausbildung und Spitzensportkarriere miteinander in Einklang bringen können", sagte Schünemann am Montag in Hannover vor Journalisten. Nicht erst zum Ende der Sportlerlaufbahn, sondern in der Regel nach dem Besuch des Sportinternats in Niedersachsen will Schünemann Erfolg versprechenden Nachwuchsleistungssportlern die Möglichkeit geben, eine qualifizierte Berufsausbildung bei der Polizei zu erlangen. Im Rahmen der Neuordnung der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie der damit einhergehenden Änderung des Laufbahnrechts sollen hierfür bis spätestens 2007 die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden.
"Konkretes Ziel ist es, dass die im niedersächsischen Polizeidienst übliche Ausbildungszeit von drei Jahren für Nachwuchsleistungssportler auf vier bis fünf Jahre verlängert wird", so der Innen- und Sportminister. Für das Studium werde ein an den individuellen Bedürfnissen der Sportler angepasstes Programm erstellt. Sollten in einem Jahrgang bei mehreren Spitzensportlern Trainings- und Wettkampfzeiten vergleichbar sein, sei auch an die Bildung einer Sportfördergruppe gedacht.
Die für eine derartige Ausbildung in Betracht kommenden Sportlerinnen und Sportler müssten allerdings sowohl die Voraussetzungen für den Polizeidienst erfüllen als auch einen entsprechenden Kaderstatus haben.
Der öffentliche Dienst könnte sicherlich nicht alle Probleme einer dualen Karriere der Nachwuchs- und Spitzensportler lösen, betonte Schünemann. "Die Landesregierung hat hier neben der Sportförderung aber auch eine Vorbildfunktion." Vielleicht motiviere dies auch die Privatwirtschaft, Leistungs- und Spitzensportler durch die Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen un-ter Berücksichtigung der besonderen Trainingsbelastungen der Athleten zu unterstützen. Es sei bekannt, dass es sich bei Spitzensportlern um leistungsorientierte Sportler handele, die nach ihrer sportlichen Karriere auch entsprechende Einsatz- und Leistungsbereitschaft im Beruf zeigten.
"Nur durch das Angebot von Ausbildungs- und Studiengängen für Leistungs- und Spitzensportler, die auch den spezifischen Trainings- und Wettkampferfordernissen gerecht werden, wird es uns gelingen, perspektivreiche Nachwuchsleistungssportler im Leistungssport zu halten", so Schünemann. Dies sei auch notwendig, um die Schere zwischen erfolgreichen Junioren auf internationaler Ebene und zurückgehenden Erfolgen in den Hauptwettkampfklassen bei Olympischen Spielen sowie bei Weltmeisterschaften zu schließen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
13.12.2005
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010