Innenminister kündigt konsequentes Vorgehen gegen Hooligans an
Schünemann: Sicherheit während der WM 2006 ist gewährleistet
HANNOVER. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat betont, dass die Sicherheit während der Fußballweltmeisterschaft 2006 gewährleistet sein wird. Schünemann sagte am Montag in Hannover, die Polizeien der Länder würden alle Möglichkeiten zum Schutz der Veranstaltungen ergreifen. "Auch die niedersächsische Polizei wird wegen der verhängten Urlaubssperre in vollem Umfang einsatzfähig sein", sagte der Minister.
Schünemann kündigte an, dass gewalttätige Störer frühzeitig gestoppt würden. "Dafür werden szenekundige Beamte sowie ausländische Kräfte eingesetzt, die Erkenntnisse über Störer und Störungen weitergeben." Ein umfassender Informationsaustausch sei bundesweit und international geregelt. Der Minister kündigte an, dass alle Maßnahmen gegen Hooligans im Vorfeld konsequent genutzt würden: Gefährderansprachen, Platzverweise, Meldeauflagen und Gewahrsamnahmen. Niedersachsen sei hier besonders gut gerüstet, so der Innenminister. Insbesondere bestehe zum Beispiel die Möglichkeit, Rädelsführer bis zu zehn Tagen in Gewahrsam zu nehmen.
Es gebe jedoch nach wie vor Bereiche, die den Sicherheitskräften Sorge bereiteten, sagte der Innenminister. Besonders die Übertragung der Spiele auf Großbildleinwänden außerhalb der Stadien sei unter Sicherheitsaspekten schwierig zu bewältigen. Hier werde es in enger Zusammenarbeit mit der Polizei Zugangskontrollen, Ordner, Videoüberwachung und eine Begrenzung der Besucherzahl geben. Sämtliche Maßnahmen müssten die Veranstalter eng mit der Polizei abstimmen.
"Der Confederations Cup im vergangenen Sommer war ein guter Testlauf", sagte der Minister. Hier habe man etwa bei den Zugangskontrollen zu den Stadien sowie beim Ordnereinsatz Mängel festgestellt. Diese seien jedoch erkannt und beseitigt worden.
Schünemann betonte, grundsätzlich sei die deutsche Polizei wegen der Urlaubssperre während der WM für das Großereignis gerüstet. Allerdings könne sie bei einer besonderen Gefahr, etwa durch islamische Terroristen, personell an ihre Grenzen stoßen. Um auch auf diesen Fall vorbereitet zu sein, müsse bei einer akuten Bedrohung während der WM auch der Einsatz der Bundeswehr im Inneren ermöglicht werden. "Wir haben während der Innenministerkonferenz darüber diskutiert, dass es unvernünftig wäre, wenn wir bei einer besonderen Bedrohungslage, etwa durch Terroristen, die Bundeswehr nicht zum Objektschutz einsetzen dürften.” Dabei müsse man gegebenenfalls über eine Grundgesetzänderung nachdenken.
"Grundsätzlich ist während der Weltmeisterschaft auch die Abwehr von Gefahren aus der Luft notwendig", so der Innenminister. Hier sei ein Überflugverbot für die Stadien geplant. Ein entsprechendes Konzept zur Sicher-heit des Luftraumes unter Einbindung der deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr werde derzeit noch erarbeitet.
"Der Schwerpunkt polizeilicher Maßnahmen in Niedersachsen wird im Bereich der Polizeidirektion Hannover liegen." Um ein einheitliches Vorgehen zu gewährleisten, werde der PD Hannover ab dem 2. Januar 2006 die landesweite Koordinierung gefahrenabwehrender Maßnahmen gegenüber potentiellen Gewalttätern, die Koordinierung von Schutzmaßnahmen bei gefährdeten Personen und Mannschaften sowie an deren Unterkünften und Trainingsstätten und die Koordinierung von Maßnahmen zum Schutz des Luftraumes übertragen.
"Nachdem in Leipzig die Endrundenauslosung für die WM erfolgt ist, ist nun bekannt, welche Spiele in Hannover ausgetragen werden. Die Polizei kann nun in eine konkrete Lagebeurteilung eintreten und die bisherigen Rahmenplanungen in eine konkrete Einsatzplanung umsetzen."
Die niedersächsische Polizei wird durch professionelle Aufgabenwahrnehmung und gezielt vorbereitete Einsatzkräfte entsprechend dem Motto der WM "Die Welt zu Gast bei Freunden" ihren Beitrag zum Erfolg der Weltmeisterschaft leisten, sagte der Innenminister.
Artikel-Informationen
erstellt am:
13.12.2005
zuletzt aktualisiert am:
20.05.2010