Gewalt an Schulen
Schünemann: Neues Gewaltpräventionskonzept geht in die Erprobungsphase
HANN. MÜNDEN. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann erhofft sich durch ein neues Gewaltpräventionskonzept einen großen Schritt zu mehr Sicherheit an den Schulen. Dies sagte der Innenminister am Montag in Hann. Münden. Anlass war ein zweitägiges Forum beim Bildungsinstitut der Polizei zum Thema Gewalt an Schulen. Erarbeitet wurde das neue Konzept vom Landeskriminalamt, dem Gemeinde-Unfallversicherungs-verband Hannover und der Landesunfallkasse Niedersachsen. Das Programm heißt "PaC – Prävention als Chance" und richtet sich an alle Bildungseinrichtungen, ob Schule oder Kindertagesstätte. "Der Entwurf berücksichtigt alle bislang entwickelten schulischen Gewaltpräventionskonzepte und strahlt in den Freizeit- und familiären Bereich hinein", so der Innenminister. Zunächst soll eine Erprobungsphase an einem Modellstandort erfolgen, bevor das Programm flächendeckend in Niedersachsen eingesetzt wird. "Durch eine wissenschaftliche Begleitung wollen wir die Stärken und Schwächen herausfinden, um dann zu einem standardisierten, für viele Anwendungsfälle wirksamen, Gewaltpräventionskonzept zu kommen", kündigte Schünemann an. Ziel sei es, die Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt als neuen Partner wei-ter zu intensivieren. "Je dichter das Netzwerk, um so effektiver kann dem Gewaltphänomen entgegengewirkt werden." Hierzu diene auch der Runderlass von Kultus-, Justiz- und Innenministerium sowie ein Sondermeldedienst zu Straftaten an Schulen. Die Sicherheit an Schulen sei nach den schrecklichen Vorfällen von Erfurt auf einem besonderen Prüfstand. Auch für 2004 rechne die Polizei im Bereich der Straftaten an Schulen mit einem Anstieg, sagte Schünemann. Als wesentliche Ursache dafür sei hier das merklich gestiegene Anzeigeverhalten der Schulen zu nennen. Verbindliche Regelungen der Zusammenarbeit für alle an der Erziehung von Kindern und jugendlichen Beteiligten hätten sich schon jetzt bewährt, so der Innenminister. Die Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität sei unverändert ein zentrales Anliegen der Landesregierung.
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