Traditionelle Weihnachtsfeier im Grenzdurchgangslager Friedland
Schünemann: "Deutsche Sprache ist der Schlüssel zur besseren Integration."
FRIEDLAND. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat am Dienstag auf die besondere Bedeutung der deutschen Sprache zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben hingewiesen. Anlass war die Weihnachtsfeier im Grenzdurchgangslager Friedland (Landkreis Göttingen). Schünemann wies darauf hin, dass es gelingen müsse, die Eingliederung der Aussiedler in die Gesellschaft zu verbessern. "Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration in Beruf und Alltag", sagte der Minister. Nach neuesten Zahlen besäßen über drei Viertel der einreisenden Personen in die Bundesrepublik keine Deutschkenntnisse. Schünemann unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Bundesratsinitiative Niedersachsens zur besseren Sprachförderung.
Der Minister erinnerte in diesem Zusammenhang an die lange Tradition der Einrichtung. Seit Ende des letzten Weltkrieges seien an diesem Ort rund vier Millionen Flüchtlinge aus aller Welt aufgenommen worden. " Nicht umsonst ist Friedland als Tor zur Freiheit bezeichnet worden". Schünemann betonte die historische und gesellschaftliche Verantwortung Deutschlands, Spätaussiedler aufzunehmen. "Das Tor nach Deutschland bleibt offen."
Schünemann dankte den rund 160 Mitarbeitern des Durchgangslagers für ihre verantwortungsvolle Arbeit. Er versicherte der Belegschaft, dass die Landesregierung alles tun werde, um die Existenz der Einrichtung zu sichern. Schünemann kündigte an, dass im Frühjahr nächsten Jahres die Erstaufnahme der jüdischen Emigranten und das Landesübergangswohnheim nach Friedland verlagert werden solle.
Das Grenzdurchgangslager Friedland besteht seit dem 1. Oktober 2000 als einzige bundesweite Aufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler. In diesem Jahr wurden bis zum 30. November im Durchgangslager Friedland 65.827 Aussiedler aufgenommen. Sie stammten hauptsächlich aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.