Polizei arbeitet mit neuer Software
Innenminister Schünemann startet NIVADIS
STADTHAGEN. Die Polizei in Niedersachsen setzt bei ihrer täglichen Ar-beit künftig auf ein hoch modernes Computersystem, auf NIVADIS (Niedersächsisches Vorgangsbearbeitungs-, Analyse-, Dokumentations- und Informationssystem). Innenminister Uwe Schünemann gab am Dienstag bei der Polizeiinspektion in Stadthagen (Landkreis Schaumburg) den Startschuss für die neue Software. Sie ersetzt künftig das seit Anfang der 90er Jahre von der Landespolizei eingesetzte und inzwischen veraltete Programm MIKADO. NIVADIS bietet nicht nur die Bereitstellung sämtlicher Vordrucke wie zum Beispiel Strafanzeigen und Verkehrsunfallberichte, sondern kombiniert erstmals Vorgangsbearbeitung mit Analyse, Dokumentation und Information. Außerdem enthält es eine Schnittstelle zum bundesweiten Fahndungssystem INPOL-neu. Das System liefert sofort alle verfügbaren Daten, Lagebilder und Statistiken, ermöglicht so die Abbildung von Beziehungsgeflechten – auch über die Grenzen von Dienststellen hinweg – und gibt wichtige strategische Ermittlungsansätze.
Schünemann sagte, NIVADIS werde die erfassten Daten und Informationen "strukturiert und interpretiert" an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei zurückfließen lassen und deren Arbeitsabläufe hervorragend unterstützen. Ziel sei, aus den Analysen Kennzahlen zu gewinnen, die intensiver als bisher zur Grundlage der Kriminalitäts- und Verkehrsunfallbekämpfung würden. Nach Angaben des Ministers ist auch Bremen an der niedersächsischen Software interessiert. Die noch ausstehende Zustimmung des Bremer Senats vorausgesetzt, werde die Polizei der Hansestadt ab Sommer nächsten Jahres NIVADIS auf etwa 1200 Arbeitsplätzen einsetzen.
Die landesweite Installation der neuen Software auf rund 12.000 Arbeitsplätzen soll Mitte 2004 abgeschlossen sein. Sie geht einher mit einem Austausch der Hardware. Das Gesamtprojekt, für dessen Realisierung nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Mummert Consulting gewonnen werden konnte, hat ein finanzielles Volumen von 82,5 Millionen Euro. Schünemann hob hervor, dass NIVADIS plattformunabhängig entwickelt worden sei und daher nicht nur unter dem von der niedersächsischen Polizei seit 2002 eingesetzten LINUX-Betriebssystem laufe, sondern auch unter Windows.
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