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Niedersächsische Kampfmittelbeseitiger feiern 70-jähriges Bestehen

Staatssekretär Manke beim KBD  

Bombenblindgänger in der Erde, Munition zweier Weltkriege in der Nordsee: Seit jetzt 70 Jahren schützt der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) die Menschen in Niedersachsen vor den Gefahren unentdeckter Kampfmittel. Täglich rücken die Experten aus. „Ich bedanke mich – auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger – bei den Frauen und Männern, die an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr pflichtbewusst für unsere Sicherheit im Einsatz sind und die gefährlichen Relikte beider Weltkriege entschärfen“, so der Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Sport, Stephan Manke, bei der Festveranstaltung zum 70-jährigen KBD-Jubiläum.

Pro Jahr leistet der KBD durchschnittlich 1.000 Einsätze, um gefundene Kampfmittel zu bergen, zu entschärfen, zu sprengen oder um sie einer thermischen Entsorgung zuzuführen. 35.000 Tonnen Kampfmittel wurden so in den vergangenen 70 Jahren schadlos gemacht. „Leider wurden dabei auch neun KBD-Mitarbeiter getötet und mehrere schwer verletzt“, so Staatssekretär Manke. „Wir tun technisch und mit der Ausstattung das Mögliche dafür, dass sich solche Unglücksfälle nicht wiederholten – wenngleich sie auch nie ganz auszuschließen sind. Fest steht: Wir werden die weiblichen und männlichen Experten noch viele Jahre brauchen – wenn die vermutete Zahl von 1,3 Millionen Tonnen versenkter Kampfmittel allein in der Nordsee tatsächlich zutrifft.“

Vor mehr als 120 geladenen Gästen aus ganz Norddeutschland gab der Staatssekretär mit der Freigabe des Kampfmittelinformationssystems Niedersachsen „KISNi“ auch den Startschuss in ein neues digitales Zeitalter. „Der Bedarf steigt weiter stetig“, so Manke, „aktuell verzeichnet der KBD einen erhöhten Beratungsbedarf bei Großprojekten wie der Verlegung von Kabeltrassen für Offshore-Windparks, dem Bau von Auto- und Eisenbahntrassen und der Umnutzung ehemals militärisch genutzter Areale.“ Seit 2012 wird der KBD auch als Träger öffentlicher Belange bei der Bauleitplanung der Gemeinden beteiligt. Auch hier steigen die Zahlen der Beteiligungsverfahren stetig.


Die organisatorische Anbindung des KBD hat in den letzten 70 Jahren mehrfach gewechselt. Er gehörte zur Polizeidirektion Hannover, der Bezirksregierung Hannover, der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen und seit dem 1. Januar 2012 zum Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN).

Durch diese Zuordnung des KBD konnten die Techniken und das Wissen des LGLN stärker genutzt und so die Luftbildauswerter ihre Suche nach Bombenblindgängern verbessern. Bald werden auch sie nahezu komplett digital arbeiten. Mit „KISNi“ werden die Geschäftsprozesse von der Antragstellung bis zur Dokumentation der Ergebnisse in digitalen Workflows abgebildet. Mit dem integrierten Geographischen Informationssystem lassen sich Ergebnisse von Luftbildinterpretationen und Räumstellen, Standorte von Bombenfunden und Sprengungen auf Karten visualisieren. Auch die für die Bearbeitung von Bauanträgen benötigten Kriegsluftbilder werden nach der Digitalisierung einer Antragsfläche automatisch und bei Bedarf dreidimensional angezeigt. Möglich wird dies durch die bereits erfolgte Digitalisierung und Georeferenzierung von circa 120.000 vorhandenen Kriegsluftbildern.

Weitere Informationen zur Festveranstaltung finden Sie unter folgendem Link:

http://www.lgln.niedersachsen.de/startseite/kampfmittelbeseitigung/70_jahre_kbd_festveranstaltung_11_juni_2018/70-jahre-kbd-festveranstaltung---11-juni-2018-165454.html

Staatssekretär Manke beim KBD  
Staatssekretär Manke beim KBD  
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erstellt am:
11.06.2018

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