Innenminister reist nach Kasachstan

HANNOVER/KARAGANDA. Innenminister Uwe Schünemann reist mit Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages nach Kasachstan, um sich vor Ort ein Bild über die Situation der deutschstämmigen Bevölkerung sowie über die Möglichkeiten der Pflege der deutschen Sprache zu machen. Neben Treffen mit Vertretern der kasachischen Regierung, Vertretern des Begegnungszentrums in Saran und Sprachtestern des Bundesverwaltungsamtes, sind auch Gespräche mit dort lebenden jungen deutschstämmigen Menschen vorgesehen.

Im Mittelpunkt der Reise von heute, 04.04., bis Sonnabend, 08.04., steht die persönliche Informationsgewinnung über die Lage der deutschstämmigen Bevölkerung. Insbesondere möchte sich die Delegation über die Bildungsmöglichkeiten von Grundschulen bis zur Universität informieren. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, welche Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache vorhanden sind. Allein in Kasachstan wurden im Jahr 2004 1.193 Sprachkurse in 309 Orten angeboten. Seit Anfang 2005 müssen Familienangehörige bei der Einreise nach Deutschland Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen. "Das Interesse an den Sprachkursen und Sprachtests steigt deutlich an. Während im vergangenen Jahr rund 1.470 Personen einen Sprachtest absolviert haben, sind es in den ersten vier Monaten diesen Jahres bereits knapp 2000", so der Innenminister.

Am Freitag stellt Schünemann ein in Kooperation mit der Deutschen Welle angebotenes eLearning-Angebot vor. Das Angebot sieht vor, dass der Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland im nächsten Jahr ein interaktives Lernprogramm für die deutsche Sprache der russischsprachigen Bevölkerung zur Verfügung stellt. Es ist als Selbstlernkurs konzipiert, eignet sich jedoch auch für den Unterricht im Klassenzimmer. "Mit dem Internet-Angebot wird das kostenlose Erlernen der deutschen Sprache jedermann ermöglicht", sagte Schünemann.