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Innenministerin Behrens übergibt 56 Einsatzfahrzeuge für den Katastrophenschutz in Niedersachsen

Behrens: „Angesichts einer Zunahme von Extremwettereignissen und der europäischen Sicherheitslage muss es gemeinsames Ziel von Land, Kommunen und Trägern sein, den Katastrophenschutz anzupassen und zeitgemäß auszustatten“

Am heutigen Samstag (11.10.2025) hat die Niedersächsische Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens, auf dem Ausbildungs- und Trainingsgelände des Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in Celle-Scheuen 56 Einsatzfahrzeuge für den Katastrophenschutz in Niedersachsen formell in den Landesdienst gestellt.

Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 15,9 Mio. Euro hat das Land Niedersachsen diese Einsatzfahrzeuge beschafft, um mit speziellen Einheiten auf Landesebene gezielt die Vorhaltungen des Katastrophenschutzes in den Kommunen zu unterstützen. In Celle-Scheuen informierte sich Ministerin Behrens über die moderne Ausstattung und tauschte sich mit Vertreterinnen und Vertretern von kommunalen Behörden und Einsatzkräften über die bisherige Aufstellungsphase aus, zu der sowohl die Beschaffung, die Ausbildung der Einsatzkräfte als auch die Bereitstellung der Fahrzeuge gehört.

Vor rund 150 geladenen Gästen aus dem Landtag, den beteiligten Katastrophenschutzbehörden sowie den Trägern der Einsatzfahrzeuge sagte die Innenministerin: „Es muss angesichts einer Zunahme von Extremwettereignissen und der europäischen Sicherheitslage gemeinsames Ziel von Land, Kommunen und Trägern sein, den Katastrophenschutz anzupassen und zeitgemäß auszustatten. Dafür braucht es umfangreiche Investitionen sowie den Aufbau neuer Spezialfähigkeiten.


Dies erfordert ebenfalls eine enge europäische Zusammenarbeit. Dazu leisten wir mit den GFFF-V-Einheiten zur Vegetationsbrandbekämpfung einen wichtigen Beitrag, wie sich am Einsatz unserer Kräfte in Spanien im Sommer dieses Jahres gezeigt hat.“

24 der 56 in Dienst gestellten Einsatzfahrzeuge teilen sich in vier so genannte GFFF-V-Einheiten (ground forest fire fighting using vehicles) auf. Dabei handelt es sich um spezielle Einheiten des Fachdienstes Brandschutz im Katastrophenschutz zur Bekämpfung von Vegetationsbränden. Die Spezialisierung wird bereits anhand der speziellen Tanklöschfahrzeuge deutlich, die eine besondere Bauform aufweisen und als „CCFM 3000“ bezeichnet werden. CCFM steht dabei für Camion Citerne Feux de Forêt Moyen, Die kompakte Bauweise und Beschaffenheit der Fahrzeuge ermöglicht ein besonders gutes Vorankommen in unterschiedlichen Einsatzgebieten, insbesondere in beengten Waldgebieten. Diese spezielle Bauform ist seit vielen Jahren in Südwesteuropa (Frankreich, Spanien, Portugal) etabliert. Neben dieser fachlichen Spezialisierung sind die GFFF-V-Einheiten dafür vorgesehen, um im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus auch europaweit Hilfe leisten zu können.

Jede GFFF-V-Einheit besteht aus vier CCFM 3000 sowie einem geländefähigen Führungsfahrzeug und einen Gerätewagen mit spezieller Ausstattung für die Vegetationsbrandbekämpfung. Dazu gehören unter anderem mobile Wasserbehälter, Ausrüstung zur Einrichtung einer Löschwasserentnahmestelle, Schlauchmaterial, Löschrucksäcke, Handwerkszeuge und spezielle Gerätschaften zur Vegetationsbrandbekämpfung. Für diese Einsatzmittel hat das Land Niedersachsen rund 8,5 Mio. Euro investiert.

Die vier Einheiten wurden in den Landkreisen Celle, Gifhorn, Goslar, Göttingen, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen seit 2022 sukzessive aufgestellt und ausgebildet. Mit der nun erfolgten Indienststellung der Einsatzfahrzeuge ist die technische Ausstattung der Einheiten abgeschlossen.

Bereits während der Aufstellungsphase der vergangenen drei Jahre gab es erste Einsätze mit Teilkomponenten in Kooperation mit dem Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus (2022 in Frankreich und 2025 in Spanien) sowie Einsätze der Einheiten im Inland (z.B. im Harz).

Die weiteren 32 in Dienst gestellten Einsatzfahrzeuge gehören acht so genannten „Führungszügen Land“ an. Jeder dieser Fahrzeuge verfügt als Kernstück über einen Führungs- und Kommunikationskraftwagen, der zusammen mit einem „Anhänger Führung und Lage“ eine mobile Führungsstelle bildet. Ein Mannschaftstransportwagen und ein „Gerätewagen Logistik“ vervollständigen die Einheit. In diese acht Führungszüge hat das Land Niedersachsen ca. 7,4 Mio. Euro investiert. Die Standorte der Einsatzfahrzeuge verteilen sich über ganz Niedersachsen, von Göttingen bis Wilhelmshaven, vom Emsland bis ins Wendland. (Die genauen Standorte der Fahrzeuge sind der Anlage zur Presseinformation zu entnehmen.)

Eine wichtige Funktion kommt den Führungszügen Land insbesondere bei Katastrophenlagen zu, die große Gebiete Niedersachsens betreffen: Sie bilden dann die Verbindungsstelle zwischen den unteren Katastrophenschutzbehörden und dem Kompetenzzentrum Großschadenslagen beim Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung. Durch diese Verbindungsstellen der Führungszüge Land können Meldungen effizienter, zielgerichteter und schneller zwischen den verschiedenen Führungsebenen ausgetauscht werden.

„Mit der mobilen Führungsstelle ist es uns möglich, an nahezu jedem Ort, unabhängig von örtlicher Kommunikations- und Strominfrastruktur, als Führungsstab tätig zu werden. So können sie beispielsweise zum Einsatz kommen, um niedersächsische Einsatzkräfte bei einem Katastropheneinsatz in anderen Bundesländern zu führen. In Unterstützung für untere Katastrophenschutzbehörden kann ein Führungszug Land bei Katastrophenlagen eigenständig Einsatzabschnitte führen oder die örtlichen Führungsstrukturen verstärken“, so Ministerin Behrens.

Im Rahmen der Veranstaltung in Celle-Scheuen überreichte Innenministerin Behrens zudem Herrn Jan Südmersen (@fire e.V.) die Medaille de la Sécurité Intérieure des französischen Innenministeriums für seinen Einsatz im GFFF-V-Module DE 1 bei den Waldbränden in Frankreich 2022.

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