Wechsel an der Spitze der europäischen Polizeibehörde

HANNOVER. Innenminister Uwe Schünemann hat dem am Mittwoch aus dem Amt verabschiedeten Europol-Direktor Max-Peter Ratzel für eine exzellente Zusammenarbeit mit der niedersächsischen Polizei gedankt. Schünemann hob hervor, dass vor allem die gemeinsame Bekämpfung der internationalen Organisierten Kriminalität in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen sei. "Das europäische Polizeiamt ist ein wichtiger Partner der EU-Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung grenzüberschreitender schwerer Kriminalität."

Der Minister sagte, er habe in den sehr konstruktiven Gesprächen mit dem scheidenden Direktor in der Vergangenheit immer wieder deutlich gemacht, dass Niedersachsen für eine Stärkung von Europol in seiner Funktion als unterstützendes Analyse- und Kompetenzzentrum der unionsweiten polizeilichen Zusammenarbeit eintrete. Die wirksame Bekämpfung des internationalisierten Verbrechens sei heutzutage nur im Rahmen eines geeigneten Netzwerks möglich, in dem polizeilich relevante Informa-tionen schnell, unkompliziert und bedarfsgerecht ausgetauscht werden. Schünemann: "Europol bietet dabei mit seinen speziellen Auswertesystemen dem polizeilichen Praktiker grenzüberschreitend eine hervorragende Unterstützungsplattform."

Der niedersächsische Innenminister rechnet angesichts der momentan angestrebten Überführung des geltenden Europol-Übereinkommens in den Rechtsrahmen der EU und der damit verbundenen Stärkung der europäischen Polizeibehörde mit einer weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit auch mit der niedersächsischen Landespolizei. Niedersachsen ist in den nationalen Europol-Verbindungsbüros in Den Haag mit einem Polizeibeamten vertreten.

Nachfolger von Max-Peter Ratzel wird der Brite Rob Wainwright.