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Schünemann: Polizei wird auch in der Zukunft Fahndungen über Facebook unterstützen


HANNOVER. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat sich für eine weitere Nutzung von Facebook auch zu Fahndungszwecken ausgesprochen. „Die bisherigen Erfolge belegen eindeutig, dass sich die Polizei diesem Medium nicht verschließen darf“, sagte Innenminister Uwe Schünemann am Montag in Hannover. Exemplarisch für den schnellen Fahndungserfolg steht dabei die Aufklärung eines Sexualverbrechens aus dem letzten Jahr. Innerhalb weniger Stunden konnte anhand des Fotos von einer Überwachungskamera in einer Diskothek der Fall aufgeklärt werden. Auch bei der Vermisstensuche stellten sich schnelle Erfolge ein. So war es möglich, dass ein verschwundenes Mädchen drei Stunden nach Erstattung der Vermisstenanzeige wohlbehalten aufgefunden werden konnte. „Eine modern aufgestellte und für die Zukunft ausgerichtete Polizei kann und darf sich den sozialen Netzwerken nicht entziehen. Ich habe mich deshalb entschieden, den Weg der Nutzung des web 2.0 und hier speziell des sozialen Netzwerkes „Facebook“ zur Unterstützung der polizeilichen Aufgabenerfüllung weiterzugehen“, so Schünemann. Dazu werden zunächst die Maßnahmen zur Öffentlichkeitsfahndung und Vermisstensuche über die Fanpage der Polizeidirektion Hannover zentral gesteuert. Die Erfahrungen der Hannoveraner und das bereits schon jetzt praktizierte Übernehmen von Fällen aus den anderen Polizeidirektionen funktioniert problemlos. Zukünftig ist einhergehend mit einem neuen Internetauftritt der Polizei ein zentraler Auftritt bei Facebook für alle Polizeidirektionen in Niedersachsen beim Landeskriminalamt geplant.

Zukünftig werden die im Zusammenhang mit Fahndungen und Vermisstensuche eingestellten personenbezogenen Daten auf polizeieigenen Servern gespeichert. Zu den Fahndungs- und Suchhinweisen gelangt man dann über einen sogenannten „Link“, der auf der Fanpage der Polizei Hannover bei Facebook mit allgemeinen Hinweisen gepostet wird. Bei Betätigen des „Links“ wird der Nutzer auf die Fahndungsseite der Polizeidirektion Hannover geleitet, wo er dann die Informationen bekommt, die er bisher auf der Pinnwand der Fanpage bei Facebook vorfand. „Entscheidend ist bei der Variante des „Links“ die Tatsache, dass die Hoheit über die personenbezogenen Daten besonders in Bezug auf die Speicherung und Löschung bei der Polizei bleibt. Eine Übermittlung von personenbezogenen Daten in die USA ist somit nicht gegeben, sagte Schünemann bei der Vorstellung. Damit würden auch die datenschutzrechtlichen Belange Beachtung finden.

Auch für die Nachwuchswerbung bei der Polizei soll Facebook noch stärker genutzt werden. Die Polizeiakademie Niedersachsen hat für diesen Bereich feststellen können, dass sich in dem Zeitraum Mai 2011 – Januar 2012 deutlich über 50 % der Bewerberinnen und Bewerber über Facebook auf die Polizei Niedersachsen aufmerksam wurden. Diese Zahl unterstreicht noch einmal deutlich die Bedeutung dieses Mediums auch bei der Nachwuchswerbung.

Innenminister Uwe Schünemann wird die mögliche Nutzung von sozialen Netzwerken zur Unterstützung der polizeilichen Aufgabenerfüllung auch bei der nächsten Innenminister-konferenz zum Thema machen.

„Auch die Polizei Niedersachsen als bürgernahe und transparente Organisation passt sich neuen Trends an. Mit dem Betreiben einer Fanpage zeigt die Polizei ihr modernes und aufgeschlossenes Gesicht. In dem sie gerade das junge Publikum direkt anspricht, stellt sich Vertrauen ein und die Bereitschaft nimmt zu, der Polizei tatsächlich helfen zu wollen.“

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erstellt am:
06.02.2012

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