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Warnung der Bevölkerung

In Gefahrensituationen ist die Information und Warnung der Bevölkerung eine wichtige Aufgabe des Katastrophenschutzes. Nur so kann die Bevölkerung im Notfall die geeigneten Selbsthilfemaßnahmen ergreifen.
Die Warnung kann je nach Verfügbarkeit durch Sirenen, Lautsprecherfahrzeuge oder die persönliche Warnung entweder durch Einsatzkräfte oder aus dem persönlichen Umfeld (Familie, Freunde, Nachbarn etc.) erfolgen. Als wichtiges Warn- und Informationsmittel stehen darüber hinaus auch die Rundfunkmedien, Soziale Netzwerke, Cell Broadcast und Presseagenturen zur Verfügung. Für die Übermittlung der Warnung an die Medien stellt der Bund in Deutschland das Modulare Warnsystem (MoWaS) und für Smartphones die Notfall-Informations- und Nachrichten-App (NINA) zur Verfügung.

Niedersachsen nutzt in erster Linie den Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen), um vor akuten Gefahren zu warnen. Bitte sorgen Sie daher dafür, dass Ihr Haushalt über mindestens ein Radiogerät verfügt, das auch ohne Stromnetz funktioniert.
Radio

Seit dem 03.11.2023 steht mit dem Notfall-Monitor Niedersachsen ein ergänzendes Informationsangebot bereit. Der Notfall-Monitor bietet eine Kombination aus Vorsorge, Warnung und Informationen im Ernstfall unter einer zentralen Adresse des Landes Niedersachsen.

MOWAS
Darüber hinaus nutzt Niedersachsen das satellitengestützte modulare Warnsystem MoWaS zur Warnung der Bevölkerung. Es wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf Basis des Satellitengestützten Warnsystems (SatWaS) entwickelt und den Ländern für Warnzwecke des Katastrophenschutzes zur Verfügung gestellt.
Ein solches System ist besonders für Gefahrenlagen erforderlich, die aus „heiterem Himmel“ eintreffen und sofortige Warnungen erfordern. Um zudem einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen, sollten Warnmeldungen auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden.
Die beim Bund vorhandene Auslösestruktur (MoWaS) und die in den Ländern vorhandenen Systeme zur Warnung der Bevölkerung (in der Regel Sirenen) werden zu einem Gesamtsystem integriert.

Die Übertragung der Warnmeldung erfolgt via Satellit und redunant kabelgebunden an den zentralen Warnserver. Von dort können die angeschlossenen und noch anzuschließenden Medienbetreiber, Lagezentren und Leitstellen sowie die in den Bundesländern verfügbaren Warnmedien und -mittel angesteuert werden.
Schaubild MoWaS   Bildrechte: BBK
Bildrechte: BBK
Das System MoWaS wurde in Niedersachsen mit zwei Sende- und Empfangsstellen vom Bund installiert. Ein Standort befindet sich im Lagezentrum in Hannover und ein weiterer im Landkreis Stade.

Warnmeldungen werden ab 01.11.2016 zentral vom Landkreis Stade für das Land Niedersachsen durch die Leitstelle des Landkreises als "Warnzentrale Niedersachsen" bedient.

Mit MoWaS können verschiedene Warnmittel und -medien der Bevölkerungswarnung bedient werden, z.B. Radio- oder Fernsehsender, aber auch die Warn-App NINA. Diese kostenlose App alarmiert Sie bei Gefahren per Push-Meldung. Sie können bestimmte Orte auswählen, für die Sie Warnungen erhalten möchten, oder auch an Ihrem jeweils aktuellen Standort alarmiert werden. Neben den Warnmeldungen bietet NINA auch Empfehlungen für richtiges Verhalten in Gefahrensituationen.
Sirene
Sirenen

Der Bund hat nach dem Ende des Kalten Krieges seine bis dato für Zwecke des Zivilschutzes vorgehaltenen Sirenen in den 1990er Jahren den Kommunen zur Übernahme angeboten.

Verschiedene Gemeinden haben von diesem Übernahmeangebot Gebrauch gemacht, andere haben in den vergangenen Jahren neue Sirenensysteme aufgebaut. Ob in Ihrem Heimatort Sirenen zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden, erfahren Sie von Ihrer Gemeindeverwaltung.

Wichtig ist, dass die Nutzung von Sirenen in ein Gesamtkonzept „Warnung“ eingebettet ist. Denn die Warnung der Bevölkerung setzt sich zusammen aus dem sogenannten Weckeffekt, der die Menschen auf eine Gefahrenlage aufmerksam machen soll, und konkreten Warninformationen zur Gefahrenlage mit entsprechenden Handlungsempfehlungen.

Sirenen alleine können dies nicht leisten und müssen deshalb von anderen Warnmedien wie Warn-Apps (beispielsweise NINA, KatWarn und BIWAPP), Radio, Fernsehen, Cell Broadcast oder Onlineplattformen der Printmedien ergänzt werden. Die Nutzung von Sirenen ist also keine Entweder/Oder-Entscheidung, sondern ein „sowohl als auch“ im Rahmen des sogenannten „Warnmix“.
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