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Sicherheit in der digitalen Welt

Informations-, Cybersicherheit und Datenschutz


Ausgangslage und Herausforderung

Informations-, Steuerungs- und Versorgungssysteme sind zunehmend über territoriale Grenzen hinweg vernetzt. Mit der umfassenden Präsenz der Informations- und Kommunikationstechnik werden auch die Schwachstellen sowie Missbrauchs- und Angriffsmöglichkeiten dieser Technik allgegenwärtig. Das Spektrum der Risiken erstreckt sich von den Schutzzielen der Informationssicherheit über den Schutz personenbezogener Daten, den sicheren Betrieb von Anlagen, die für die Daseinsvorsorge kritisch sind, bis hin zu Risiken für Leib und Leben. Diesen Bedrohungen muss mit erhöhten Anforderungen an die Informationssicherheit, die Cybersicherheit und den Datenschutz in Form von Fragestellungen zu Querschnittsthemen begegnet werden.

Die Informations- und Cybersicherheit sowie ein moderner, wirksamer Datenschutz sind wesentliche Voraussetzungen für das Gelingen der Digitalisierung in Niedersachsen und in ganz Deutschland. Ferner stärken sie das Vertrauen in demokratische Prozesse. Der Staat trägt eine ausgesprochen große Verantwortung dafür, die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger im Netz zu schützen und ein sicheres und freies Leben in einer digitalisierten Gesellschaft zu ermöglichen.


Ziele der Landesregierung

Ziel der Landesregierung ist es, alle Akteure der Digitalisierung in Niedersachsen bei ihren Anstrengungen zur weiteren Erhöhung der Informationssicherheit, der Cybersicherheit und des Datenschutzes zu unterstützen:

  1. Ausbau des Wirtschaftsschutzes des niedersächsischen Verfassungsschutzes, der Polizeibehörden Niedersachsens, des niedersächsischen Computer-Emergency-Response-Teams (N-CERT) sowie des Kompetenzzentrums für Großschadenslagen. Damit wird eine im Ländervergleich führende Absicherung gewährleistet.
  2. Vernetzung aller Cybersicherheitsakteure und Vereinbarung eines Cybersicherheitsbündnisses mit den niedersächsischen Kommunen. Dadurch wird eine entsprechende Beratung und Förderung in der Informations- und Cybersicherheit sichergestellt.
  3. Bekämpfung der Cyberkriminalität: Dazu sollen die forensischen Analysekapazitäten der Polizei ausgebaut, die Beratungsangebote an Mittelstand und Handwerk, Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen intensiviert und Präventionsprogramme vorangetrieben werden.
  4. Vernetzung mit länderübergreifenden Cybersicherheitsverbünden und Förderung von länderübergreifenden Zentralstellen, um Niedersachsen in einen bundes- und europaweiten Cybersicherheitskontext einzubetten.



Maßnahmen zur Zielerreichung

Zur Erreichung der Zielstellung werden folgende Maßnahmen von der Landesregierung eingeleitet:

1. Aufbau moderner Schutztechnologien

In den niedersächsischen Landesbehörden soll ein stufenweiser Ausbau der Schutztechnologie für die IT-Systeme erfolgen, z. B. durch den Einsatz von Anomalieerkennungssystemen, um auch in Zukunft Cyberangriffe abwehren zu können.

Zeithorizont: 2019 - 2022

Budget: 1,2 Mio Euro jährlich


2. Ausbau des N-CERT zu einem Cyber-Defense- Center mit zusätzlichen Kernkompetenzen

Mit dem Cyber-Defense-Center sollen umfassende Echtzeitlagebilder der Cybersicherheit vorgehalten und Risikoänderungen sofort erkannt werden, zudem soll darauf basierend eine Steuerung des Schutzes der

IT-Infrastruktur erfolgen können. Darüber hinaus soll ein verwaltungsübergreifendes Sicherheitsvorfallmanagement umgesetzt werden.

Zeithorizont: 2018 – 2020

Budget: 750.000 Euro


3. Cybersicherheitsbündnis

Die Kommunen sollen von den Leistungen des N-CERT profitieren und überdies in einem Cybersicherheitsbündnis bei der Verbesserung der Informationssicherheit unterstützt werden. Zahlreiche IT-Verfahren werden übergreifend von Bund, Land und Kommunen genutzt, weshalb es darauf ankommt, dass insbesondere auch Land und Kommunen im Bereich der Informationssicherheit zusammenarbeiten. Es sollen Maßnahmen verabredet werden, die bei ihrer Umsetzung das Sicherheitsniveau erhöhen und ein effizienteres Vorgehen für alle Beteiligten in der Umsetzung ermöglichen. Zumeist sind Schutzmaßnahmen für viele IT-Verfahren sehr ähnlich. Deshalb ist es zielgerichtet, in einem kooperativen, übergreifenden Vorgehen die Verbesserung des Sicherheitsniveaus zu erreichen.

Zeithorizont: 2019 - laufend


4. Stärkung der Polizei

Weiterentwicklung der Pilotorganisation Taskforce Cybercrime / Digitale Spuren zur Stärkung der Reaktions- und Interventionsfähigkeit bei der Prävention und Repression von Cybercrime, u. a. durch den Ausbau von Expertise durch Einstellung von IT-Expertinnen und IT-Experten zur fachlichen Unterstützung der Polizei. Dadurch soll das Know-how in kompetenten Fachdienststellen zur wirksamen Bekämpfung von Cybercrime in den Polizeibehörden gebündelt werden. Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime im Landeskriminalamt Niedersachsen fungiert dabei als vertrauenswürdiger Ansprechpartner für Mittelstand und Handwerk sowie Bürgerinnen und Bürger. Diese werden für den Umgang mit digitalen Medien und persönlichen Daten unter Einbeziehung der Präventionsprogramme der Länder und des Bundes sowie des Ratgebers Internetkriminalität des Landeskriminalamtes Niedersachsen sensibilisiert. Dabei ist eine direkte Beratung zu einem persönlichen Anliegen möglich.

Zeithorizont: 2018 - laufend


5. Stärkung des Verfassungsschutzes

Der Wirtschaftsschutz unterstützt die niedersächsischen Unternehmen dabei, den Bedrohungen durch Wirtschaftsspionage entgegenzutreten und den Schutz des intellektuellen Kapitals zu stärken. Dabei gewinnt das Thema Cybersicherheit eine immer größere Bedeutung. Ziel der Maßnahme ist es daher, vorwiegend Mittelstand und Handwerk im Hinblick auf die vielfältigen Spionagegefahren von den technischen Möglichkeiten bis hin zum menschlichen Faktor zu beraten und Hilfestellung zu geben. Diese Leistungen sollen zukünftig auf verschiedenen Ebenen intensiviert werden, z. B. durch stärkere Vernetzung mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum. Zugleich wird das Beratungs- und Veranstaltungsangebot ausgeweitet, um den zunehmenden Anfragen aus Mittelstand und Handwerk gerecht zu werden.

Zeithorizont: 2018 – laufend


6. Stärkung des Katastrophenschutzes

Neben den Folgen von Naturereignissen und technischem Systemversagen sollen die Strukturen des Katastrophenschutzes in Niedersachsen auch Cyber-Attacken als realistisches Bedrohungsszenario berücksichtigen. Für die Bewältigung solcher Krisenlagen bedarf es einer entsprechenden Vorsorge, um der systemischen Gefährdung von lebenswichtigen Infrastrukturen vorzubeugen und Gefahren wirksam bekämpfen zu können. Die Landesregierung nimmt daher in Aussicht, die Cyberkomponenten in ihrem strategischen Krisenmanagement zu verankern.

Zeithorizont: 2018 – 2020



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