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Nach dem Brand von Moria: Flugzeug mit behandlungsbedürftigen Flüchtlingskindern und ihren Familien sowie unbegleiteten Minderjährigen landet in Hannover

Pistorius: „Aufnahme von Lesbos muss weiter fortgesetzt und verstärkt werden. Niedersachsen steht bereit“


Am heutigen Mittwoch (30.09.2020) sind erneut behandlungsbedürftige Flüchtlingskinder mit ihren Eltern und Geschwistern – zusammen 88 Personen – aus den griechischen Flüchtlingscamps am Flughafen Hannover eingetroffen. Mit an Bord waren außerdem 50 unbegleitete Minderjährige sowie eine inzwischen volljährige unbegleitete Person, die nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria auf Lesbos in Deutschland aufgenommen werden sollen.

„Ich freue mich, dass es nach der Brandkatastrophe von Moria relativ zügig gelungen ist, die ersten unbegleiteten Minderjährigen aus Moria hierher zu holen, damit sie bei uns ihr Asylverfahren durchlaufen können“, so der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius.

Minister Pistorius hatte zuletzt im Herbst 2019 das griechische Flüchtlingslager auf Lesbos besucht und sich seitdem für die Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder stark gemacht. Die Bundesregierung hatte dann im März dieses Jahres beschlossen, sich im Rahmen einer europäischen Initiative bei der Aufnahme von Flüchtlingskindern von den griechischen Inseln zu engagieren.

So konnten in einem ersten Schritt im Frühjahr insgesamt 53 unbegleitete Kinder und Jugendliche aus Griechenland nach Niedersachsen ausgeflogen und dann auf andere Bundesländer und niedersächsische Kommunen verteilt worden. Seit Ende Juli findet in enger Absprache mit den Bundesländern sowie den internationalen und europäischen Institutionen (IOM, UN-HCR, EASO) der Transfer von 243 behandlungsbedürftigen Kinder und deren Familienangehörige – insgesamt etwa 930 Personen – zur Durchführung des Asylverfahrens nach Deutschland statt. Diese werden auf unterschiedliche Bundesländer verteilt. Niedersachsen wird bei diesem Transfer elf unbegleitete Minderjährige sowie 23 Personen aus dem Kontingent der behandlungsbedürftigen Kinder mit ihren Kernfamilien aufnehmen. Damit hat Niedersachsen bislang 77 Personen aus Griechenland aufgenommen.

Nachdem das Lager Moria durch einen Brand Anfang September weitestgehend zerstört worden war, hatte die Bundesregierung außerdem zugesagt, weitere 1553 in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannte Personen (408 Familien) in Deutschland aufzunehmen.

Minister Pistorius: „Diese Maßnahme ist wichtig, um die schwierige humanitäre Lage der Flüchtlinge in Griechenland zu verbessern. Niedersachsen steht im Rahmen der europäischen Werte von Solidarität und Humanität bereit, um zu helfen.“

Niedersachsen geht dabei davon aus, dass auch alle anderen Bundesländer entsprechend dem Königsteiner Schlüssel Menschen aufnehmen werden. Sollten sich weitere Engpässe ergeben, wäre Niedersachsen bereit, auch darüber hinaus Menschen aufzunehmen.

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erstellt am:
30.09.2020

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