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Perspektivprogramm 2025: Niedersachsen macht seine Feuerwehren zukunftsfit

- Investitionen i.H.v. rund 80 Mio. € an den NABK Standorten Celle und Loy

- Zum vierten Mal in Folge: deutlicher Anstieg des Anteils weiblicher Mitglieder in der

niedersächsischen Feuerwehr

- Weiter deutlich steigende Mitgliederzahlen in den Kinderfeuerwehren

- 3,4 % mehr Brandeinsätze, 20 % mehr Hilfeleistungen

"Mit dem Perspektivprogramm 2025 stellen wir die Niedersächsischen Feuerwehren zukunftsgerichtet und modern auf. Schwerpunkte bilden dabei in den kommenden Jahren die Bereiche Aus- und Fortbildung sowie die Nachwuchsgewinnung. Hierfür investieren wir massiv, rund 80 Mio. EUR allein in die beiden Standorte der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle und Loy. Auf diese Weise gewährleisten wir die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten und tragen zugleich zur Motivation unserer Feuerwehrfrauen und -männer bei", so der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, bei der heutigen (29.08.2016) Vorstellung des "Perspektivprogramms 2025" für die niedersächsischen Feuerwehren in der NABK in Celle-Scheuen.

NABK Standorte Celle und Loy werden mit Investitionen von 78,2 Mio. € bis 2025 an gestiegene Anforderungen angepasst

„Wir passen die Aus- und Fortbildung an den Standorten der NABK in Celle und Loy mit immensen Investitionen an die sich stetig weiter entwickelnden Anforderungen an“, so Minister Pistorius. Der Lehrgangsbedarf der Kommunen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Deswegen wird einerseits das Personal aufgestockt: 2017 werden zusätzlich acht feuerwehrtechnische Lehrkräfte und weitere vier im Jahr 2018 eingestellt.

In zwei Bauabschnitten mit einem Gesamtkostenvolumen von 78,2 Mio. € werden zudem die beiden Standorte der NABK in Celle-Scheuen und Loy erweitert. Im ersten Bauabschnitt mit 37,8 Mio. € wird am Standort Celle-Scheuen ein Teil der Unterkünfte geschaffen. Das Technikzentrum wird neu gebaut, eine Lehrleitstelle unter Berücksichtigung vorhandener Bausubstanz errichtet, ein neuer Wirtschaftsbereich entsteht und es werden verschiedene Übungsobjekte hergerichtet. Für den Standort Loy ist der Neubau einer Atemschutzwerkstatt und eines Sanitärgebäudes vorgesehen.

Im zweiten Bauabschnitt mit geplanten Haushaltsmitteln des Landes von 20 Mio. € in 2018 und weiteren 20,439 Mio. € im Haushaltsjahr 2019 wird der weitere Ausbau des Trainings- und Technikzentrums in Scheuen realisiert und die Baumaßnahmen in Loy abgeschlossen. In Celle wird es dann 60 Internatsplätze geben. Am Standort Loy sollen 80 Internatsplätze entstehen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen hat die NABK an beiden Standorten insgesamt 300 Internatsplätze. Durch die Bereitstellung von Haushaltsmitteln zusätzlich zur Finanzierung über den Landesanteil der Feuerschutzsteuer können die beiden Bauabschnitte nahtlos nacheinander abgewickelt werden. „Wir verkürzen mit den zusätzlichen allgemeinen Haushaltsmitteln des Landes die bisher geplante Realisierungszeit um mindestens zehn Jahre. Das ist eine richtige und wichtige Entscheidung für eine zukunftssichere, attraktive und entwicklungsfähige Feuerwehr in Niedersachsen“, sagte Pistorius.

Über 600 neue Mitglieder durch die Imagekampagne „Ja-zur-Feuerwehr“

„Die seit 2012 laufende Imagekampagne ´Ja-zur-Feuerwehr´ ist ein großer Erfolg. Wir werden sie fortsetzen und weiterentwickeln“, berichtete Minister Pistorius. Es konnten dadurch von 2013 bis 2015 mehr als 600 neue Mitglieder für die niedersächsischen Feuerwehren gewonnen werden. Die Ausweitung der Kampagne um die sozialen Medien bei Facebook war in dieser Art und in der Reichweite bundesweit einzigartig. Mehr als 32 Millionen User wurden über Facebook erreicht. Zukünftig wird die Kampagne "Ja zur Feuerwehr" auch verstärkt darauf ausgerichtet sein, zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund von einem Einsatz in den Feuerwehren zu begeistern.

Mitgliedszahlen in der Feuerwehr weitestgehend stabil - Anzeichen für eine auch künftig gute Entwicklung

Die Mitgliederzahlen in den Freiwilligen Feuerwehren sind 2015 mit jetzt 124.162 Einsatzkräften stabil, insgesamt sind das 423 Mitglieder weniger als im Vorjahr, das ist ein Rückgang von deutlich unter einem halben Prozent. Mit einer Steigerung um 250 weibliche Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren konnte dagegen die kontinuierliche Erhöhung der weiblichen Feuerwehrangehörigen wie in den letzten Jahren wieder weiter gesteigert werden. Der Anteil der weiblichen Feuerwehrangehörigen liegt mit aktuell 11,12 % über dem Bundesdurchschnitt. Mit 41.085 Kindern und Jugendlichen in den niedersächsischen Kinder- und Jugendfeuerwehren wurde 2015 der höchste Mitgliederstand seit Erfassung der Daten erreicht. "Diese Entwicklung bestärkt uns in der Strategie, an dem bewährten Konzept der nachhaltigen Nachwuchsgewinnung festzuhalten und vor allem dafür zu sorgen, dass der Feuerwehrdienst attraktiv bleibt und wir mehr Nachwuchs gewinnen", erklärt der Minister.

Zunahme der Brandeinsätze um 3,4%, bei Hilfeleistungen Steigerung um über 20 %

Bei den Einsatzzahlen ist bei den Bränden eine Erhöhung um 3,4 % auf 20.490 Brände und bei den Technischen Hilfeleistungen um 20,1 % auf 63.426 zu verzeichnen. Dieser starke Anstieg begründet sich durch die Einsätze bei der Unterstützung zur Flüchtlingsunterbringung sowie Unwettereinsätze durch die zahlreichen Starkregeneinsätze oder Stürme. Leider gab es auch in 2015 wieder 11.698 Fehlalarmierungen, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 19,7 %. Ein Großteil davon ist darauf zurückzuführen, dass Rauchmelder in Wohnungen ausgelöst haben, ohne dass es Feuer gab. In vielen Häusern und Wohnungen wurden bereits 2015 zusätzlich Rauchmelder eingebaut, da diese ab 2016 gesetzlich verpflichtend sind.

Anlage 1

Anlage 2

Anlage 3

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.08.2016

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