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Schünemann stellt neue Präventions-Projekte des Verfassungsschutzes vor

Comics, Planspiele und Demokratielotsen


HANNOVER. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hat mehrere neue Präventions-Projekte gegen Extremismus des niedersächsischen Verfassungsschutzes vorgestellt. Schünemann sagte am Montag in Hannover, die im vergangenen Jahr eingerichtete Niedersächsische Extremismus-Informations-Stelle (NEIS) ergänze mit diesen neuen, auf alle Altersgruppen zielenden Projekten die bestehenden Maßnahmen der Extremismus-Symposien, Fachvorträge, Ausstellungen und Broschüren. Der Verfassungsschutz wolle damit erreichen, dass informierte, aufklärte Bürger sich für die Demokratie und gegen ihre Gegner engagieren. „Die neuen Präventionsprojekte stehen somit auch für ein gewandeltes Selbstverständnis des Verfassungsschutzes. Es geht um einen offenen Demokratieschutz in einer offenen Gesellschaft.“

Die neuen Projekte liefern Angebote für alle Altersgruppen: Es handelt sich um eine Grundrechtefibel für Grundschüler, um drei Extremismus-Comics für Schüler ab der 7. Klasse, um ein Planspiel für Schülergruppen ab der 10. Klasse sowie um die Ausbildung von erwachsenen Demokratielotsen. „Damit sollen allen Altersgruppen Angebote geliefert werden, sich mit den Grundwerten unseres demokratischen Staates zu befassen und sich letztlich aktiv dafür einzusetzen,“ sagte Schünemann.

Die in Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg entwickelte „Grundrechte-Fibel“ wird in Niedersachsen den vierten Klassen zur Verfügung gestellt, um frühzeitig einen Beitrag zur Demokratieerziehung zu leisten. In altersgerechter Weise werden in der Fibel die Grundrechte-Artikel des Grundgesetzes vorgestellt. Es werden Geschichten erzählt und Spiele angeboten, die helfen, die Bedeutung dieser Rechte den Kindern zu erläutern. „Damit machen wir den Schulen ein Angebot, schon frühzeitig das Bewusstsein für demokratische Werte zu fördern“, so der Minister.

Ein Schwerpunkt der Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit des Verfassungsschutzes müsse darüber hinaus im Bereich der Aufklärung von Jugendlichen liegen, sagte Schünemann. Speziell an Jugendliche richteten sich daher die in Nordrhein-Westfalen entwickelten und vom niedersächsischen Verfassungsschutz übernommenen „Andi-Comics“. In den drei Comic-Heften zu den Themen Islamismus, Rechts- und Linksextremismus werden Alltagssituationen dargestellt, in denen Jugendliche mit unterschiedlichen politischen Überzeugungen und verschiedener Herkunft interagieren. „Wir wollen damit den wachsenden Anstrengungen von Extremisten gezielt entgegenwirken, Jugendliche zu indoktrinieren. Wir sind überzeugt, dass dieses Medium hilft, die Auf-merksamkeit von jungen Menschen zu erwecken und gleichzeitig das – zuweilen sperrige – Thema Extremismus zielgruppengerecht aufzuarbeiten“, sagte Schünemann.

Für die Zielgruppe der älteren Jugendlichen ab Klasse 10 bietet NEIS ab sofort das von einem erfahrenen Experten moderierte Planspiel „Demokratie und Extremismus“ an, mit dem die Grundwerte der Demokratie auf „spielerische“ Weise vermittelt werden. Jugendliche nehmen die Rollen von Demokraten, Extremisten oder Journalisten ein und streiten miteinander über ein brisantes politisches Thema. Sie lernen dabei die Unterschiede zwischen Demokratie und Extremismus kennen. Nur wer die Strategien und Argumente der Extremisten kenne, so der Minister, könne sich auch mit ihnen erfolgreich auseinandersetzen. Daher sei das Planspiel ein wichtiger Baustein zur Demokratieerziehung im Rahmen der Präventionskonzepte des Verfassungsschutzes.

Für die Altersgruppe der jungen Erwachsenen bietet der Verfassungsschutz das bundesweit einmalige Qualifizierungsprogramm der ehrenamtlich tätigen „Demokratie-Lotsen“ an. „Damit wollen wir einen Beitrag zur Förderung der Zivilgesellschaft und des demokratischen Engagements leisten“, so der Minister. An zwei intensiven Wochenenden in zwei niedersächsischen Heimvolkshochschulen werden die ehrenamtlichen Demokratielotsen geschult und über die Grundlagen und die Gefährdungen der Demokratie informiert. Vor allem gehe es bei der Ausbildung zum Demokratielotsen darum, demokratisches Engagement vor Ort zu entwickeln und zu fördern, sagte Schünemann.

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erstellt am:
13.09.2010

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