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Bündnis White IT – Minister Schünemann übergibt erste Pixi-Bücher an Vorschulklasse der Internationalen Schule Hannover


HANNOVER. Innenminister Uwe Schünemann hat am heutigen Donnerstag eine neue Aktion des Bündnisses White IT vorgestellt. Gemeinsam mit dem LKA Niedersachsen, dem Deutschen Kinderschutzbund, der Ärztekammer Niedersachsen, dem nds. Kultus- und Sozialministerium sowie dem Carlsen-Verlag sind zwei Pixi-Bücher entwickelt worden. Zum einen für die Zielgruppe der Jungen ("Ben sagt Nein!"), zum anderen für die Zielgruppe der Mädchen ("Lena sagt Nein!").

Die Bücher sollen dem sexuellen Missbrauch von Kindern präventiv entgegenwirken, indem der Zielgruppe (Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren) u.a. folgende Kernbotschaften vermittelt werden:

- Mein Körper gehört mir. Ich bestimme selbst, wer mir nahe kommen, wer mich anfassen darf und wer nicht.

- Mein Gefühl ist richtig. Ich kann mich auf mein Gespür für Gefahren, für Grenzen verlassen.

- Ich lasse mich nicht einschüchtern. Ich kann mich wehren.

Erste Pixi-Bücher sind heute von Minister Schünemann an eine Vorschulklasse der Internationalen Schule Hannover übergeben worden.

„Nur starke Kinder sind in der Lage, Nein zu sagen, wo es angebracht ist! Mit den Pixi-Büchern leisten wir einen Beitrag unsere Kinder auf ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten. Ich freue mich daher sehr über die beiden sehr gelungenen Werke“, so Innenminister Uwe Schünemann bei der Vorstellung. „Technische Lösungen im Bereich Kinderpornographie sind unverzichtbar. Aber technische Lösungen können keinen Kindesmissbrauch verhindern; sie sind letztendlich, wie ein Pflaster auf einer Wunde. Unser Ziel muss es aber auch sein, dass erst gar keine Verletzung entsteht. Es wird deutlich, dass wir gemeinsam alles daran setzen müssen, unsere Kinder zu stärken und ihnen Sicherheit zu geben, nicht nur im Umgang mit dem Internet, sondern auch im täglichen Leben.“

Die Erstauflage umfasst insgesamt 35.000 Pixi-Bücher (je 17.500 Mädchen/Jungen). Zudem ist geplant, die Bücher im nächsten Jahr auch in andere Sprachen (Englisch, Französisch, Kroatisch, Portugiesisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Japanisch) übersetzen zu lassen. Auch eine Übersetzung ins Plattdeutsche ist in Arbeit.

Das Projekt „Pixi-Buch“ wurde durch verschiedene Sponsoren ermöglicht, die sich wie folgt zu dem Projekt äußern:

WEISSER RING e.V.:

„Wir unterstützen die Pixi-Bücher, weil wir möchten, dass unsere Kinder sicher leben. Wir sind überzeugt davon, dass die Geschichten der beiden Bücher die Kinder erreichen. Kinder lernen zu verstehen, dass sie auf ihre Gefühle hören sollten und sich nicht von jedem fotografieren lassen müssen. Die Pixi-Bücher werden bundesweit über die 420 Außenstellen des WEISSEN RINGS verteilt. Dabei werden die Kinder über Kindergärten, Schulen, Sportvereine und andere Institutionen angesprochen, ebenso die Eltern, die eine entscheidende Multiplikatoren-Funktion zur Prävention von sexuellem Missbrauch haben. Pixi-Bücher sind aus unserer Sicht ein geeignetes Medium, dieses wichtige Thema „in die Mitte der Gesellschaft“ zu transportieren.“

Dr. med. Gisbert Voigt, Vizepräsident der Ärztekammer Niedersachsen und Kinder- und Jugendarzt in Melle (Osnabrück):

„Lena sagt NEIN!“ und „Ben sagt NEIN!“ sind sehr gelungene Pixi-Bücher, die ich als Kinder- und Jugendarzt unbedingt zur Aufklärung und Prävention bei Kindern ab drei Jahren einsetzen werde. Diese Kinderbücher haben einen sehr großen pädagogischen Nutzen, denn sie veranschaulichen den Kindern in treffenden Bildern, wie sie sich bei der Annäherung von fremden Erwachsenen – die vielleicht auch noch eine Kamera dabei haben – am besten verhalten, nämlich deutlich und selbstbewusst ‚nein’ zu sagen. Und sie legen den Kleinen nahe, bei merkwürdigen Situationen immer die Eltern zu informieren. Die Ärztekammer Niedersachsen wird den niedersächsischen Kinderärzten den Einsatz dieser Bücher sehr empfehlen.“

Gisela Strnad, Senior Director Marketing, Communication and Public Affairs, Fujitsu Technology Solutions:

„Fujitsu als einer der langjährigen Partner der Aktion „White IT“ unterstützt die Aktion „Pixi Buch“, weil Prävention die wichtigste Voraussetzung zur Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet ist. Nur wenn Kinder selbstbewusst entscheiden lernen, wo Ihre Rechte sind und ihre Persönlichkeitssphäre geschützt werden kann, können Straftaten im Vorfeld vermieden werden. Die präsentierten Pixi-Bücher erzählen in einer kindgerechten Sprache, wo die Rechte von Kindern sind und ihr Widerspruch angebracht ist. Wir hoffen, dass diese Bücher unter vielen Weihnachtsbäumen liegen oder in Nikolausstiefeln verteilt werden.“

Roland Raschke, Service Direktor, Computacenter:

„Der Schutz von Kindern ist ein hohes Gut. Daher ist es für Computacenter selbstverständlich, „White IT“ mit seiner Technologiekompetenz zu unterstützen. Wir helfen dabei, Lösungen zu entwickeln, die Kinder schützen und nicht die Freiheit im Netz beeinträchtigen. Diese Aktivitäten werden nun durch die Pixi-Bücher perfekt ergänzt. Sie transportieren ein heikles Thema kindgerecht und geben die Möglichkeit, dieses schon den Kleinsten zu vermitteln.“

Dr. Sabine Voermans, Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen:

„Der Techniker Krankenkasse liegt das Wohl der Kinder besonders am Herzen. Deshalb ist es für uns ein besonderes Bedürfnis, die Initiative White IT und die Veröffentlichung der Pixi-Bücher zu unterstützen und voran zu bringen. Wir möchten die Selbstbestimmtheit von Kindern und Jugendlichen stärken. Im Vordergrund steht für die TK, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu erhalten und Gefahren von Kindern abzuwenden.“

Reinhard Crantz, Verein „White IT Supporters e.V.”:

“Dieses Projekt „Pixi-Bücher“ des Bündnisses White IT setzt ganz am Anfang an: Kinder zu stärken, „Nein“ zu sagen und ihre Eltern zu sensibilisieren – behutsam, aber deutlich. Daher freuen wir uns, dieses Projekt aus Mitteln des Vereins unterstützen zu können.“

Das Ziel von „White IT“ ist ein geeintes Vorgehen von Politik, Sport und Wirtschaft. Wissenschaftler, Ärzte, Psychotherapeuten und Opferschutzverbände unterstützen den gemeinsamen Kampf gegen Kindesmissbrauch und dessen mediale Darstellung. Seit 2009 wurden durch das Bündnis White IT in verschiedenen Bereichen Projekte durchgeführt, um das Phänomen des sexuellen Kindesmissbrauchs einzudämmen. Mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass die Prävention noch stärker in den Fokus der Bündnisarbeit rücken muss. Dabei zählen nicht nur strategische Ansätze, sondern auch ganz konkrete Lösungen vor Ort.

Presseinformation

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erstellt am:
01.12.2011

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