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IT-Infrastruktur

Die Digitalisierung der Landesverwaltung erfolgt auf der Grundlage einer in weiten Teilen landeseinheitlichen IT-Infrastruktur. Die Realisierung und der Betrieb dieser IT-Infrastruktur erfolgen weitgehend durch IT.Niedersachsen, dem zentralen IT-Dienstleister des Landes.

Rechenzentrumsinfrastruktur

Die Landesregierung hat am 30.10.2018 den Weg für eine zügige Modernisierung der Rechenzentren in Niedersachsen freigemacht. Hierzu setzt das Land auf die Kooperation mit den Nordländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Die gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts „Dataport“ stellt zwei gespiegelte Hochleistungsrechenzentren zur Verfügung. Diese Rechenzentren verfügen über die anspruchsvollen Zertifizierungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und des TÜV sowie über die Auszeichnung „Blauer Engel für Klima schonendes Co-Location-Rechenzentrum“. Die beiden in Hannover bestehenden Rechenzentren werden schrittweise überführt und aufgelöst. Der IT-Betrieb wird an den neuen Standorten weiterhin durch Personal des Landesbetriebs IT.Niedersachsen wahrgenommen.

Telekommunikation und Netzinfrastruktur

Die Kommunikationstechnik der niedersächsischen Landesverwaltung wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert. Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur digitalen Landesverwaltung mit modern ausgestatteten Arbeitsplätzen und der immer wichtiger werdenden Nutzung von Homeoffice wurden realisiert.

Die Einführung der Voice-over-IP-Technik (VoIP) für die Festnetztelefonie ist weitestgehend abgeschlossen. Dabei wurden Sprachkommunikationsanlagen von zwei Herstellern eingesetzt, welche durch eine zentrale Routing- und Security-Instanz an das öffentliche Telekommunikationsnetz angeschlossen sind. Über die Sprachkommunikationssysteme wird ein umfangreicher Unified-Communication-Dienst zur Verfügung gestellt, welcher am Bildschirm die Anrufsteuerung ermöglicht. Mit dem Einsatz von Softphones können direkt über das Notebook Telefongespräche am jeweiligen Einsatzort auch ohne Telefonendgerät geführt werden. Außerdem kann durch die Einsparung von Telefonendgeräten ein großer Beitrag in Richtung Green-IT geleistet werden, da der Stromverbrauch dadurch weiter reduziert werden kann.

Auch die videogestützte Zusammenarbeit mit dem Teilen von Bildschirminhalten und dem gleichzeitigen Arbeiten an einem Dokument für alle Niedersachsenclients, steht im Fokus. Mit seinem Beschluss vom 21.03.3023 hat der Nds. IT-Planungsrat den die Nutzung einer integrierten Kollaborationslösung auf allen IT-Arbeitsplätzen der Landesverwaltung grundsätzlich ermöglicht. Die Einführung dieser Lösung beginnt für den standardisierten Niedersachsen-Client voraussichtlich in Q4/ 2023.

Das Weitverkehrsnetz zwischen den Dienststellen in Niedersachsen wurde auf den neusten Stand gebracht. Es erfolgte der Umstieg auf Glasfaserleitungen und eine neue Netzarchitektur mit einer vollständigen Leitungsverschlüsselung. Die Kommunen werden weiterhin mit den Landesbehörden über ihre bestehenden Anschlüsse über das Landesnetz kommunizieren können. Dadurch erhalten sie auch den Zugang zum Verbindungsnetz zwischen den Netzen des Bundes sowie der anderen Länder. Sukzessive erfolgen nun weitere Netzoptimierungen. Eine Zertifizierung nach ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz ist geplant.

Niedersachsen-Client (NiC)

Die Niedersächsische Landesverwaltung ist bestrebt, ein hohes Maß an Standardisierung und Zentralisierung im Bereich der Landes-IT zu erreichen. Der landeseigene zentrale Dienstleister IT.Niedersachsen hat bereits auf über 13.000 Arbeitsplätzen der allgemeinen Landesverwaltung einen standardisierten Arbeitsplatz-PC eingeführt, den sogenannten Niedersachsen-Client (NiC). Weitere Fachverwaltungen haben Interesse bekundet. Darüber hinaus wird ein auf den Basiskomponenten des NiC aufbauender standardisierter Arbeitsplatz-PC, der sogenannte Polizei-Client (PoC), auf derzeit ca. 19.000 Arbeitsplätzen eingesetzt. Ab 2024 werden alle Polizistinnen und Polizisten persönlich mit einem mobilen PC ausgestattet, dann sind sogar ca. 25.000 zentral von IT.N betreute Polizei-Clients in Niedersachsen im Einsatz.

Der Niedersachsen-Client besteht aus einer einheitlichen Hardware und Basissoftware. Je nach arbeitsplatzbezogener Anforderung kann der Niedersachsen-Client um Hard- und Software erweitert werden, die so weit wie möglich aus einem zentral freigegebenen Hard- und Softwarekatalog abgerufen werden können. Durch standardisierte Methoden und Prozessabläufe werden die Betreuungskosten so weit wie möglich reduziert. Im Störungsfall können sich die Beschäftigten an einen zentralen Service Desk wenden, der das Problem durch eine Fernwartung sofort löst oder eine zeitnahe Entstörung durch eine Vor-Ort-Betreuung veranlasst.

Der Niedersachsen-Client wird derzeit entsprechend der sich verändernden Anforderungen der Beschäftigten, dem technischen Fortschritt und einer zusehends mobileren Arbeitswelt weiterentwickelt. Anfang 2020 ist es gelungen, die Dienststellen flächendeckend mit Notebooks auszustatten. Die flächendeckende Nutzung von Videotelefonie am Arbeitsplatz in Verbindung mit gemeinsamer Dokumentenbearbeitung ist die Basis für eine standortunabhängige Zusammenarbeit.

Green IT

Zur Erreichung der Klimaschutzziele liefert die Informationstechnologie ihren Beitrag durch verschiedene Maßnahmen. Mit der Nutzung der erneuerten Rechenzentrumsinfrastruktur werden Stromverbräuche und Erzeugung von Treibhausgasen sowohl durch die moderne Gebäudeinfrastruktur als auch durch stromsparendere Technik unterstützt. Die entstehende Abwärme wird zu Heizzwecken genutzt.
Dezentrale IT-Infrastrukturen werden auf Stromverbräuche und Notwendigkeit überprüft.

Auf den Arbeitsplatz bezogen werden zukünftig stromsparende Softphones anstatt klassischer Telefonapparate angeboten. Die Arbeitsplatzausstattung wird weiterhin auf tatsächliche Bedarfe optimiert und die Beschaffung entsprechender Komponenten noch stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

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