Nds. Ministerium für Inneres und Sport Niedersachsen klar Logo

Aufnahme in Notunterkunft für Flüchtlinge in Otterndorf wird zum Herbst eingestellt

Das Land Niedersachsen schließt die Notunterkunft zur Unterbringung von Flüchtlingen im Hinrich-Wilhelm-Kopf-Zeltlager an der Nordseeküste in Otterndorf. Die rund 650 dort seit knapp vier Wochen lebenden Menschen werden in den kommenden Tagen und Wochen, wie von Beginn an geplant, schrittweise vom Landkreis Cuxhaven aufgenommen und im Rahmen seines Verteilkontingents dezentral untergebracht. Diese Maßnahme verdeutlicht die weiterhin immensen Herausforderungen an das Land bei der Aufnahme von Flüchtlingen, insbesondere angesichts der beginnenden kälteren Jahreszeit, und unterstreicht notwendige Schritte wie beispielsweise die vorübergehende Belegung der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK). Die angemessene Unterbringung der Flüchtlinge im Winter wird nach Einschätzung des Innenministeriums zu einer weiteren Verschärfung bei der Organisation von geeigneten Liegenschaften führen.

Der niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius sagt: „Der hervorragenden Zusammenarbeit mit allen beteiligten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und vor allem auch mit der Johanniter Unfallhilfe als Betreiberin der Unterkunft, der Gemeinde, der Samtgemeinde und dem Landkreis sowie der Landeshauptstadt ist es zu verdanken, dass wir in Otterndorf Flüchtlingen eine erste Unterkunft schaffen konnten. Dafür danke ich allen beteiligten Personen und Organisationen ganz herzlich. Die nun vor uns liegenden Probleme bei der Beschaffung von winterfesten Unterkünften wird eine ungleich größere Herausforderung. Ich halte es daher für alternativlos, dass der Bund nun auch selbst in die Unterbringung von Flüchtlingen einsteigt. Wie nicht zuletzt der sehr schwere Schritt, die Landesfeuerwehrschulen in Loy und Celle vorübergehend zur Flüchtlingsaufnahme zu nutzen, zeigt, laufen wir ansonsten sehenden Auges in einen akuten Unterbringungsnotstand. Wir richten zwar laufend und unter Hochdruck neue Flüchtlingsunterkünfte ein, doch bedarf es bei in dieser Höhe anhaltenden Zugangszahlen weitergehender Maßnahmen auch und gerade des Bundes. Dazu zählen weitere Auffanglager in Grenznähe hierzulande, ähnliche Eirichtungen in Herkunftsregionen - sog. Hotspots - und die bessere Unterstützung für die internationale Flüchtlingshilfe im Nahen Osten."

Mit dieser Maßnahme in Otterndorf ist gewährleistet, dass die betroffenen Flüchtlinge vor der kalten Witterungsperiode und den Herbststürmen an der Küste sicher untergebracht sind und weiter integriert werden können. Ein Weiterbetrieb der Notunterkunft in den Wintermonaten mit Zelten oder den auch an anderer Stelle dringend benötigten Leichtbauhäusern ist wegen der schweren Sturmrisiken an diesem Standort nicht möglich. Das Areal im Eigentum der Landeshauptstadt Hannover steht damit im kommenden Frühjahr wieder der Ferienunterbringung von Kindern zur Verfügung.

Aktuell sind über 10.000 Flüchtlinge in 22 Notunterkünften in Niedersachsen untergebracht, die allein in den vergangenen vier Wochen aufgebaut wurden. Darüber hinaus befinden sich rund 16.000 Menschen in den Einrichtungen der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI). In den kommenden Tagen werden jeweils bis zu 1.000 Personen in Niedersachsen ankommen. Eine Entspannung der Lage ist nicht zu erwarten.

Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.09.2015

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln