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Pistorius: „Raserei war beim angekündigten Blitzmarathon nicht angesagt“

Nach dem heute Nacht (Freitag, 17. April 2015) zu Ende gegangenen, 3. bundesweiten Blitzmarathon, zog Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, eine positive Bilanz. „Die Ergebnisse zeigen: Raserei war bei der angekündigten Aktion nicht angesagt. Die meisten Fahrerinnen und Fahrer waren mit gedrosseltem und vorgeschriebenem Tempo unterwegs“, so der Minister. „Und genau das ist ja unser Ziel: den Autofahrerinnen und Autofahrern klar zu machen, dass Raserei leider viel zu oft tödlich endet und dass jede und jeder sicherer unterwegs ist, wenn sie oder er den Fuß vom Gaspedal und Rücksicht auf andere nimmt“, so Pistorius weiter.

Der Blitzmarathon war Donnerstagmorgen um 6 Uhr gestartet und wegen der zentralen Gedenkfeier in Köln für die Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen um Mitternacht zu Ende gegangen – und nicht wie in der Vorjahren erst nach 24 Stunden. An landesweit 516 Messorten kontrollierten ungefähr 750 Polizistinnen und Polizisten sowie fast 80 kommunale Beschäftigte insgesamt etwa 184tausend Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Dabei wurden 5.165 Tempoverstöße gezählt, was einer Beanstandungsquote von 2,81 Prozent entspricht. Beim ersten bundesweiten Blitzmarathon im Herbst 2013 lag diese Zahl bei 3,14 Prozent, bei der zweiten bundesweiten Aktion im Herbst 2014 bei 3,49 Prozent. An vergleichbaren Tagen – ohne angekündigte Kontrollen – errechnet die Polizei meistens eine Quote von etwa elf Prozent.

Die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße im Verwarngeldbereich (bis 35 Euro) liegt mit 3.833 gegenüber dem letzten Blitzmarathon im Herbst (3.338) leicht höher. Die Anzahl der Verstöße im Bußgeldbereich (ab 40 Euro mit Punkten) hat ebenfalls zugenommen. Hier zählte die Polizei 1.332 Verstöße gegenüber 975 im vergangenen September. Mit einem Fahrverbot müssen 91 Autofahrerinnen und Autofahrer rechnen, bei der letzten Aktion waren es noch 35 Verbote. Mit zu hohem Tempo wurden beim ersten bundesweiten Blitzmarathon vor zwei Jahren 3.559 von rund 112tausend kontrollierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern gemessen. Die Zahl der Verstöße im Verwarngeldbereich betrug damals 2.688 und im Bußgeldbereich 871 Verstöße, 62 Mal wurde ein Fahrverbot verhängt.

Einige außergewöhnliche Fälle gab es auch:

In der Region Hannover war ein Autofahrer doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt. Auf einer Bundesstraße wurde er in einer 70-er Zone mit Tempo 140 gemessen.

Im Landkreis Hildesheim bei Sorsum fuhr ein Motorradfahrer auf der Bundesstraße 1 statt der erlaubten 70 Kilometer pro Stunde mit Tempo 159.

Bei einem 50-jährigen Golffahrer aus Wolfsburg ist neben einem Geschwindigkeitsverstoß auch noch ein Strafverfahren eingeleitet worden. Er war an der Bundesstraße 248 zunächst fast 50 Stundenkilometer über dem erlaubten Tempo 100. Bei der Kontrolle stellte die Polizei fest, dass der Fahrer unter Einfluss von Kokain hinterm Steuer saß.

Im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheitsinitiative 2020 (VSI 2020) wird es in Niedersachsen auch zukünftig weitere intensive Kontrollen geben. Ziel der VSI 2020 ist es, die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten in Niedersachsen bis zum Jahr 2020 um ein Drittel zu reduzieren. Der besondere Schwerpunkt liegt dabei auf den Landstraßen, da hier seit Jahren regelmäßig zwei Drittel und mehr der Unfalltoten zu beklagen sind.

Die Ergebnisse für Niedersachsen in Zahlen:

Polizeibeamte im Einsatz: 750 (plus 80 kommunale Beschäftigte)

Messorte landesweit: 516

Kontrollierte Fahrzeuge: 184.003

Geschwindigkeitsüberschreitungen

- im Verwarngeldbereich: 3.833

- im Bußgeldbereich: 1.332

Beanstandungsquote

- Oktober 2013: 3,14 Prozent (1. bundesweiter Blitzmarathon)

- September 2014: 3,49 Prozent (2. bundesweiter Blitzmarathon)

- April 2015: 2,81 Prozent (3. bundesweiter Blitzmarathon)


Presseinformation

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erstellt am:
17.04.2015

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