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Innenminister Pistorius präsentiert erste Ergebnisse der Dunkelfeldstudie im Bereich Cybercrime

Innenminister Pistorius präsentiert erste Ergebnisse der Dunkelfeldstudie im Bereich Cybercrime

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius hat heute (21.10.2013) erstmals Ergebnisse der niedersächsischen Dunkelfeldstudie öffentlich präsentiert. Im Rahmen dieser Studie wurden u. a. auch Fragen zur Erfahrung mit einzelnen Phänomenen der Cybercrime gestellt. Das Dunkelfeld beträgt nach den Ergebnissen der Studie bei Betrug mittels Internet etwa das Vierfache der bekannten Fälle, bei Phishing das Zehnfache und bei Datenverlusten und finanziellen Einbußen durch Viren, Trojaner etc. sogar mehr als das Zwanzigfache des der Polizei bekannt gewordenen Fallvolumens.

Von allen erfragten Deliktsbereichen der Dunkelfeldstudie weist der Bereich Cybercrime das größte Dunkelfeld auf. Innenminister Pistorius: „Das Internet ist für sehr viele Menschen inzwischen eine Art zweites Zuhause geworden, mit sozialen Kontakten und natürlich einem riesigen Marktplatz. Die Ergebnisse der Dunkelfeldstudie belegen, dass wir alle sehr genau darauf achten müssen, wie wir unsere persönlichen Daten im Netz schützen. Natürlich heißt das auch, dass die Bekämpfung der Cybercrime weiter intensiviert werden muss."

Für die Erstellung der Studie waren 40.000 Personen in Niedersachsen angeschriebenen worden, 18.940 haben an der Befragung teilgenommen, das entspricht einer sehr guten Rücklaufquote von 47 Prozent. Damit liegen in Niedersachsen für das Jahr 2012 erstmals in der Bundesrepublik Deutschland verlässliche Dunkelfelddaten auf der Basis einer umfassenden, repräsentativen Bevölkerungsbefragung vor.

Die Auswertung der Befragung ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Die wichtigsten Befunde werden in Kürze von Innenminister Pistorius im Gesamtzusammenhang vorgestellt. Die hohe Teilnahmequote erlaubt dabei Aussagen, die unter den Aspekten Alter und Geschlecht repräsentativ für ganz Niedersachsen und das Gebiet jeder Polizeidirektion sind.

Das Ausmaß und die Entwicklung der Kriminalität in Niedersachsen werden bundesweit mit der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) abgebildet. Die PKS wird seit Jahrzehnten nach einheitlichen Standards geführt und ist unverzichtbar. Allerdings enthält sie nur Angaben über die Straftaten, die durch Anzeigen der Bürgerinnen und Bürger oder durch die eigene Wahrnehmung der Polizei bekannt wurden. Die PKS bildet also das sog. Hellfeld der Kriminalität ab.

„Daneben existiert aber auch ein Dunkelfeld. Das sind die Straftaten, die nicht bekannt werden – und von denen die Polizei aus verschiedenen Gründen keine Kenntnis erlangt. Um diese aufzuhellen, hat das Landeskriminalamt Niedersachsen im Frühjahr diesen Jahres eine Befragung zum Dunkelfeld der Kriminalität und zu anderen Aspekten der Sicherheit durchgeführt. Dafür wurden 40.000 Personen ab 16 Jahre, die in Niedersachsen ihren Hauptwohnsitz haben, angeschrieben und gebeten, Fragen zu ihren Erfahrungen mit Kriminalität im Jahr 2012 zu beantworten. Außerdem wurde nach ihrer Furcht Opfer zu werden, ihrem Verhalten zum Schutz vor Straftaten, ihrer Wahrnehmung der Polizei und einigen personenbezogenen Daten wie Alter und Geschlecht gefragt. Der Fragebogen bestand aus insgesamt 20 Seiten mit 50 Fragen“, so Uwe Kolmey, Präsident des niedersächsischen Landeskriminalamtes.

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erstellt am:
21.10.2013

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