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Zweites Ankunftszentrum für Asylsuchende nimmt in Bramsche den Betrieb auf

Niedersachsen schafft weitere Voraussetzungen für schnellere Asylverfahren: Gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat das Land am Erstaufnahmestandort Bramsche-Hesepe (Landkreis Osnabrück) am (heutigen) Mittwoch ein zweites Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Betrieb genommen. Eine erste Einrichtung existiert bereits in Bad Fallingbostel. In einem Ankunftszentrum verfolgt das Bundesamt gemeinsam mit dem Land das grundsätzliche Ziel, alle Verfahrensschritte – von der Registrierung über die medizinische Erstuntersuchung über die Asylantragstellung und Anhörung bis zu einer ersten Arbeitsmarktorientierung – unter einem Dach zu bündeln und so die Asylverfahren insgesamt zu beschleunigen. „Das ist vor allem für die Flüchtlinge enorm wichtig, denn sie sollen schnell Klarheit haben, ob sie bei uns bleiben können oder nicht“, so Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius. „Daher freue ich mich, dass der Bund unser Angebot angenommen und jetzt ein zweites Ankunftszentrum in Niedersachsen die Arbeit aufgenommen hat.“

Derzeit kommen im Vergleich zum Vorjahr zwar weniger Asylsuchende nach Niedersachsen, insbesondere die Registrierung und ED-Behandlung sollen aber weiter optimiert werden, um auch bei einem Wiederanstieg der Zugangszahlen dem Bund schnellere Asylentscheidungen zu ermöglichen. „Mit den Ankunftszentren gewährleisten wir einheitlich hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards im Asylverfahren“, so Jutta Cordt, stellvertretende Leiterin des Bundesamtes. „Die Schutzsuchenden erhalten nun binnen weniger Wochen Gewissheit über ihre weitere Zukunft. Für Menschen mit einer guten Bleibeperspektive ist gerade die vernetzte Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit ein wertvoller Beitrag zu einer frühestmöglichen Integration in die Gesellschaft und Arbeitswelt.“

Zusammen mit dem Ankunftszentrum in Bad Fallingbostel könnten die Kapazitäten kurzfristig auf insgesamt bis zu 800 Registrierungen und Asylantragstellungen täglich hochgefahren werden. Hinzu kommen weitere Kapazitäten für Registrierung, ED-Behandlung und Asylantragstellung an den anderen Standorten der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Braunschweig, Friedland, Oldenburg und Osnabrück. Diese Erstaufnahmestandorte blieben unabhängig vom geplanten Ankunftszentrum in Bramsche erhalten.

Seit Jahresbeginn sind weniger Flüchtlinge nach Niedersachsen gekommen als im Vorjahr. Waren es im Herbst 2015 noch bis zu 1.900 Asylsuchende täglich, sind es inzwischen im Tagesschnitt zwischen 50 und 70. In den Einrichtungen des Landes sind aktuell knapp 3.000 Asylsuchende untergebracht, davon in Bramsche 635. Zum Vergleich: Die landeseigenen Einrichtungen haben im Herbst 2015 rund 38.000 Asylsuchende versorgt, allein in Bramsche waren es zeitweise mehr als 3.500 Menschen.

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erstellt am:
17.11.2016

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