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Polizei Niedersachsen erhält fast 2,4 Millionen Euro Fördermittel für Elektromobilität

Pistorius: „Der Zuschlag unterstreicht die bundesweite Vorreiterrolle der Polizei Niedersachsen.“


Fördermittel Elektromobilität  

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, hat der Polizei Niedersachsen am (heutigen) Dienstag in Berlin offiziell den Zuschlag für ein bedeutsames Förderprojekt zur Elektromobilität erteilt. Über einen bundesweiten Förderaufruf fördert das Bundesverkehrsministerium (BMVI) die Beschaffung von Elektro- und Hybridfahrzeugen primär in Kommunen, die durch Schadstoffbelastungen oberhalb gesetzlicher Grenzwerte betroffen sind. In Niedersachsen trifft dies auf die Städte Hannover, Hildesheim, Hameln, Osnabrück und Oldenburg zu. Mit dem Zuschlag stehen der Polizei Niedersachsen Fördermittel in einem Gesamtvolumen von rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sieht darin eine Bestätigung des bislang schon sehr erfolgreichen Weges, den die Polizei Niedersachsen beim Thema Elektromobilität beschritten hat: „Die nachhaltige Verringerung des Schadstoffausstoßes unseres Fuhrparks ist schon seit Jahren ein zentrales Thema für die Polizei in Niedersachsen. Der Fördermittelzuschlag durch das Bundesverkehrsministerium unterstreicht die bundesweite Vorreiterrolle unserer Polizei auf diesem Gebiet."

Die Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD) hatte stellvertretend für die Landespolizei unter dem Projektnamen „air" (alternativ-innovativ-regenerativ) am 31. Januar 2018 den Förderantrag eingereicht. Nach zuvor erfolgter Potenzialanalyse mit den Polizeibehörden und der Polizeiakademie ist mit dem Fördermittelzuschlag die Beschaffung von bis zu 185 Fahrzeugen vorgesehen - darunter erstmals auch drei leichte Nutzfahrzeuge als rein elektrisch betriebene Fahrzeuge. Darüber hinaus sollen auch bis zu 188 Ladestationen beschafft und installiert werden.

Um der Schwerpunktbildung auf die besonders stickstoffdioxidbelasteten Städte in Niedersachsen Rechnung zu tragen, wurde eine Auswertung der Flottenzusammensetzung der Funkstreifenwagen in diesen Städten vorgenommen. Als Ergebnis konnte festgestellt werden, dass in den relevanten acht Polizeiinspektionen 329 Fahrzeuge mit klassischem Verbrennungsmotor, davon alleine 304 Dieselfahrzeuge betrieben werden, die auf diesem Wege im Gesamtkontext der Fuhrparkmodernisierung nun deutlich zeitnäher ausgetauscht werden können. Damit wird ein nachhaltiger Beitrag zur Reduzierung der Stickstoffbelastung in den Städten geleistet.

Hintergrund / Bisherige Projekte E-Mobiltät der Polizei Niedersachsen

Die Landespolizei hat sich bisher an einigen Projekten zur E-Mobilität beteiligt, bei denen bereits eine größere Anzahl verschiedener E-Fahrzeuge sowie Ladeinfrastruktur beschafft werden konnte:

Landesprojekt „Elektroflotten in der Erprobung" (2013-2016)

Mit der Beteiligung am Bundesprojekt „Schaufenster Elektromobilität" wurden insgesamt 38 Fahrzeuge BEV (rein batterieelektrischer Antrieb), PHEV (hybridelektrischer Antrieb) und REEV (elektrischer Antrieb mit Reichweitenerweiterung) sowie 19 Pedelecs beschafft. Dabei wurde auch der erste (und bundesweit bisher einzige) Funkstreifenwagen silber/blau als BEV in Niedersachsen in Betrieb genommen (VW eGolf, PD Göttingen). An den Standorten der Fahrzeuge sind insgesamt 32 AC-Wallboxen und 2 DC-Schnellladesäulen installiert worden. Fördermittelgeber war das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr (MW), das Fördervolumen betrug insgesamt ca. 950.000 Euro. Das Projekt war räumlich auf die Polizeidirektionen Hannover, Braunschweig und Göttingen sowie die Pl Celle und einige ostfriesische Inseln begrenzt.

Projekt „lautlos & einsatzbereit" (2016-2019)

Mit der Beteiligung am Projekt "Erneuerbar Mobil" des damaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) als Fördermittelgeber wurden bzw. werden insgesamt 53 Fahrzeuge BEV und PHEV beschafft (einige wenige Beschaffungsmaßnahmen befinden sich noch im Ausschreibungsverfahren). Das Fördervolumen des BMUB deckt die Mehrkosten der E-Fahrzeuge zu 30 Prozent ab. Das Delta wird durch Mittel des Nds. MW (ca. 785.000 Euro) ausgeglichen. Aus diesem Projekt erhalten erstmals alle Polizeibehörden/die Polizeiakademie E-Fahrzeuge. Zeitgleich erfolgt die Beschaffung und Installation von 51 AC-Wallboxen und 6 DC-Schnellladesäulen an den Fahrzeugstandorten. Hierfür wurden vom Nds. MW nochmals Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird durch die TU Braunschweig -NFF (Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeuge)- begleitet. Dort erfolgen Einbau und Auswertung (anonym) von Datenloggern in den Fahrzeugen, um Erkenntnisse über Betrieb und Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge zu erhalten.

Erprobungen „E-Kräder" in der Landespolizei

Seit Anfang 2017 ist ein E-Krad auf der Nordseeinsel Borkum im Einsatz. Diese spezielle und geländegängige Version ist für das besondere Einsatzgebiet auf der Insel konzipiert. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Elektroantrieb dieser Enduroversion wurde im Sommer 2017 eine straßentaugliche Ausführung des E-Krades in der PD Osnabrück erfolgreich erprobt. Derzeit arbeitet das Fuhrparkmanagement der ZPD an der Erstellung von Standards für Elektrokräder mit dem Ziel, zwei Musterkräder zu beschaffen, die eine sinnvolle Alternative und Ergänzung zu Krädern mit Verbrennungsantrieb sein können.

Die Polizei Niedersachsen ist damit bundesweit führend bei der Umsetzung alternativer Antriebe bei den Polizeien des Bundes und der Länder. Für das Projekt „lautlos&einsatzbereit“, zuletzt mit großem Erfolg präsentiert auf der GPEC 2018, gibt es europaweite Anfragen für Kooperationen und stark wachsendes Interesse an den ausstehenden Forschungsergebnissen.

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erstellt am:
10.04.2018

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