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Pistorius: "Kulturpreis Schlesien hat sich zu einem deutsch-polnischen Begegnungspreis entwickelt"

Verleihung des 42. Kulturpreises Schlesien in Liegnitz


Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat heute (29. September 2018) in Liegnitz (Legnica) in Polen den 42. „Kulturpreis Schlesien“ des Landes Niedersachsen verliehen. In seiner Rede beim Festakt in der Ritterakademie von Liegnitz hob Pistorius die langjährige Verbundenheit zwischen Niedersachsen und Niederschlesien hervor.

Der Minister sagte: „Der Kulturpreis Schlesien hat sich im Laufe der Jahre zu einem deutsch-polnischen Begegnungspreis entwickelt. Die Menschen engagieren sich auf verschiedenste Weise für den Erhalt und den Ausbau der Kulturlandschaft in Schlesien. Das gilt für Deutsche, die aus diesem Gebiet stammen oder deren Eltern oder sogar Großeltern hier gelebt haben genauso wie für die polnische Bevölkerung, die heute hier zu Hause ist. So eine Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg ist nicht selbstverständlich und muss von allen Seiten intensiv gepflegt werden. Diese Freundschaft immer wieder mit Leben und Impulsen zu füllen ist ein wichtiges Signal, gerade angesichts der nationalistischen Entwicklungen in vielen Ländern Europas in diesen Jahren.“

In seiner Funktion als Vorsitzender der Jury des Kulturpreises Schlesien gab Pistorius die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger bekannt. Die Hauptpreise gingen an den Breslauer Künstler, Dirigenten und Pädagogen Andrzej Kosendiak sowie den Historiker Prof. Dr. Joachim Bahlcke von der Universität Stuttgart. Der Sonderpreis wurde an die Stiftung der Schlösser und Gärten im Hirschberger Tal, vertreten durch die Direktorin Grażyna Kolarzyk, verliehen.

Der 1977 ins Leben gerufene Kulturpreis Schlesien dient der Würdigung von Künstlern, Wissenschaftlern oder Persönlichkeiten, die hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik geleistet haben. Sie stammen entweder selbst aus Schlesien oder ihr Werk weist Bezüge zu Schlesien auf. Die beiden Hauptpreise sind mit je 4.000 Euro, der Sonderpreis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Der Hauptpreisträger Andrzej Kosendiak, geboren in Breslau, ist heute Direktor des Nationalen Forums für Musik in Breslau. Herr Kosendiak engagiert sich seit vielen Jahren in der Entwicklung des Bildungssystems und fördert das Musik- und Kulturleben in Niederschlesien durch zahlreiche Initiativen. Diese Initiativen entfalten häufig eine überregionale bzw. internationale Wirkung.

Zweiter Hauptpreisträger ist der in Göttingen geborene Historiker Prof. Dr. Joachim Bahlcke. Er ist zurzeit an der Universität Stuttgart in der Abteilung „Geschichte der Frühen Neuzeit“ tätig und hat zahlreiche Publikationen mit Bezug zum heutigen Schlesien verfasst und herausgegeben. Unter anderem ist er Mitherausgeber eines der größten deutsch-polnischen Kooperationswerke der Geisteswissenschaft in den vergangenen Jahren: „Geschichte Oberschlesiens. Politik, Wirtschaft und Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart.“

Die im Jahr 2005 gegründete Stiftung „Schlösser und Gärten im Hirschberger Tal“ hat in diesem Jahr den Sonderpreis erhalten. Die Direktorin, Frau Grażyna Kolarzyk, nahm den Preis stellvertretend entgegen. Die Stiftung hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Gegenwart des Hirschberger Tals veröffentlich. Zudem konnte erreicht werden, dass ein Teil der vorhandenen Objekte in die Liste der Nationalen Geschichtsdenkmäler Polens aufgenommen wurden. Ziel der Stiftung ist es, dass das Tal der Schlösser und Gärten in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wird.

Minister Pistorius dankte zum Abschluss seiner Rede der Stiftung Niedersachsen, die die Verleihung des Kulturpreises Schlesien seit Jahren maßgeblich unterstützt.

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erstellt am:
04.10.2018

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