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Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz wird vorübergehend zur Notunterkunft für Flüchtlinge

In der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Loy (Kreis Ammerland) und in der Einrichtung in Celle wird bis auf weiteres der Ausbildungsbetrieb ausgesetzt, damit dort zeitlich befristet Flüchtlinge untergebracht werden können. „So hart und schmerzlich diese Entscheidung ist: Wir haben heute die Feuerwehren, die Politik vor Ort und die zuständigen Landtagsabgeordneten über diesen historisch wohl einmaligen Schritt informieren müssen. Die derzeitige Flüchtlingssituation macht diesen Schritt unumgänglich. Wir brauchen schlichtweg noch mehr Kapazitäten und bitten alle betroffenen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden um Verständnis in dieser schwierigen Situation. Gerade, weil es oft die gleichen Personen sind, die bei der Aufnahme von Flüchtlingen ehrenamtlich im Einsatz sind“, so der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Stephan Manke. „Bis Sonntag müssen wir 2.100 Notunterkunftsplätze schaffen, um allen Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf anbieten zu können. Und das gelingt nur, wenn wir die landeseigene Akademie mit einbeziehen.“

In den Gebäuden der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz in Loy und Celle werden bis zu 700 Notunterkunftsplätze vorbereitet. Die ersten 250 Flüchtlinge sollen in den kommenden Tagen verteilt werden: 200 Flüchtlinge sollen am Standort Celle und 50 in Loy aufgenommen werden.

In den vergangenen Wochen hat das Land an mehr als 20 Standorten bereits fast 10.000 Notunterkunftsplätze geschaffen. „Die Flüchtlingsströme reißen aber nicht ab, es kommen täglich ca. 700 neue Flüchtlinge nach Niedersachsen, darum müssen wir weitere Kapazitäten schaffen“, so Staatssekretär Manke. In nicht einmal drei Wochen hat Niedersachsen zuletzt mehr als 13.000 Flüchtlinge aufgenommen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 haben nur rund 12.000 Flüchtlinge Asyl in Niedersachsen beantragt. „Allein diese Zahlen zeigen, was für eine Aufgabe das ist und dass bestimmte Schritte einfach notwendig sind, um diese riesige Herausforderung zu bewältigen. Wir hoffen natürlich, dass diese außergewöhnliche Situation die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Feuerwehr nur kurzzeitig belastet“, so Manke.

Das Krisenmanagement des Landes muss täglich bis zu 1.000 Notunterkunftsplätze schaffen und zur Verfügung zu stellen. Auch Hamburg, Baden-Württemberg oder Brandenburg haben schon Flüchtlinge in ihren Landesfeuerwehrschulen untergebracht, ebenfalls unter massiver Einschränkung des Ausbildungsbetriebes.

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erstellt am:
24.09.2015

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