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Innenminister Schünemann vereidigt angehende Polizeikommissarinnen und –kommissare


HANNOVER. In einer feierlichen Stunde hat Niedersachsens Minister für Inneres und Sport Uwe Schünemann heute in Hannover 603angehenden Polizeikommissarinnen und –kommissaren den Diensteid auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Niedersächsische Verfassung abgenommen. Zum Einstellungstermin am 1. Oktober 2011 hatten sich über 5000 junge Menschen bei der Polizei Niedersachsen beworben.

Es ist bereits der fünfte Bachelor-Studiengang der Polizeiakademie Niedersachsen. Bei der zentralen Vereidigung in der AWD-Hall in Hannover wurden die Beamtinnen und Beamten im Beisein von fast 2000 Angehörigen auf ihren verantwortungsvollen Beruf eingestimmt.

„Ich freue mich besonders, dass sich auch 71 junge Menschen mit ausländischen Wurzeln für den Polizeiberuf in Niedersachsen entschieden haben“, betonte Schünemann. „Wir setzen auf Ihre kulturelle Kompetenz.“

Mittlerweile versehen 570 Beschäftigte mit Migrationshintergrund, davon 380 im Polizeivollzug, ihren Dienst in der Polizei. Deren Bewerberanteil stieg auf 15 Prozent.

Schünemann betonte ausdrücklich, dass der Dienst in der Polizei anspruchsvoller geworden ist. Zwar erfahre der Polizeiberuf immer noch ein hohes Ansehen in unserer Gesellschaft, aber auf der anderen Seite haben auch Respektlosigkeit und gewalttätige Übergriffe gegen Polizisten zugenommen. „Ich sage ganz klar: Gewalttaten gegen Polizeibeamtinnen und –beamte sind ein Angriff auf unseren demokratischen Rechtsstaat und den inneren Frieden – sie sind durch nichts zu rechtfertigen. Die Gesellschaft muss auch die schützen, die uns schützen und helfen“, bekräftigte der Innenminister.

Die Nachwuchsgewinnung ist ein zentrales Zukunftsthema für das „Unternehmen Polizei“. Niedersachsen benötigt viele junge, gut qualifizierte und hoch motivierte Menschen für den Polizeiberuf, gerade weil sich der Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern um die besten Köpfe des Landes weiter verschärfen wird und die hohen Pensionierungszahlen der nächsten Jahre den Bedarf noch erhöhen werden. „Wir haben derzeit noch keinen Grund zur Sorge, unseren Nachwuchs qualitativ und quantitativ zu sichern, dürfen uns aber darauf nicht ausruhen“, erklärte Schünemann. Deshalb stehen seit 2003 auch Real- und Oberschüler im Fokus der Nachwuchswerbung. Ihnen bietet die niedersächsische Polizei die Möglichkeit, mit einer vorbehaltlichen Einstellungszusage und einem Praktikum bei der Polizei die Fachhochschulreife zu erwerben und anschließend bei der Polizei zu studieren. Spitzensportler können mit einem verlängerten Studium ihre Karrieren im Sport und im Beruf optimal verbinden.

Für den Einstellungstermin 01.10.2012 liegen der Polizeiakademie Niedersachsen bereits über 4700 Bewerbungen vor. 250 Bewerberinnen und Bewerber haben bereits eine Einstellungszusage erhalten.

Die Polizei in Niedersachsen hat als eines von wenigen Bundesländern die sog. zweigeteilte Polizeilaufbahn umgesetzt. Von den rund 240.000 Polizeistellen beim Bund und bei den Ländern sind derzeit rund 30 Prozent Stellen des sogenannten mittleren Dienstes, in Niedersachsen gibt es diese seit 2006 nicht mehr. Während Niedersachsen seit über 15 Jahren nur noch Kommissare einstellt, erfolgten etwa im Jahr 2010 deutschlandweit von rund 7.500 Neueinstellungen nahezu die Hälfte noch im sogenannten mittleren Dienst. Während diese Beamten nach der Ausbildung in aller Regel zunächst einige Zeit als Polizeimeister (A 7) ihren Dienst versehen, werden Niedersachsens Beamte nach der Ausbildung sofort Kommissare und damit zwei Besoldungsgruppen höher (A 9 gD) besoldet.

Auch bei der Besoldungsstruktur und bei den Beförderungen wurde in Niedersachsen in den letzten Jahren viel Positives erreicht. So sind allein von 2007 bis 2011 insgesamt mehr als 4.500 Beförderungen im Polizeivollzugsdienst erfolgt, davon rund 2.100 aufgrund von Stellenhebungen.

Auch dem sich verändernden Rollenverständnis von Männern und Frauen sowie dem Anspruch, Beruf und Privatleben erfolgreich miteinander in Einklang zu bringen, nimmt sich die Polizei Niederachsen aktiv an. Mit dem Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Gesamtorganisation zu verbessern und insbesondere die Erfordernisse der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung mit den familiären Lebensphasen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einklang zu bringen, ist die Polizei Niedersachsen bereits seit dem Jahr 2008 ein von der berufundfamilie GmbH der Hertiestiftung zertifiziertes Unternehmen.

Informationen für die Bewerbung sind unter www.polizei-studium.de abrufbar.

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erstellt am:
26.01.2012

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